Kapitel 21.

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Alicia

Elain und Nesta waren gerade am backen, als Azriel und ich in die Küche kamen. Elain kam direkt auf uns zu und nahm uns in den Arm. Nesta blickte kurz auf und fing wieder an in einer Schüssel zu rühren. Ich konnte sie verstehen. Ich verstand, dass sie keine Lust hatte irgendeine neue Freundin ihrer Schwester kennen zulernen, sogar herzlich zu umarmen, wenn sie gerade vor kurzem noch gefangen war. Ich versuchte ihr trotzdem ein herzliches Lächeln zu schenken und fragte was sie gerade backten, als ich an ihr vorbei lief.

,,Zimt-Plätzchen." sagte sie knapp, ohne mich anzusehen.

,,Klingt gut." sagte ich und versuchte immer noch herzlich zu lächeln, obwohl sie mich nicht ansah.

,,In einem Monat ist Winter Sonnenwende, ich dachte ich fange einfach jetzt schon an zu backen." sagte Elain fröhlich und begann einen Teil ihres Teiges in Runde Kugel zu formen und auf ein Backblech zu legen.

,,Stimmt. Das hab ich völlig vergessen." sagte ich und setzte mich an den Tisch. Azriel beobachtete mich ungeduldig aus dem Türrahmen, in Schatten gehüllt.

Darf ich bitte, in Ruhe, ein wenig mit meiner lieben Elain sprechen? Später bekommst du alles was du willst.

Azriel grinste.

,,Was denkst du Azriel, darf Alicia dieses Jahr mit uns feiern?" fragte Elain und riss ihn aus seinem Schattigen Gewebe.

,,Natürlich!" sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. ,,Sie darf."

,,Super!" freute sie sich und Formte weiter Bällchen und jetzt sogar Herze aus dem Teig.

,,Wie feiert ihr am anderen Hof diese Sonnenwende?" fragte Nesta, zu meiner Überraschung, und sah mich an. Ihre Augen hatten einen wunderschönen blau-Ton und passte perfekt zu ihrem Gesicht.

,,Also Wintersonnenwende wird eigentlich nicht besonders gefeiert. Ich gehe an diesem Tag immer mit Helion ins Theater und wir schauen uns irgendwelche Aufführungen an. Sommersonnenwende ist bei uns dann aber feiern bis man umkippt. Von Sonnenaufgang mit einer Zeremonie bis man am Nächsten Tag besoffen auf einer Wiese aufwacht."

,,Alles klar." sagte sie etwas verstört und ging von der Schüssel weg, um sich die Hände zu waschen. ,,Brauchst du noch Hilfe Elain?" fragte sie und legte ihre unverletzte Hand auf Elains Schulter.

,,Nein" antwortete Elain und schenkte ihrere Schwester ein typisches Elain Lächeln. ,,Ich ruf nach dir wenn sie fertig sind." Dann ging Nesta an Azriel vorbei, ohne ihn zu beachten. 

,,Sie ist keine Person die man einfach versteht." sagte Elain nach einer Weile.

,,Ich denke sie braucht Zeit um sich selber zu finden." sagte ich.

,,Sei ihr bitte nicht böse, wenn sie dich nicht so behandelt, wie ich oder Feyre oder Mor."

,,Bin ich nicht." versicherte ich ihr.

,,Wie geht es Lucien." fragte sie als nächstes ,,Seit ihr weggegangen seit hab ich nichts mehr von ihm gehört."

,,Oh. Lucien geht es fantastisch. Er ist sehr beschäftigt mit Helion. Soll ich ihm etwas ausrichten?"

,,Mhhh....sag ihm einfach, er soll vorbeikommen." sagte Elain leise und setzte sich auch auf einen Stuhl am Tisch. 

,,Okay.Noch was?" fragte ich und grinste.

,,Sag ihm er soll damit rechnen, dass Nesta ihn anschnauzt." Azriel lachte im Hintergrund.

,,Das werde ich genauso ausrichten."

,,Ich glaube Feyre ist Schwanger." sagte Elain auf einmal. Azriel stand sofort neben uns.

,,Wie bitte?" fragte er und sah Elain durchdringend an.

,,Ich hab geträumt oder gesehen das sie an meinem nächsten Geburtstag ein Baby in den Armen hält."

,,Und wann hast du Geburtstag?" fragte ich ohne nach Luft zu schnappen.

,,August." sagte sie.

,,Das heißt aber das sie noch gar nicht schwanger ist, oder?"

,,Soll ich ihr es sagen?" fragte sie und spielte mit ihrer Schürze.

,,Nein...lieber nicht." sagte Azriel. ,,Feyre hat letztens noch Wein getrunken. Sie ist noch nicht Schwanger."

,,Noch nicht!" sagte Elain. ,,Und was ist wenn es gar nicht ihr Baby ist?" Elain sah abwechselnd zu Azriel und dann zu mir.

,,Wir haben jetzt eigentlich nicht geplant im Sommer ein Baby zu bekommen." sagte ich und sah zu Azriel.

,,Ich hätte nichts gegen ein Baby." sagte er grinsend.

,,Das sagst du nicht mehr wenn du erstmal Windel wechseln musstest..." sagte ich und musste an den kleinen Sohn meiner ältesten Schwester denken. Naja....jetzt müsste er bestimmt schon größer sein.


Am nächsten Tag besuchte ich Lucien und richtete ihm Elains Nachricht aus. 

,,Weißt du es eigentlich?" fragte er und wenn er grinste konnte man Helions Gesicht unheimlich gut heraus erkennen.

,,Das ihr Gefährten seid?" fragte ich.

,,Ja." sagte er und stand vom Sesel auf. Helion hatte ihm den größten Luxus gegeben, den man in seinem Palast haben könnte. ,,Glaubst du, sie hat was dagegen wenn ich es Helion sage?" fragte er als er vor mir stand.

,,Er ist dein Vater, erzähl ihm was du willst." Als Helion mir persönlich gesagt hatte, dass Lucien sein Sohn war, musste ich meine Überraschung vorspielen, was mir unheimlich gut gelungen ist. Es wussten trotzdem nicht viele, dass er sein Sohn war. Er war der zukünftige High Lord und man würde vermutlich eine große Feier veranstalten, wenn es rauskommen würde.

,,Ich werde sie morgen besuchen." sagte er schließlich.

,,Bring ihr ein Geschenk mit." sagte ich noch und verschwand dann.


Acotar FanfictionWhere stories live. Discover now