Kapitel 11

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Vie pov
„Kie? Wehe das funktioniert nicht. Mit der Weizenprägung drauf können wir es nicht versetzten.", traten JJ und ich neben den Van. Der nächste Tag war eingebrochen. Pope und John B schraubten an irgendetwas herum, während Sarah und Kie sich einen gezeichneten Plan ansahen. „Nichts leichter als das.", meinte die Braunhaarige und schmolz kurz darauf das Gold ein. Mit dem nun entstandenen Gold-Brocken fuhren wir zu einem Pfandhaus, um es einzutauschen. „Das Einschmelzen ist dir doch sehr gut gelungen, Dr. Frankenstein." „Als hättest du es besser hingekriegt, Vie.", konterte Kiara, als wir vor dem Geschäft ausstiegen. „Sie hätte es viel besser hingekriegt. Ich übrigens auch, ich hab Schweißen gelernt.", aktivierte sich JJ's Beschützer-Instinkt. „Wann?!", fragte Kie aufgebracht, wurde jedoch sofort von John B unterbrochen. „Hey. Nicht streiten, okay?" „Du hast echt gut Reden. Du musst ja auch nicht dieses Stück Scheiße versetzten. Ich weiß auch nicht, warum ich das machen soll.", beschwerte sich JJ, während er Richtung Laden lief. „Du kannst am besten Lügen.", begründete Pope.

„Guten Tag Ma'am.", betrat JJ den Laden. „Guten Tag.", kam verwundert von der alten Lady zurück, als sie uns alle sah. „Sie kaufen Gold, richtig?" „Steht doch auf dem Schild, oder?", stellte die Frau mir eine Gegenfrage. „Ich hoffe, sie kaufen auch größere Mengen. Denn das wird sie gleich umhauen.", schwärmte der Blonde und kramte in seinem Rucksack herum. „So schnell wird mich nichts umhauen, lass mal sehen.", meinte die Alte und musterte mich von oben bis unten. „Wie wär's mit diesem Gold hier?" „Das ist nicht echt, Junge.", lachte sie, als der Brocken auf dem Tisch lag. Im Augenwinkel bemerkte ich, wie J seine Augenbrauen nach oben zog, was unglaublich süß aussah. „Nicht echt? Führen sie doch ihre Test durch.", antwortete ich mit einem Grinsen im Gesicht. „Spritzlackiertes Wolfram." „Ok. Testen sie doch mal wie weich es ist.", legte der Blonde einen Arm um meine Hüfte. Die Anderen sahen sich gespielt interessiert im Laden um, während ich neben JJ versuchte meinen Herzschlag zu regulieren. Normalerweise bringt mich nichts so leicht aus der Fassung, aber bei der kleinsten Berührung von J springt mein Herz förmlich aus meiner Brust. „Wir haben den Säuretest noch nicht gemacht.", sprach die Alte, nachdem sie sah, dass das Gold zu weich für Wolfram war. „Oh, den Säuretest. Den mag ich am Liebsten.", scherzte JJ und drückte mich näher an ihn, was mich wiedermal fast verrückt werden ließ. „Es ist weder plattiert, noch lackiert. Es sieht aus, als hätte jemand versucht es einzuschmelzen.", blickte uns die Frau erwartungsvoll an. „Meine Mom. Sie hatte diesen ganzen Schmuck zuhause rumliegen und hielt es für das Beste ihn einzuschmelzen. So das es "sicherer" wäre.", versuchte mein Freund die Situation zu retten und brachte mich erneut zum Grinsen. „Sieben Pfund? Das sind viele Ohrringe.", wog sie das Gold. Schon langsam wurde ich ungeduldig. Ich wollte endlich mein Geld haben. „Um ehrlich zu sein, es ist schwer zu sehen, wie meine Mutter an Alzheimer zu Grunde geht...", log JJ weiter. Er konnte wirklich gut lügen. „Wartet hier.", befahl sie uns und ging hinter dem Tresen hervor. „Lassen sie sich Zeit, Ma'am."

„Die glaubt uns doch nie.", flüsterte ich pessimistisch. „Nicht so negativ, Vie. Ich mach das schon.", versicherte mir JJ, als die Lady wieder kam. „Also, ich habe...mit meinem Boss gesprochen und das ist, was ich dir anbieten kann.", gab sie J und mir einen Zettel. „50.000? Glauben sie, wir sind hier reinspaziert ohne den Marktwert zu kennen? Ma'am, wir wissen ganz genau, das ist mindestens 140.000 Dollar wert.", beschwerte ich mich genervt. „Schätzchen, ihr seid in einem Pfandhaus. Und nicht in Zürich. Sehe ich etwa aus wie eine Schweizerin?", nervte die Alte mich weiter. „90 oder wir gehen.", versuchte JJ zu verhandeln und holte mich zurück von meinen Mord-Gedanken. „70. Die Hälfte des Marktwerts. Und ich werde euch auch nicht fragen, woher ihr das eigentlich habt." John B gab J ein Zeichen, dass er zusagen soll und auch Sarah huschte ein Lächeln über die Lippen. „Wir brauchen das Geld in großen Scheinen, bitte.", stimmte JJ dem Angebot zu, wobei ich noch skeptisch war. „Hier kommt der Haken. Ich habe nicht ansatzweise so viel Geld hier. Wenn ihr es bar haben wollt, müsst ihr wohl zum Lager fahren müssen. Dort habe ich das Geld. Wäre das in Ordnung?", fragte die Lady schon leicht genervt. „Wo ist das Lagerhaus?", stellte JJ eine Gegenfrage. Nachdem uns die Alte den Weg erklärte, verließen wir den Laden. „Übrigens, hübsche Freundin hast du da. Verlier sie nicht.", hielt uns die Ladenbesitzerin auf durch die Tür zutreten. „Werd ich nicht.", drückte mir JJ einen Kuss auf die Stirn, bevor wir endgültig aus dem Pfandhaus verschwanden.

Soulmate || Outer Banks || JJ ffWhere stories live. Discover now