Kapitel 25.

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Alicia

,,Muss ich irgendetwas beachten..., also irgendwelche Dinge die dieses Aufeinandertreffen in ein Desaster umwandeln könnten." fragte Azriel, als wir auf dem Schneebedeckten, langen Weg zum Anwesen meiner Eltern liefen. 

,,Egal was wir sagen, es wird ein Desaster. Nicht deinetwegen natürlich."

,,Die Villa ist echt kitschig..." flüsterte Azriel, während wir uns dem Gebäude näherten. Er hatte recht, denn die die Fensterrahmen glänzten goldig und die Steine der Villa und das Dach waren in verschiedenen Pastelltönen gefärbt. Der Schnee ließ alles noch kitschiger aussehen.

,,Sag doch einfach, dass du es hässlich findest." sagte ich und sah zu ihm hoch. Er hatte sich seine Haare gekämmt und ein ordentliches Hemd angezogen. Das passte zwar gar nicht zu ihm aber er sah trotzdem unheimlich heiß aus.

,,Das Haus ist hässlich." sagte er lachend und legte sich eine Hand an die Stirn. ,,Ich meine, wer denkt sich denn: Ach komm, mein Haus wird nicht weiß sondern Pastell grün! Wer?"

,,Mein Großvater." sagte ich lachend. Als wir vor der großen Tür standen öffneten uns die Wachen sofort die Tür und wir traten ein.

Nein sag es nicht! murmelte ich Azriel durch unser Band zu. Ich wusste, was er es sagen würde. Die Eingangshalle bestand nämlich zum größten Teil nur aus Gold und weiß. Man hatte das Gefühl in einem Museum zu stehen.

Warum einfach nur, warum murmelte Azriel als Antwort und atmete einmal tief ein und wieder aus. Ich blieb stehen und sah Azriel dabei zu, wie er sich umsah. Sein Blick blieb bei einem großen Portrait, am hinteren Teil der Halle, stehen.

,,Komm." sagte ich und ging aus das Bild zu, Azriel folgte mir. Das Bild war eine wunderschöne Acryl Zeichnung unserer Familie, vor über 100 Jahren, denn seitdem gab es keine Bilder mehr auf denen ich auch abgebildet war. Wahrscheinlich wollte meine Mutter, dass dieses Bild nicht abgehängt wird.

,,Wie alt warst du da?" fragte Azriel belustigt und legte eine Hand auf meine Schulter.

,,Ich denke 14. Vielleicht auch erst 13." Es war schwierig sich daran zu erinnern. Auf dem Bild saß ich neben Hazel auf einem grauen Sofa und trug ein rotes Kleid, dass meinen ganzen Körper bis zum Hals bedeckte.

,,Du bist die einzige mit dunkelbraunen Haaren. Alle anderen haben blondes Haar." sagte Azriel und deutete auf meine Schwestern.

,,Und ich bin die einzige mit golden Augen statt mit blauen. An mir ist alles anders als an meinen Schwester."

,,Aber das ist doch schön. Wäre doch sonst langweilig."

,,Jetzt ja, als Kind nein. Alle haben erwartet, dass ich so wie meine Schwestern werde. Eigentlich haben alle von mir erwartet, dass ich ein Junge werde."

,,Hast du noch einen Bruder?" fragte er nachdenklich.

,,Meine Mutter hatte aus einer früheren Ehe einen Jungen, der während dem Krieg vor 500 Jahren gestorben ist. Aber sonst nicht." Azriel nickte mitleidig und blickte hinter sich. Ich drehte mich ebenfalls um und sah meinem Vater direkt in die Eisblauen Augen.

,,Willkommen." sagte er und schritt auf uns zu. Sein Auftreten hatte sich kaum geändert.

,,Vater." sagte ich zur Begrüßung und griff nach Azriels Hand.

,,Ich hätte ehrlich gesagt erwarte, dass du kurzfristig noch absagst, wie du das sonst auch immer gemacht hast." Mein Vater blieb einen Meter vor uns stehen. Sein Blick glitt zu Azriel und er betrachtete ihn, vor allem seine Flügel. ,,Seid ihr gekommen, um die Erlaubnis für eine Hochzeit einzufordern oder ist eine Hochzeit untertrieben wenn man Seelengefährten ist ?"

Acotar FanfictionWhere stories live. Discover now