Entscheide dich richtig 4.0

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Henry

Ich war am Ende der Wand angelangt und konnte tatsächlich eine Tür entdecken. Meine müden Füße und mein schlaffer Körper beeilten sich. Die ganze Zeit über, die wir hier drinnen waren, hatte ich kein bisschen geschlafen. Zu schwer war die Last der Gedanken und Sorgen es könnte was passieren, während ich schlief. 

Die Tür, vor der ich stand, war dieselbe Tür, welche zu diesem Raum führte und brauchte ebenfalls ein Passwort. Ich entschied mich zurückzulaufen und mit den anderen hierher zurückzukommen, damit wir gemeinsam den Raum verlassen würden. 

Diesmal stapfte ich vorsichtiger zurück, um nicht nochmal im Blutsee zu enden. 

Sicher bei den anderen angekommen, schnaufte ich erschöpft außer Atem.

«Es gibt eine Tür am Ende des Raums, ich glaube, es könnte ein Ausgang sein», berichtete ich.

«Okay, geht es dir gut? Wie weit ist die Tür entfernt?», fragte Ray.

«Mir geht es bestens, auch wenn ich wie der Teufel höchstpersönlich aussehe. Ungefähr zehn Minuten würde ich schätzen, aber ich habe keine Ahnung.» Ich hatte keine Lust von der Begegnung mit dem Stück Fleisch zu erzählen, also hob ich es mir für später auf. Bei der Vorstellung, der Gesichter von den Menschen, wo uns draußen sehen würden, fing ich an zu Grinsen.

«Gut. Kommt mit Kinder, wir gehen Nachhause», trommelte Ray alle zusammen. 

Er zählte die Kinder durch, um sicherzugehen, keins Verloren zu haben. Zum Glück waren alle beisammen und wir konnten los. Ich stapfte voraus, da ich den Weg kannte. An meiner Hand den Jungen mit den dunkelbraunen Haaren. Mit meiner anderen Hand orientierte ich mich an der Wand, damit wir nicht vom Weg abkamen. Ray war hinten und die restlichen Kinder in der Mitte. Ohne dass es jemand bemerkte, lief ich so vorsichtig, um eine zweite Begegnung mit dem Stück Fleisch zu verhindern, dass ich fast erst recht hinflog.

«Warum läufst du so komisch, hast du etwa auch Angst?», fragte der Junge an meiner Hand. Mist, scheinbar lief ich doch zu auffällig. 

«Ich pass einfach auf, meine Füße richtig zu setzten», wich ich aus. 

«Es ist okay, Angst zu haben. Angst, ist gut. Merk dir das», fügte ich nach einer Pause hinzu und schaute weiter geradeaus. Der Junge schwieg. Ich drehte mich oft um, um zu sehen, ob die anderen noch hinter uns liefen. 

Der Junge an meiner Hand stolperte. Damit er nicht auch hinflog, wie ich zuvor, zog ich ihn sanft wieder hoch. Er wollte gerade mit seiner Hand, nach dem Stück Fleisch - wie ich vermutete - fassen. Ich hielt ihn auf, um ihm den schrecklichen Anblick zu ersparen.

«Nicht, es ist bestimmt nur ein Stein.» Schnell zog ich den Jungen weiter. Meine Hand bestätigte die Vermutung, dass wir angekommen waren. Ich drehte mich um und sprach etwas lauter zu den anderen.

«Sind noch alle da? Ich muss jetzt an der Tür ein Passwort zur Öffnung eingeben. Wartet hier!» Noch immer mit dem Jungen an meiner Hand, stellte ich mich vor die Tür und gab das gleiche Passwort ein, wie bei der Tür am Eingang. Ich konnte dreimal von vorne anfangen, das Passwort einzugeben, da ich mich jedes Mal vertippte - so sehr zitterten meine Finger.

Ich sog tief die Luft ein und fing erneut an '16.R.05.A.09.Y' einzugeben. Es piepte kurz und blinkte rot. Es war falsch. Wie konnte das sein? Gab es vielleicht neue Ziffern in diesem Raum, die ich übersah?

«Geht es nicht?», fragte der Junge neben mir misstrauisch.

«Nein.»

𝗔𝗟𝗦 𝗜𝗖𝗛 𝗗𝗜𝗖𝗛 𝗦𝗔𝗛 - 𝙃𝙀𝙉𝙍𝙔 𝘿𝘼𝙉𝙂𝙀𝙍 𝙁𝙁Where stories live. Discover now