Kapitel 6 - Drache gegen Fuchs

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Sicht: Sakura (N)

Autsch! Ihr Kopf tat weh. Nachdenklich rieb sie sich ihre Stirn und sah sich um. Diese Umgebung war ihr vollkommen unbekannt. Sie stöhnte genervt und ließ sich zurück auf den trockenen Waldboden fallen. War sie etwa entführt worden? Oder dank Obito wieder in einer Parallelwelt? Nach ein paar Minuten stand sie dann doch auf und wäre vor Schreck beinah wieder umgefallen.

Neben ihr, an einem Baum gelehnt, schlief ein ihr sehr bekannter Uchiha. Sie kniff die Augen zusammen und starrte den Schwarzhaarigen eine Weile an. Dann änderte sie ihre Taktik, schlug sich zweimal auf die Wangen und blinzelte kräftig. Der Uchiha saß immernoch genauso da wie zuvor.

Sakura seufzte. Also doch keine Einbildung. Sie wusste absolut nicht, was sie jetzt tun sollte.

Auf einmal betrachtete sie die Situation noch einmal neu. Sie und Sasuke... alleine... im Wald...
Sie könnte doch . . . NEIN! Konnte sie nicht! Sasuke war immernoch ein Verbrecher. Ein Abtrünniger. Ein Verräter. Ein Nuke-Nin... wenn auch ein sehr gutaussehender Verräter... Nein, so durfte sie nicht denken! Eigentlich müsste sie ihn umbringen, er war immerhin ein hochgefährlicher Krimineller.

Dann seufzte sie ergeben. Sie wusste sowieso, dass sie es nicht über ihr verweichliches Herz brachte, also musste sie sich hier auch nichts vormachen. Dann sah sie, dass er verletzt war.

Sie stöhnte nur und schimpfte sich selbst einen Narren, was sie allerdings natürlich nicht davon abhielt, denn Uchiha notdürftig zu verarzten. Schließlich entschied sie, dass er hier nicht bleiben konnte. Seufzend und sich immernoch selbst beschimpfend, nahm sie ihn Huckepack und lief ein Stück in den Wald hinein.

Nach einer Weile entdeckte sie ein kleines Haus. Erleichtert wollte sie an klopfen, doch dann zögerte sie. Etwas war merkwürdig an diesem Haus. Diese Tür war noch nie benutzt worden. Überhaupt, war nirgends ein Zeichen dafür zu finden, dass hier jemals jemand vor ihr gewesen war.

Das ergab keinen Sinn. Häuser bauten sich schließlich nicht von selbst! Und dennoch, sie konnte kein Anzeichen von Leben entdecken. Schlussendlich entschied sie, dass das jetzt nun mal ein Notfall war und die oder der Jemand, dem diese Haus gehörte, hoffentlich freundlich oder schwach war. Vorsichtig trat sie ein und sah sich um.

Ein paar Betten standen, ordentlich nebeneinander aufgereiht, an der Hauswand. Erneut runzelte die Kunoichi ihre Stirn. Wer richtete denn bitte sein Schlafzimmer direkt hinter der Haustür ein? Sie konnte sich absolut keine Situation vorstellen, in der sich das als praktisch erweisen würde. Nun, abgesehen von ihrer eigenen.

Aber es war doch recht unwahrscheinlich, dass jemand sein Haus in der Hoffnung baute, dass irgendwann jemand kam und einbrach, um dort einen Verletzten zu versorgen. Keuchend, da ihr der Schwarzhaarige langsam zu schwer wurde, ließ sie ihn unsanft auf eines der Betten fallen.

Missmutig beobachtete sie, wie er wieder anfing zu bluten, doch dann begann sie seine Wunde wieder zu verschließen, bevor sie ihm einen Verband um den Oberkörper wickelte. Nachdenklich betrachtete sie die Wunden. Ein ziemlich großes und tiefes Loch in seinem Bauch, dann zwei schmale Löcher die durch seine Schultern gingen und mehrere Schnitte an seinen Armen und in seinem Gesicht.

Dann hörte sie ein verärgertes Brummen. Hatten Uchihas eigentlich auch mal gute Laune? Mehr Zeit zum Denken blieb ihr nicht, denn der Schwarzhaarige hatte sich ohne Vorwarnung auf sie gestürzt und drückte nun ihren Hals auf den Boden. Röchelnd presste sie ihre Finger in seine Wunde, woraufhin er zischend von ihr ab ließ.
"Bei uns heißt das 'Dankeschön',nicht 'Stirb'."

Vorwurfsvoll sah sie zu ihm auf. Sasuke sah wütend zurück.
"Dankeschön dafür dass du mich entführt hast? Nein, bei uns sagt man 'Stirb'."
Die Rosahaarige schnaubte belustigt.
"Ich soll dich entführt haben? Wie stellst du dir das vor? Wenn wurde ich entführt. Dir hab ich nur das Leben gerettet."

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