Chapter 11

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Hyunjin POV

Felix und ich haben uns schon lange nicht mehr alleine getroffen, es war eigentlich eine schöne Abwechslung. Wie kam es überhaupt dazu, dass wir uns nicht mehr trafen?
Ah. Stimmt. Wahrscheinlich weil ich jeden abweise.

Ich war irgendwie aufgeregt mit ihm zu reden, weil er über (y/n) reden will und hörte wie er mit gesenktem Kopf anfing zu sprechen.

,,Es ist schon spät, deswegen will ich eigentlich direkt zur Sache kommen.", ich nickt darauf hin. Er fuhr fort ,,Naja also...vielleicht hast du ja gemerkt, dass (y/n) und ich in den letzten paar Wochen ziemlich viel unternommen haben.".
Och nö, wollte er mir sagen, dass er einen crush auf sie hatte?
,,Es ist jedenfalls nicht so, wie du denkst, weil...ich auf Jungs stehe.", sagte er und hatte mich damit komplett überrascht. Ich merkte aber, dass es ihm nicht leicht fiel und er im Moment ziemlich verloren nach Worten suchte, also entschied ich mich was zu sagen.
,,Felix, ich hoffe, dass du weisst, dass das komplett in Ordnung ist, das ist nichts schlimmes und ich finde es toll, dass du das für dich rausgefunden hast", ermutigte ich ihn etwas und sah ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. Ehrlich, ich weiss von früher noch, dass er sich wegen Kleinigkeiten immer verrückt macht und denkt, dass andere ihn abweisen würden, wenn er etwas über sich selbst preisgibt., deshalb versuchte ich ihm direkt deutlich zu machen, dass alles in Ordnung ist.

,,Danke Hyunjin...jedenfalls...also oof", ich merkte wie er strugglet und bot ihm ein im Park herumzulaufen, bis er schließlich die richtigen Worte beisammen hatte.

,,Ich möchte nicht wie ein Verräter klingen und ich will auch nicht, dass du (y/n) jetzt mit anderen Augen ansiehst. Sprich sie nicht auf die Sachen an, die ich dir jetzt sagen werde, weil sie mir ein paar Sachen...ziemlich heftige Sachen anvertraut hat und ich muss es einfach jemandem erzählen. Ausserdem glaube ich, dass es euch beiden gut tun würde, wenn du es wüsstest, da sie ziemlich verschlossen ist...".

Jetzt fange ich an echt nervös zu werden. Was war denn so schlimm? Ich konnte die ganze Zeit nur ab ihren Arm denken und entschied mich dazu, Felix daraufhin anzusprechen.

,,Felix, bevor du was erzählst, will ich eine Sache wissen.", und sah ihn an. Als er nickte setzte ich wieder zum Reden an. ,,Ich weiss nicht, ob du was darüber weisst und ja ich weiss, das hat mich eigentlich nichts anzugehen, aber weisst du vielleicht, ob sie sich selbst verletzt?".

Die Frage brannte mir schon seit Wochen auf der Zunge und war endlich raus. Felix sah wegen der Frage nicht verwundert aus, also musste er wohl was darüber wissen.

,,Ich fang am besten ganz von vorne an...", sagte er. ,,Ich hoffe du kannst das alles ertragen", hörte ich ihn noch murmeln.

,,Okay Hyunjin. Du musst mir versprechen, dass das unter uns bleibt und du sie wirklich auf nichts ansprichst. Sie vertraut mir und ich will ihr vertrauen nicht missbrauchen.".

,,Ja, du hast mein Wort", sagte ich, nun langsam etwas ungeduldig.

Felix erzählte mir davon, dass (y/n) in ihrer Umgebung vergewaltigt wurde, dass sie aus Island kommt und psychisch nicht sehr belastbar ist, wegen ihrer Vergangenheit. Er erzählte mir nicht alles, sondern meinte nur, dass ihre Vergangenheit sie auch heute noch mitnimmt und ich fragte auch nicht weiter nach. ,,Und was ist mit ihren Armen?", hakte ich nach. Felix seufzte. ,,Wie du bestimmt weisst, ist die Selbstmordrate in Island besonders hoch...", meine Augen weiteten sich. Sie wollte sich umbringen? ,,Und sie hat ziemlich viel Mist durchmachen müssen. Ich will dir nicht alles erzählen, das musst du wenn dann schon von ihr hören. Ich will nur, dass du sie verstehst, sie behält vieles für sich und reagiert nicht wie andere auf ,,Kleinigkeiten". Diese ,,Kleinigkeiten" könnten sie echt zerstören. Also bitte.. ", hing Felix noch an. ,,bitte hilf mir dabei ihr zu helfen und sei nicht so kalt zu ihr. Mir ist aufgefallen, dass du dich ihr gegenüber anders verhältst als anderen Mädchen gegenüber, deswegen glaube ich daran, dass sie dir nicht komplett egal ist.", beendete mein Gegenüber seinen Satz. Tat ich das?

In meinem Kopf schwirren viele Fragen. Hatte sie sich an dem einen Tag wegen der Vergewaltigung so verhalten? Wieso tut man sowas? Wieso hat sie nichts gesagt? Und wie ist sie nur damit zurecht gekommen? Ich muss echt mal sensibler mit anderen Leuten umgehen.

So ein Gespräch hatte ich schon lange nicht mehr, das war unerwartet...deep? Und ziemlich ernst.

                (Rückblick Ende->Kirschbaum)

(Y/n) POV

Felix und Hyunjin standen jetzt neben uns und jeder begrüßte jeden, auch die Neue- Jisoo? stellte sich vor.

Rose, Lisa, Jisoo und ich gingen vor Felix und Hyunjin her. Wir waren auf dem Weg zur Bushaltestelle, die nicht sehr weit weg war, vielleicht 10 Minuten. Im meinen Gedanken war ich jedoch nicht beim Freizeitpark, sondern bei Hyunjin. Mir war in der Zeit, in der ich ihn ignorierte aufgefallen, dass ich mich immernoch nicht entschuldigt hatte, aber ich wusste auch nicht, wie ich das anstellen sollte. Vielleicht wird sich ja im Freizeitpark die Gelegenheit finden, mit ihm alleine zu reden. Will er überhaupt noch mit mir reden?

Lisas ,,Ah!", weckte mich aus meiner Tagträumerei und ich merkte, dass wir schon die Haltestelle erreicht hatten.

Als wir alle in einem Kreis standen merkte ich, dass diese Jisoo mich ab und zu ziemlich merkwürdig anschaute, doch ich hatte Angst vor ihr- nein. Nicht vor ihr. Aber ich hatte Angst davor mit ihr zu reden, weil ich sie noch nicht kannte. Ausserden kommt sie mir auf gewisser Weise scheinheilig vor. Was war ihr Motiv? Oder täuschte ich mich da nur? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, kam schon der Bus und wir gingen alle nacheinander rein, nachdem wir bezahlten. Lisa setzte sich neben Rosie, das hätte ich mir aber auch denken können. Was mich aber etwas verwirrte war, dass Jisoo sich direkt neben Felix gesetzt hat, obwohl ich dachte, dass ich mich dann wohl neben sie setzen würde. Ich war mir sicher, dass die Jungs zusammen sitzen wollten.
Meine Augen huschten zwischen zwei Sitzreihen hin und her und ich entschied mich dazu, mich auf die Fensterseite der Sitzreihe auf der rechten Seite zu setzen, weil die anderen Plätze bereits besetzt waren. Ich setzte mich und platzierte meine Handtasche auf den Platz neben mir.

Was ich jedoch vergessen hatte war, dass ja auch Hyunjin noch hinter mir war und mich jetzt nervös anschaute und sich wegdrehte, um einen anderen Sitzplatz zu suchen.
Augenblicklich fing ich an, mich schlecht zu fühlen und brachte ein ,,Ah! Sorry!", hervor, woraufhin der schwarzhaarige sich wieder zu mir drehte und ich ihn mit grossen Augen ansah. Ich konnte buchstäblich die Erleichterung in seinen Augen sehen und er setzte sich langsam neben mich, behutsam, ohne mich anzufassen. Er gab Acht auf mich..?

fuckboy or softie? [hyunjinxreader]Where stories live. Discover now