Kapitel 10 - Stupide Menschen und stupide Partys

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Am Freitagabend war Florin Roths Party. Er war derjenige, der neben der Uni modelte. Der Hauptgrund, weshalb Rebecca, Lucy und Ava überhaupt mitgekommen waren. Florin hatte reiche Eltern und wohnte gleich neben dem Meer – genau wie Ava – nur aber in einer riesigen Villa mit Whirlpool, einem gigantischen terrassenähnlichem Balkon und unglaublich teuren Stereoanlagen. Rebecca schwor, dass sie Florin gleich heiraten wollte, als sie die Villa sah. Neben Jay und Francis waren auch Morven und James mitgekommen. Der Fischjunge mehrheitlich aus Neugier, weil er noch nie an einer Party gewesen war. Und auch weil ihm der Alkohol schmeckte – was er vor Ava aber nicht hatte zugeben wollen. Sie kannte den Jungen aber mittlerweile sehr gut.

Besonders Rebecca hatte sich in Schale geworfen, schliesslich wollte sie den Gastgeber nachhaltig beeindrucken, wie sie ihr Auftreten argumentiere. Sie trug ein knallrotes kurzes enges Kleid und es hätte an jeder anderen bescheuert ausgesehen, Rebecca besass jedoch soviel Selbstsicherheit und Arroganz, dass sogar Morven ihr einen etwas längeren Blick zuwarf als sonst.

Lucy machte sich nichts aus schöner Kleidung. Sie trug lediglich einen kurzen Jupe und ein Jeanshemd mit Sneakers, welche sie auch im Alltag trug.

Ava trug ein schwarzes Kleid von sanft seidigem Stoff, dass ihren braungebrannten zierlichen Rücken freigab, dazu einfach nur weisse Converse. Morven sah aus wie immer, in einem engen dunklen Shirt und Jeans. Sein dunkles Haar war zerzaust von Wind und Salz.

Ava versuchte vorallem James Verne zu beeindrucken.

Es war 11 Uhr als sie das Haus von Florin betraten. Der grossgewachsene Jüngling begrüsste die Gruppe mit einem weissblitzenden Zahnpastalächeln. Der Jüngling hatte glänzende braune Augen und weissblondes Haar. Er war wirklich gutaussehend – für Avas Geschmack war er aber zu offensichtlich schön. Sie mochte es nicht wenn Männer von sich selbst wussten, dass sie schön waren. Obwohl – James Verne wusste es sicherlich, doch mit seinem intelektuellem Charme überspielte er seine Shönheit gekonnt.

Er nahm Ava bei der Hand und das Mädchen strahlte.

„Kommt nur herein!“ Florin grinste und begann sich intensiv mit Jay zu unterhalten, da sie sehr gut befreundet waren.

Es waren mehr Leute da als Ava gedacht hatte. In vielen Gruppen standen sie im weiten modernen Wohnzimmer, tranken, lachten und hörten laut die Musik, die aus der Stereoanlage dröhnte. Manche tanzten. Die Türen und Fenster standen alle offen, viele hatte es nach draussen in den Garten gezogen, wo man friedlich in Gruppen sass und schwatzte.

Sie holten sich erstmal etwas zu trinken. Rebecca war gleich verschwunden.

„Ich bewundere, wie direkt sie immer ist. Wie geradeheraus sie sich jenen krallen kann, der ihr gefällt“, bemerkte Lucy beeindruckt zu Francis und der eher scheue junge Mann konnte nur nicken.

Morven fühlte sich etwas verloren und hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben.

Einen Atemzug später waren Ava und sein Freund James aus seinem Blickfeld verschwunden.

Auch die anderen zwei fand er in der Menge auf einmal nicht mehr.

Er fuhr sich durch sein schokoladendunkles Haar und es zog ihn erstmal zum Buffet, wo es alle Art Getränke gab, die er noch gar nicht kannte.

Er probierte erst einen Cuba Libre, dann sippte er an einem Gin Tonic, ehe er sich an Vodka und Weisswein rangetraute. Der junge Mann setzte sich dann an den Pool und ihm war etwas schwindelig. Dafür aber brannte ihm der Magen wohlig warm. Das lähmende Gefühl breitete sich in seinem ganzen Körper aus und er genoss lediglich den Zustand und die neuartige Situation.

Cold LungWhere stories live. Discover now