Bei wem wohnen? Der See. Das Wasser formte sich...

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Als ich endlich ruhig war, merkte ich, dass eine unheimliche und peinliche Stille sich über uns legte. Aro räusperte sich und setzte sich mir gegenüber auf die Garnitur. Er knete nervös seine Hände und setzte zum Reden an, brach dann wieder ab. ,,Sag, was du sagen willst. Ich werde dir nicht den Kopf abreißen!", meinte ich und lehnte mich entspannt zurück. ,,Edward hatte dir vorhin bestimmt erzählt, dass Esme und ich diskutiert hatten." Ich nickte zögerlich. ,,Nunja, es ging darum, ob du bei den Cullens, und somit hier in Amerika bleibst, oder ob du mit zu uns nach Italien kommst. Du musst jetzt noch nicht entscheiden, du kannst gerne noch darüber nachdenken, was du, also, für was du dich entscheidest." Erstaunt legte ich meine Stirn in Falten und zog die Augenbrauen zusammen.

,,Ehm, okay?", meinte ich unsicher. Irgendwann kam die Frage, dass hatte ich gewusst, aber, das sie so kurz nach diesem Desaster kam, das konnte ich nicht ahnen. Hektisch schaute ich mich um. ,,Ich-ich brauch frische Luft!", meinte ich und ging schnell nach draußen. Dort atmete ich die frische Waldluft ein und ging in eben jenen. Ganz klar, ich musste jetzt auf andere Gedanken kommen. Ich lief in den Wald ("immer der Nase nach") und blieb irgendwann an einer Lichtung stehen. Es war die Lichtung, an der Edward mich mal küsste. Es war wunderschön. Obwohl ich etwas anderes an der Lichtung bzw. am See machen wollte. Ich setzte mich an das Ufer und schaute stumm auf den Wasserfall.

Ich kann die Cullens nicht verlassen, weil sie meine Familie sind. Sie haben mich aufgenommen, sie haben mit mir gegen James, Laurent, Victoria und gegen Roswitha gekämpft. Sie haben mit mir tolle Sachen erlebt. Edward war mein Seelenverwandter, ich kann ihn nicht alleine lassen. Esme war und ist auch immer noch mein Mutterersatz. Carlisle war die ganze Zeit wie ein Vater für mich. Emmett war mein großer Bruder, der seine kleine Schwester immer ärgerte. Rose war meine große Schwester, mit der ich über alles reden konnte. Mit Alice konnte ich über Mode reden. Jasper war wie ein stiller Bruder, der mir in schwierigen Situationen half. Aber Aro war mein Vater. Ich sollte ihn kennenlernen, immerhin wurde ich ihm entrissen und ich sollte mich mit ihm vertraut machen. Und Magdalene war meine Mutter, welche ich nach all den verzweifelten Albträumen, die mich plagten, nun endlich gefunden hatte.

Ich legte meinen Kopf in meine Hände und begann zu schluchzen. Wieso konnte ich mich nur nicht für ein Haus entscheiden. Volturi oder Cullens. Cullens oder Volturi. Ich konnte beide nicht gehen lassen, beide haben etwas, was ich mehr brauche als alles andere. Ich brauchte meinen Vater und meine Mutter. Ich brauchte aber auch meine 'Geschwister' und meinen Seelenverwandten. Ich schaute auf das Wasser des Sees, welches sanfte Wellen schlug und sich dann auftürmte. Verwundert stand ich auf und erblickte, wie sich das Wasser formte. Zuerst wurden es nur schwache Körper, danach bildeten sich Figuren daraus.

Auf der einen Seite standen sieben Leute, auf der anderen vier. Und in der Mitte stand eine Personen, die zu beiden Seiten sah. Ich lief auf das Wasser zu und machte vorsichtig einen Schritt darauf zu. Als ich ins Wasser lief, blieb mein Fuß trocken. Ich stand auch nicht im Wasser sondern auf dem Wasser.

Prinzessin der GestaltwandlerWhere stories live. Discover now