46|Ihr Atem schwer, ihr Körper zittrig

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𝙴 𝙽 𝙴 𝚂

Einige Sekunden wartete ich aufmerksam auf ihre Reaktion.
Erwarten tat ich ein Gemecker, erhoffte mir, dank ihrer letzten Reaktion aber trotzdem, dass sie sich nicht dagegen sträubt.
Plötzlich spürte ich, wie sie langsam ihre Hand mit meiner verschränkte und konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht war es nicht die beste Idee, Nachts im Dunkeln neben ihr im Bett zu liegen und ihren Körper so dicht an mir zu spüren. Jedenfalls, waren es nicht die besten Umstände, wenn man gleichzeitig einen kühlen Kopf bewahren wollte. Ich schätze, dafür war es nun schon zu spät.

Als ich spürte, wie sie ihre Fingern sanft über meine Hände hin her streifte, dachte ich nicht lange drüber nach und näherte mich mit meinem Kopf ihrem Rücken. Ich ging ganz langsam vor. Zum einen, weil ich sie nicht erschrecken wollte, da sie mit dem Rücken zu mir lag.. zum anderen, weil ich noch immer nicht sicher war, wie sie reagieren würde.
Langsam näherte ich mich ihrem Rücken und platzierte wenige Sekunden später meine Lippen auf ihrer Schulter. Nur ganz sanft. Kaum hörbar. Ich bekam keine Reaktion von ihr. Langsam fuhr ich an ihrer Schulter hinauf.
Ich platzierte erneut, diesmal etwas höher auf ihrer Schulter, meine Lippen. Der Kuss verweilte einige Sekunden länger. Noch immer keine Reaktion. Ich fuhr fort und atmete langsam an ihrem Körper entlang. Ich spürte ihre Gänsehaut, sie hörte auf, mit ihren Fingern über meine Hand zu streifen und verschränkte erneut ihre Hand mit meiner.
Sie war wie ausgetauscht.

Ich gab ihr also den nächsten Kuss, direkt am Hals und den nächsten an der selben Stelle. Ihre Haut war so zart. Ich küsste sie erneut am Hals, etwas weiter oben. Ihr Duft glich beinahe dem eines Babys. Weich und unschuldig.

Ich wartete wieder einige Sekunden. Fragte mich innerlich, was gerade passierte. Lag es an den Umständen? Daran, dass es dunkel war und wir so nah aneinander waren? Lag es an unserer Müdigkeit ? Ich weiß nicht was es war, aber ich verspürte einen Drang danach, ihr näher zu kommen. Ihr körperlich näher zu kommen.

Plötzlich drehte sie sich um und wir lagen Gesicht an Gesicht. Ich sah vor mir nur einen leichten Schatten. Es war nicht stockdunkel.. ein wenig Licht brachte der Mond herein, jedoch nicht genug um ihr Gesicht erkennen zu können.

Wie gerne ich jetzt in ihre grünen Augen blicken würde.

Ich spürte ihren Atem in meinem Gesicht und sie sicherlich meinen.
Mit meinem Arm in ihrer Taille zog ich sie ganz langsam ein wenig näher an mich ran. Noch näher ging nun nicht mehr. Unsere Körper berührten sich bereits. Ich war überrascht. Überrascht von mir. Ich wurde nämlich leicht nervös. Ich würde fast sagen, dass mein Herz ein wenig schneller schlug.

Ihre Nähe machte mich so verrückt.
Ich redete mir trotzdem noch ein, dass es nicht an ihr lag, sondern an der Situation und dieses Gefühl in mir von jedem beliebigen Mädchen ausgelöst werden könnte.

Ich schob meinen Kopf näher an ihren heran und nun atmete ich direkt gegen ihre Lippen. Ich sah deren Umriss und konnte mich auf nichts anderes mehr konzentrieren.
Ich konnte ganz leicht erkennen, wie ihre Lippen ein wenig zitterten. Ich wusste, dass sie es auch wollte, aber versuchte dagegen anzukämpfen. Ich hörte, wie sie schluckte und spürte anschließend wieder ihren unregelmäßigen, zittrigen Atem auf meinen Lippen. Noch einen winzigen Millimeter versuchte ich ihr näher zu kommen.

Plötzlich überkam mich ein Gefühl im Körper, beinahe wie ein Stromschlag.

Ihr erging es anscheinend nicht anders, da sie ruckartig einatmete, als sie ganz leicht meine Lippen spürte.

Es war noch kein Kuss. Es war die zarteste Berührung, die ich mir je in meinem Leben erträumen konnte. Sie war so zart, dass es beinahe nicht als Berührung gelten konnte. Kaum spürbar aber dennoch spürbar genug, um in mir eine riesige Nervosität und ein Verlangen nach Mehr auszulösen.
Bei jedem Atemzug, jedesmal wenn sich unser Brustkorb zum ausatmen senkte, bildete sich ein winziger Spalt zwischen unseren Lippen und jedesmal, wenn er sich zum einatmen anhob, wurde dieser Spalt wieder sanft geschlossen. Wir verweilten einige Sekunden so.

,,Enes", hauchte sie ganz leicht meinen Namen, als ich meine Hand unter ihr T-Shirt führte und sie dort auf ihrer Taille ablegte. Ich spürte, wie ihr Bauch immer wieder spannte vor Aufregung.

Sie ist so süß, wenn sie aufgeregt ist. So anders. Gar nicht mehr so unantastbar und vorlaut oder frech. Plötzlich so machtlos, gegen mich und sich selbst. Etwas in ihr wollte diese Situation aber ihre andere Hälfte versuchte sich dagegen zu sträuben.

,,Das ... Das wäre falsch", hauchte sie leise und ich glaubte ihr kein Wort.
,,Warum hast du dich dann umgedreht?", fragte ich sie leise und hörte nur ihr Schlucken.
Sie schien keine Antwort darauf zu haben.
,,Aber..", brachte sie nur raus, weil sie es nicht schaffte ihren Atem weiter zu kontrollieren. ,,Wir.. si.. sind doch Freunde", fügte sie voller Mühe hinzu. Ich konnte aber spüren , dass sie dabei die ganze Zeit über meine Lippen anstarrte.

Ein wenig schmunzeln musste ich wegen ihrer Aussage. ,,Daran muss sich doch nichts ändern", flüsterte ich leise. Ich bewegte meine Hand langsam nach oben und streifte ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. ,,Du denkst so viel nach. Es muss nicht immer alles logisch sein oder einen Sinn ergeben. Vergiss was gestern passiert war und denk nicht daran, was morgen werden könnte.. damit beschäftigen wir uns dann morgen", lachte ich leise und ich konnte ein leichtes, zurückhaltendes Lächeln auf ihren Lippen erkennen.

,,Was willst du jetzt ? Genau in diesem Moment ?", hauchte ich leise.
Ich spürte, wie sie langsam ihre Hand auf meiner Brust ablegte und konnte mein Lächeln dabei nicht verkneifen. Sie war so unglaublich anziehend. Diese gesamte Situation war sogar noch reizvoller, als die in der Kammer. Als sie langsam ihre Hand an meinem Körper entlang streifte bis hin zu meinem Hals und sie dort ablegte, überkam mich eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Sie machte mich so verrückt, wie noch keine vor ihr und das, obwohl wir nichts weiter als Freunde waren..

Wir lagen hier sicherlich mehrere Minuten so. Gesicht an Gesicht. Körper an Körper und ich spürte, wie mit jeder Sekunde, die verging, sie wärmer wurde. Ich spürte, wie ich mich immer weniger zurückhalten konnte.
Würde ich noch länger warten, würde ich explodieren.

Was wir füreinander waren, war mir in diesem Moment egal. Welche Bedeutung man dem allem zuschreiben konnte war mir egal. Was sich morgen  ändern würde war mir egal. Alles was ich wusste, war, dass ich keine Sekunde mehr warten konnte.

Ich schloß also noch den letzten Millimeter zwischen uns und tat es endlich. Ich legte so sanft wie es nur möglich war meine Lippen auf ihre. Noch nie hatte ich so weiche Lippen gespürt. Sie fühlten sich so an, als wären sie genau für meine gemacht. Ich spürte ihre enorme Aufregung, als sie sich mit ihrer Hand an meinen Nacken klammerte. Ich hatte das Gefühl, dass in mir gerade etwas explodiert wäre. Ich konnte nicht glauben, dass sie es zugelassen hatte.

Ich löste meine Lippen von ihren, entfernte mich aber nicht von ihr und versuchte ihr in die Augen zu schauen. Ihr Atem war zittrig, genau wie ihre Beine. Ich streifte meine Hand ihre Hüfte entlang zu ihrem Bein und griff ihr leicht in den Oberschenkel. Ich packte ihren Oberschenkel und zog ihr Bein auf mich, sodass es angewinkelt auf mir lag. Meine Hand lag noch immer auf immer auf ihrer Haut.

Sie atmete ruckartig ein vor Nervosität, tat dann aber etwas, womit ich nie gerechnet hätte. Sie ließ ihre Lippen, für einen zweiten Kuss, auf meinen nieder. Der zarteste Kuss, den ich je erlebt hatte. So zart, dass ich ihn beinahe nicht spüren konnte. Ich erwiderte ihn und unsere Lippen bewegten sich langsam, fast Zeitlupe artig, aber im perfekt, synchronen Rhythmus. Plötzlich platze ein leichtes Stöhnen aus mir, als ich spürte, wie sie ganz leicht in meine Unterlippe biss. Als sie meine Reaktion bemerkte, lächelte in den Kuss hinein. Sie machte mich so unglaublich verrückt. Ich griff ihr fester in den Oberschenkel.

Sie wusste nicht, wie sehr sie mich damit quälte. Der Kuss wurde langsam intensiver und ich musste mich so sehr kontrollieren, wie noch nie. Ich war so konzentriert. Sie lag so dicht an mir dran, dass kein Haar zwischen uns passte. Es war Fluch und Segen zugleich. Sie war das heißeste Mädchen, dass ich kannte. Das war natürlich der gesegnete Part, aber gleichzeitig waren wir nur Freunde... die sich gerade intensiv Küssten.
Und das Zusammenspiel, dass sie so heiß war und der Kuss so intensiv, brachte mich um den Verstand. Ich wollte in dem Moment so viel mehr aber ich musste mich versuchen zu kontrollieren, damit kein Unfall passierte. 
Langsam spürte ich, wie wir uns voneinander lösten... ihr Atem war schwer und ungleichmäßig. Ihr Körper zittrig.

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DAS KAPITEL WORAUF JEDER GEWARTET HAT HAHAHAHA

Ego vs. EgoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt