30|Donuts

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𝙻 𝙸 𝚈 𝙰

,,Boa ich schmeiß dein Handy gleich aus dem Fenster" Ich zog mir noch ein letztes mal mein Kissen über den Kopf. Damlas Wecker fing um 5:30 an im 10 min Takt zu klingeln. Um 6 Uhr stand sie dann endlich auf, um ihn auszuschalten. Ich hatte nun auch keine andere Wahl als aufzustehen. Ich richtete mich auf und blieb am Bettrand sitzen. Meine Augen waren noch viel zu schwer.

,,Geh du ruhig als erstes ins Bad. Ich chill noch im Bett", brachte ich vollig verschlafen raus.
,,Ok, du Schlafmütze", lachte sie mich aus.
,,Hast du vielleicht einen Concealer ? Hab meinen vergessen", fragte sie mich.
,,Mhm, da sind alle Schminksachen. Bedien dich !", schaffte ich gerade so rauszubringen. Ich war echt müde.

Während Damla im Bad war, kämmte ich schnell meine Haare und stand vor meinem Kleiderschrank. Ich weiß gar nicht wieso ich immer so lange überlege. Am ende zieh ich sowieso eine Jogginghose und ein crop Top an.
Obwohl... man muss ja nicht jeden Tag aussehen wie ein Penner. Ich entschied mich für eine normale schwarze Jeanshose.. immerhin ein kleines bisschen ordentlicher.
Ich schminkte mich zur Abwechslung mal mehr, um mal wieder lebendig auszusehen. Meine Augenringe gingen bis nach Timbuktu.

Nachdem ich einigermaßen menschlich aussah, kam auch Damla fertig aus dem Bad.

,,Ah!! Was war das?", schrie sie plötzlich auf, nachdem wir ein undefinierbares Geräusch hörten. Nachdem es zum zweiten mal ertönte, konnte ich es zuordnen. Ich lief zum Fenster und öffnete es.
,,War das ein Stift?", rief ich verwirrt rüber zu Enes. ,,Ja man. Den hätt' ich gern' wieder.. der war von Stabilo" Er sah besorgt nach seinem Stift, der nun in meinem Garten lag, weil er ihn gegen mein Fenster geworfen hatte.
,,Wow.. warte mal, du siehst voll süß aus", staunte er. Soll das heißen, ich sehe sonst hässlich aus ? 
Ich verdrehte bloß die Augen.
,,Komm in 15 min runter", rief er und wollte gerade sein Fenster schließen.
,,Ah Enes warte!", stoppte ich ihn schnell. Er sah mich fragend an.
,,Diese Donuts, die du gestern Abend gepostet hattest"
,,Was ist mit denen ?", fragte er. ,,Hast du noch welche ?", sah ich ihn hoffnungsvoll an.
Er fing an zu lachen. ,,Hast du nun Donuts oder nicht?"
,,Ja, ich bring sie dir mit.", sagte er lachend und schloß das Fenster. Ich drehte mich um und sah ins Gesicht einer grinsenden Damla. ,,Sag nichts!", stoppte ich sie, bevor sie etwas sagen konnte. ,,Hatte ich gar nicht vor.", sagte sie Ironisch.

,,Hast du hunger ? Soll ich dir schnell etwas zu. Frühstücken machen?", fragte ich sie. ,,Nein nein, kann so früh sowieso nichts essen"
Nach einigen Minuten gingen wir runter, zogen unsere Schuhe an, nahmen unsere Taschen und gingen aus dem Haus. Draußen wartete auch schon Enes auf uns. Er gab Damla ein high five und bei mir zog er seine Hand etwas höher, damit ich springen musste um ranzukommen. Er grinste mich an, aber ich gab ihn einfach einen Schlag auf den Bauch.
,,Ah du Hexe!", brachte er raus.

,,Hinten liegen einige Sachen aus dem Baumarkt für meine Mutter, die ich noch nicht ins Haus getragen hab... also ist nur Platz für eine. Einer müsste vorne Sitzen"
,,Jap, du gehst nach vorne", sagte Damla, während sie mich ansah, schon die Hintertür öffnete und sich rein setzte. Mir blieb dann wohl keine andere Wahl. Ich stieg Kommentarlos ein und schnallte mich an.

,,Hier du Fettsack" Er stellte den Karton mit den Donuts auf meinem Schoß ab.
,,Oh super! Danke!" Ich sah, dass er noch 4 Stück übrig hatte.
,,Ähm, möschte noch jömond?", fragte ich die beiden, als ich gerade in den ersten reingebissen hatte.
,,Ich versteh nicht wie du so viel Zucker zu dir nehmen kannst und trotzdem so dünn bist. Ich nehme schon zu, wenn ich nur in der nähe davon atme", lachte Damla.
,,Wie kann man um 8 Uhr Morgens einen Donut mit Schokoladenfüllung essen?!", lachte Enes mich nun ebenfalls aus. 

,,Lasst mich in Frieden meine Donuts essen ihr Neider!", Ich nahm beleidigt einen weiteren Biss und die beide lachten weiter.

,,Hier", überreichte er mir von alleine sein Handy. ,,Danke", nahm ich es ihm ab und wählte wie immer die Musik aus. Damla war die ganze zeit über sehr still. Sie ist ziemlich Schüchtern.
,,Popel, Du hast da Schokolade", teilte Enes mir mit und leckte gerade seinen Daumen ab und führte ihn zu meinem Gesicht. Ich zog ruckartig meinen Kopf weg. ,,Weg mit deinen Sabberfingern!", unterbrach ich ihn.

Ich lehnte mich etwas rüber und schmierte es an seinem T-Shirt ab. ,,Ist das dein Ernst?", war er völlig entsetzt und Damla und ich kamen gar nicht mehr raus aus dem Lachen.

Als wir ankamen und ausstiegen und ich traurigerweise nur noch einen Donut übrig hatte, teilten sich unsere Wege, da Damla in ein anderes Gebäude musste als ich. Ich umarmte sie zum Abschied und sie flüsterte mir ins Ohr  ,,Ihr seid ziemlich vertraut miteinder" und Grinste mich an. ,,Danke für die Fahrt Enes!", sagte sie winkend und verschwand durch die Tür.
,,Hier, hast du übrigens bei mir vergessen", überreichte ich ihm seinen dunkelgrauen Pullover.
,,Ich weiß, war Absicht", sagte er schadenfroh grinsend und warf ihn ins Auto. Nachdem er abgeschlossen hatte, liefen wir über den Hof zum Gebäude in dem wir Unterricht hatten.

,,Wie Absicht?" Ich war verwirrt.
,,Ich wusste, dass Damla zu dir kommt.. nur dass meine Schwestern auch noch kommen, hab ich erst später erfahren" ,,Ja und ?", ich war noch immer verwirrt. ,,Ich wusste, dass du es ihr niemals freiwillig erzählen würdest, dass ich bei dir war"

,,Ja, hatte ich auch nicht vor, aber dank deines Pullovers.....", ich pausierte kurz. ,,Du kleiner Fuchs!", kam es aus mir heraus. ,,Ich wette ihr habt die ganze Nacht nur über mich geredet. Ihr Mädchen seid leicht zu manipulieren", lachte er laut und ich gab ihm einen Schlag auf den Arm. Wenn der wüsste mit wie vielen Fragen ich genervt wurde. Auf dem Weg zum Raum trafen wir auf Tolga... So hieß er denke ich. Ich hatte mit ihm bisher nur einmal geredet aber er war jedenfalls einer von Enes Truppe.

,,Oh Hi Yenge!"(Schwägerin) , rief er mir euphorisch zu, als er seine Hand hob für einen High five. ,,Halt doch mal die Klappe", nuschelte Enes und schlug ihn  genervt auf den Hinterkopf und ich lachte nur Kopfschüttelnd. Wir gingen alle drei Gemeinsam in den Unterricht Und versuchten unser bestes um nicht einzuschlafen. Die letzten zwei langen Nächte machten sich langsam bei mir bemerkbar.

Ego vs. EgoWhere stories live. Discover now