Es schien ein Becken zum abkühlen für besonders heiße Tage zu sein, dementsprechend war es eiskalt.
Jimin zog krampfhaft den Bauch ein und spannte sich am kompletten Körper an, als er mitten in dem eiskalten Wasser wieder auftauchte, das so tief war, dass er nicht darin stehen konnte. Er keuchte auf und paddelte so schnell es ging zum anderen Rand, was nicht besonders schnell war, denn er trug lange schwere Seiden Gewänder. Als er den Rand fast erreicht hatte, spürte er eine leicht schräge Erhöhung im Becken, auf der er wieder stehen konnte doch auf einmal trat er Unterwasser aus Versehen auf den Saum seines Gewandes und stolperte nach vorne.

Seine Stirn knallte an den Rand des Beckens, was Jimin für einen kurzen Moment benebelte und aufzischen ließ. Mit seiner allerletzten Kraft versuchte er sich nun aus dem Becken zu stämmen, doch seine Arme waren schwer wie Blei und sein Körper versank schummrig im Fieber. Kraftlos drehte er sich wieder um und hob erschöpft seinen Kopf, um zu Jungkook zu schauen. Jimins Haare pulsierten in dunkelgrau, was er in der Wasseroberfläche erkennen konnte. Seine Augenlieder sanken immer mehr, wobei sich auf einmal eine weitere Farbe in Jimins Haare stahl.

Blasses sandfarben bedeckte nun die obere Hälfte seiner Frisur, die Farbe der Erschöpfung.
Er schenkte dem Kaiser einen kraftlosen müden Blick, doch als er dessen Gesicht sah, blieb ihm beinahe die Luft weg. In Jungkooks roten Augen funkelten Tränen, die in schnellen Bahnen seine Wangen hinunter flossen. Er saß zusammen gesunken auf dem Liegestuhl und schaute Jimin direkt ins Gesicht, während er ständig leise aufschluchtze.

Jimin verstand gar nichts mehr, aber sein Gehirn war generell gerade nicht zum denken fähig. Genauso wenig, wie seine Beine zum stehen. Er rutschte immer weiter an der gefliesten Wand hinab, bis die Wasseroberfläche bereits sein Kinn umspielte. Er konnte nichts dagegen tun, er konnte gegen das Fieber nicht ankommen. Also sackte er noch ein Stück tiefer und hing nun bewegungslos Unterwasser, wo er die Schräge hinab glitt, bis in die Tiefe. Er wollte Panik bekommen, er wollte strampeln und auftauchen. Sogar seinen Mund öffnete er langsam, um Hilfe zu suchen, was leider nur Wasser in seine Atemwege strömen ließ und überall in seinem Körper ein Brennen auslöste. Gerade in diesem unpassenden Moment fiel ihm zusätzlich noch ein, dass er zu seiner Krankheit und diesem eiskalten Wasser auch noch durch die Tatsache geschwächt war, dass er seit seines Aufenthalts im Wald keinen Bissen mehr gegessen hatte.

Das trinken war kein Problem, er hatte aus einem der edlen Springbrunnen hinter dem Palast getrunken, als er versucht hatte zu fliehen. Doch generell machte sein Körper das alles nicht mehr mit. Gemischt mit dem Stress war es zu viel für ihn und er spürte Schwindel in ihm aufkommen, was ihn tiefer sinken ließ. Seine Lungen brannten und sehnten sich verzweifelt nach mehr Sauerstoff, doch Jimins Muskeln wollten ihnen diesen Wunsch nicht erfüllen.
Langsam hatte er das Gefühl betäubt zu sein. Durch das eiskalte Wasser, sein Fieber oder doch eher seinen Verstand, der ihm sagte, dass es egal wäre jetzt zu sterben, weil er ohnehin bloß litt? Er wusste nicht was davon der Grund war. Vermutlich alles zusammen.

Langsam zog er mit der letzten Kraft seine Beine an den Körper, wollte einfach seine Augen schließen und diesem Alptraum entkommen, doch dies wurde ihm anscheinend nicht gegönnt, denn plötzlich spürte er eine Bewegung durch das Wasser fahren und Wellen stießen ihn nach vorne.
Sein Körper trieb strauchelnd in die andere Richtung und Jimin versuchte mit seinen brennenden Augen etwas Unterwasser zu erkennen. Er sah zwar nur dunkel und verschwommen, doch er vernahm ganz deutlich die dunkle Silhouette, die blitzschnell auf ihn zu kam.

Ein Ruck fuhr durch seinen Körper, als ihn etwas umfasste und schnell hinauf zur Wasseroberfläche beförderte.
Jimin schnappte nach Luft und spuckte Wasser aus, als er oben war. Er öffnete benommen seine Augen und sah das Gesicht des Kaisers direkt vor seinem. In Jungkooks Stirn klebten nasse rote Strähnen und seine Augen musterten den jüngeren besorgt. Jimin fiel auf, dass Jungkook, der ihn nebenbei bemerkt die ganze Zeit in den Armen hielt, gar kein Oberteil und auch sonst keine Gewänder, außer einer mittellangen schwarzen Hose an hatte.

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Where stories live. Discover now