Moment... niedlich? Da musste Jungkook wohl aus versehen, kurz an etwas anderes gedacht haben. Anders konnte er sich diesen seltsamen Gedanken nicht erklären.

Er betrachtete erneut Jimins Gesicht. Um es nicht länger so blutverschmiert sehen zu müssen, strich er mit seinen Fingerspitzen die Blutspritzer von Jimins Stirn. Dann zog er sich die Ecke seines Ärmels über die Hand und entfernte das viele Blut am Kinn.
Danach war sein Ärmel schmutzig. Deshalb strich er das Blut an Jimins Lippe mit seinem Daumen weg.
Jungkook wischte seinen Daumen halbherzig neben sich im Gras ab. Er wusste nicht, was ihn geritten hatte, aber auf einmal verspürte er den Drang, erneut Jimins Lippen zu berühren, also legte er seinen Zeigefinger auf die Lippe des grauhaarigen und dellte die Pinkfarbene Haut leicht ein. Wow...ein wundervolles Gefühl...

Seine Lippen waren so voll und weich.. er konnte bestimmt gut küssen.. WIE BITTE!? Jungkook schlug sich selbst auf den Unterarm. So etwas durfte er nicht denken. Aufhören, Gehirn! Den Kopf über sich selbst schüttelnd, sah er wieder auf seinen 'Patienten' hinab. Er hatte den verstörenden Gedanken verbannt.. Jetzt konnte er doch sicherlich noch einmal-... Fast schon entzückt nahm der rothaarige die Unterlippe des anderen zwischen Daumen und Zeigefinger und zog leicht daran. Er betrachtete die engelsgleiche Person auf seinem Schoß und fühlte sich irgendwie.. Glücklich?..

Ein lautes Knacksen ertönte und Jungkook zuckte erschrocken zusammen. Jimin festhaltend, stand er auf und drehte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Dort standen ein zufriedener Namjoon und ein etwas ängstlicher Yoongi mit den neuen Reittieren.
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Namjoon und Yoongi waren eifrig in das niedlich wirkende Dorf aufgebrochen, um den Auftrag auszuführen. Leider stellte sich das Dorf als Vampirsiedlung heraus und die Reittiere, die man ihnen angeboten hatte, waren übergroße Flughunde mit ledrigen Schwingen und roten Augen. Hunde allein bei dem Wort musste Yoongi sich schütteln.
Egal ob Werwolf, Straßenköter oder eben Flughund; er hasste sie alle und wollte am liebsten einen riesen Bogen drumherum machen.

Es waren vielleicht seine Katzen Instinkte, die ihn dazu trieben, jedenfalls hatte er furchtbare Angst vor Hunden und war demnach gar nicht begeistert, dass sie jetzt auf Flughunden reiten mussten. Er wusste zwar, wie man auf ihnen ritt, da es zu der grundlegenden Soldaten Ausbildung gehörte, aber er hatte es trotzdem nie gerne getan.

Verkrampft saß er in seinem Sattel, wärend sie auf den Hügel zuflogen. Sie landeten relativ weit oben und ritten den Rest der Strecke, ohne zu fliegen. Als sie fast oben angekommen waren, gab Namjoon ihm plötzlich ein Zeichen, stehen zu bleiben und legte den Zeigefinger an die Lippen. Yoongi sah fragend zu seinem Kumpel hinüber, der ungläubig und mit offenem Mund nach vorne starrte. Langsam bewegte der minthaarige seinen Blick ebenfalls in diese Richtung und als er es sah, schnappte er geschockt nach Luft.

In der gold-roten Abendsonne, inmitten der hohen Wiese auf dem Hügel, saß Yoongis mächtiger tyrannischer Chef, Kaiser Jungkook und strich gedankenverloren über den Mund seines merkwürdigen Sklaven. Währenddessen betrachtete der rothaarige ihn liebevoll und lächelte dabei leicht.
...
LIEBEVOLL!?? LÄCHELND!?? Yoongi verstand die Welt nicht mehr. War der Kaiser erkrankt und hatte nun seltsame Stimmungslagen? Anders konnte er es sich nicht erklären. Es würde bestimmt bald vorübergehen, dennoch wäre es Jungkook unangenehm, wenn seine Soldaten ihm so sähen. Dessen war Yoongi sich sicher, weshalb er Namjoon etwas zu flüsterte. Dieser nickte verstehend und so gingen sie ein wenig um den Hügel herum, wo sie ein paar herumliegende Äste vorfanden. Yoongi nahm ein paar davon mit und sie ritten wieder den Hügel hoch, wo der minthaarige die Äste auf den Boden legte.

Er nickte Namjoon zu und dieser ritt bewusst so, dass der Flughund in die Äste trat und ein lautes Knacken ertönte.

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Die Soldaten bedachten den rothaarigen mit einem merkwürdigen Blick, der ihn die Stirn runzeln ließ. Doch dann zuckte er bloß mit den Schultern. Er war vermutlich noch etwas benebelt im Kopf, von der Aktion eben und hatte sich die Blicke nur eingebildet. "Wo ist mein Tier?" Fragte er deshalb, um ein wenig von sich abzulenken.

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Where stories live. Discover now