Kapitel 7

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Jeder erlebt mal eine Zeit, in der man glaubt, dass Alles möglich ist. Man glaubt Superkräfte zu haben. Man glaubt El Capitan ohne Sicherung besteigen zu können oder auf dem Mars zu laden, oder Präsident werden. Man könnte die ganze Welt erobern, wenn man sich nur traut. Und genau dann, wenn man es am wenigsten erwartet, taucht so ein Kook auf und erzählt einem, dass es das ewige Mysterium gar nicht gibt. Und dann ist das ganze Gerede von Freiklettern, den Mars und den Präsidenten nur noch Schwachsinn. Der Zauber bekommt Krebs und stirbt.

Vie pov
„Es ist weg.", durchbrach John B die, bis eben angehaltene Stille. „Hol die Drohne hoch.", sprach er weiter, nun mit festerer Stimme. „Fuck.", regte ich mich auf. Das Gold war nicht dort unten, wo es sein sollte! „Wir können es nochmal machen. Wir laden die Batterie auf und können noch mal runter.", versuchte Pope die Situation zu retten. „Es waren schon drei Versuche. Da unten ist nichts.", sagte JJ wahrheitsgemäß. „Halt die Klappe!", schrie Kiara ihn an. „Er hat Recht!", verteidigte ich JJ, mindestens genauso laut wie Kie. „Vielleicht ist das Gold auf dem Meeresboden gelandet.", argumentierte die Braunhaarige weiter. „Wenn es da wäre, hätte der Metalldetektor reagiert. Jemand war vor uns da.", korrigierte John B das Mädchen. „Oder es war nie da.", flüsterte ich eher zu mir selbst, als den Anderen. JJ startete den Motor und Kie holte die Drohne aus dem Wasser. Jeder von uns wurde nachhause gebracht, wo ich erstmal duschen ging. Wo war dieses verdammte Gold?

„Ich bin so froh, dass sie das noch machen.", sprach Kie ihre Freude aus, als wir mit Klappstühlen und einer Kühltruhe herumgingen. Eine Leinwand war aufgebaut und ein paar Menschen saßen schon auf einer Decke in der Wiese oder auf Stühlen. Kie hatte Pope, JJ und mich dazu überredet hier her zukommen. John B war irgendwie unauffindbar, jedoch machte ich mir darüber keine Sorgen, er konnte auf sich selbst aufpassen. „Ruhig bleiben und weitermachen." Ich stimmte Kie dabei zwar nicht zu, aber ich wollte ihr diesen ach so tollen Abend nicht zerstören. „Zurück zum normalen Outer Banks Leben. Seid ihr nicht froh, dass ich euch hergebracht hab?" „Wir sind begeistert.", antwortete Pope ihr. „Auf meiner Couch war's viel gemütlicher.", unterdrückt ich ein genervtes Seufzen. „Wir haben die sichere Zone verlassen.", flüsterte Pope zu dem Blonden. „Bleib doch mal locker." „Wir sind mitten in Kooklandier. Das ist der letzte Ort an dem ich sein will.", sprach Pope leicht gestresst weiter. „Klappe, Pope.", stoppte JJ seinen Redefluss. „Was ist los?", fragte ich misstrauisch und musterte die beiden Jungs, da Kiara etwas zu Trinken holen gegangen war. „Gar nichts!", sagte Pope schnell, zu schnell. „Jungs, ich kenn euch jetzt schon lang genug, und ich denke, ihr wisst, dass ihr mir vertrauen könnt." „Pope hat Topper's Boot versenkt, weil er ihr verprügelt hat und jetzt wollen er und Rafe Rache nehmen.", klärte JJ mich auf.
„Ihr habt- Wow, okay. Sowas hätt ich dir gar nicht zugetraut Pope, bin stolz auf dich. Du weißt doch, sie schlagen uns, wir schlagen sie." Es war vielleicht nicht ihre beste Idee, jedoch war dies das Gesetzt des Dschungels. „Siehst du? Hab ich dir auch gesagt.", verstärkte JJ meine Aussage. „Jaja." Kiara kam mit vier Bierdosen zu uns zurück und begann, bevor sie sich überhaupt gesetzt hatte, mit Reden. „Ich hab Rafe gesehen. Er sagte, und ich zitiere: "Sag deinem Boy, wir wissen, was er getan hat." Was soll das heißen?" „Ehm...Wo ist er?", fragte JJ, welcher nicht halb so angespannt war wie Pope. „Da hinten." Wir blickten alle nach Kiara's Antwort hinter uns, was wohl nicht das Unauffälligste war. Weiter von uns entfernt standen Topper, Rafe und irgendeiner ihrer reichen Freunde, mit jeweils einer Bierdose in der Hand. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass ich mit Topper im Bett war. Ugh. „Toll, die komplette Todesschwadron.", beschwerte sich Pope, bevor er seinen Blick abwendete. „Starr da nicht rüber.", mahnte ich Pope. „Eins solltest du wissen, treiben sie mich in die Ecke, mach ich sie fertig. Es wird ein Gemetzel. Ich bin gerade echt genervt. Und wenn das nicht reicht, hab ich noch das hier." JJ deutete auf seinen Rucksack, wobei ich mir schon denken konnte, was sich darin befand. Die Pistole. „Wir müssen zusammen bleiben. Als Gruppe. Dann können sie uns nichts.", meinte Pope und ich stimmte ihm dabei voll und ganz zu. „Wie ein Fischschwarm." „Genau. Es darf keiner ausscheren." Kiara hatte das ganze Gespräch jedoch mitgehört und war offensichtlich verwirrt. „Entschuldige, JJ. Bitte sag mir, dass du keine Waffe mitgebracht hast. JJ, es sind Kinder hier!" Jap, sie war anscheinend etwas wütend. „Nein, Kie. Natürlich, hab ich keine Waffe hier. Es ist alles in Ordnung.", gab JJ sehr sarkastisch von sich. „Wow, danke. Das klang ja wirklich überzeugend JJ. Ihr kennt die Regel; Unter Pogues darf es keine Geheimnisse geben. Was hat Rafe vorhin gemeint?" Keine Geheimnisse unter Pogues, schon klar. Da nicht nur Kiara gerade sehr genervt war, zündete ich mir einen Joint und zog erstmal kräftig daran. „Kie, es könnte heute etwas passieren.", versuchte Pope sie abzuschütteln. „Was soll das heißen?", fragte die Braunhaarige misstrauisch, ehe sie weiter sprach. „Es könnte heute etwas passieren? Was habt ihr getan?" Ich konnte hören, wie JJ Pope leise die Worte "Leugnen." zusprach, und verdrehte dabei nur die Augen.

Soulmate || Outer Banks || JJ ffDonde viven las historias. Descúbrelo ahora