Schlafzauber, Fallen & Kuchen

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Selena schaute auf Artemis hinab. Die Jägerin lag bewusstlos vor ihnen auf den Boden. Ihre Gesichtszüge waren entspannt und ebenmäßig. Wenn Selena gewusst hätte, dass griechische Göttinnen so verdammt attraktiv waren, dann wäre sie schön früher mal zur griechischen Mythologie gegangen.
Fokus, Selena!, ermahnte sie sich, als sie merkte, dass sie zu lange den wohlgeformten Körper der Jägerin anstarrte.
„Irgendwie lief das nicht so nach Plan", meinte Hel und verschränkte die Arme.
„Irgendwie geht das bei dir NIE nach Plan", kommentierte Selena mit einer Menge Sarkasmus in der Stimme. Hel schnaubte auf.
„Woher sollte ich denn wissen, dass die Jagdgöttin so misstrauisch ist und du so schlecht im Überzeugen bist?", warf Hel ein und verdrehte die Augen.
„Mein Charme hätte funktioniert, wenn du auch mal deine Klappe halten könntest", entgegnete Selena und bedachte Hel mit einem scharfen Blick.
„Natürlich hätte er das!", maulte sie und hob in einer hilflosen Geste die Arme. „Weil DU ja der große böse Wolf bist, der keine Frau widerstehen kann! Vor allem nicht Rotkäppchen ..."
Selena kämpfte ihre Wut hinunter, während sich ihre animalische Seite stark an den Vordergrund drängte. Hel erwiderte ihren Blick furchtlos, was es Selena nicht gerade leichter machte, sich davon abzuhalten ihr hier und jetzt den Kopf abzubeißen. 
Selena setzte an, etwas zu sagen, beschloss aber dann, dass es nicht wert war. Sie hatte Hel versucht davon abzuhalten Artemis anzusprechen, als sie diese zufällig im Wald gesehen hatten. Doch die Totengöttin reagierte sehr empfindlich darauf, wenn man ihr sagte, was sie zu tun hatte. Wie ein bockiger Teenager schien sie sich dann erst recht dazu ermutigt zu fühlen, genau das Gegenteil zu tun. Egal, ob es das Richtige war oder nicht.
Selena ergriff Artemis' Arme.
„Was tust du?", wollte Hel wissen. Ihre Stimme hatte sich geändert. So war es immer bei der Totengöttin. Sie änderte ihre Stimmung innerhalb eines Blinzeln. In einem Moment war sie noch genervt und giftig, in dem anderen ernst und beinahe aushaltbar.
Je mehr Zeit Selena mit Hel verbrachte, desto mehr fragte sie sich, ob das Mädchen eine Persönlichkeitsstörung hatte. Nicht nur, dass ihr Äußeres offensichtlich in zwei "Hälften" unterteilt war, sondern auch ihr Charakter schien aus zwei unterschiedlichen Personen zu bestehen. 
„Nun, ich lasse sie sicherlich nicht einfach so im Märchenwald liegen", erklärte Selena an Hel gewandt. „Immerhin hat sie keinen Schutztalisman wie wir."
„Ja, das stimmt. Sie schien klar bei Verstand zu sein, als wir mit ihr gesprochen hatten", überlegte Hel, als Selena Artemis auf schulterte. Der schöne Körper der Jägerin hatte ziemlich viel Gewicht. Mehr als Selena vermutet hatte. Vielleicht sollte sie sich in einem Wolf verwandeln und die Jägerin so tragen?
„Warum meinst du, dass Artemis so immun gegen die Magie des Waldes ist? ... Weil einer der Wölfe, dem wir den Talisman abgenommen hatten, ist innerhalb weniger Momente wahnsinnig geworden."
Selena reichte Hel den Wanzenkompass, um Artemis besser festhalten zu können. „Ich hab eine Theorie dazu."
„Und die wäre?", hakte Hel ungeduldig nach, während sie Artemis musterte.
„Je furchtloser du bist und je reiner deine Seele, desto weniger Einfluss hat der Wald auf dich."
Hels Augen glitten zu Selena und schauten ihr tief in die Seele hinein. Selena wich vor ihr zurück.
„Lass das."
„Was?"
„Hör auf meine Seele anzuschauen ... das ist unhöflich."
Hel zog die Augenbrauen zusammen. Verwirrung spiegelte sich für einen Moment auf ihrem Gesicht, bevor sie zu dem Wanzenkompass in ihrer Hand schaute. „Deine Theorie stimmt nicht ganz. Deine Seele ist nicht rein ..."
Hels Stimme war leise und sie wagte nicht, Selena anzuschauen. „... aber du bist furchtlos und hast einen starken Willen."
Selena studierte Hels Miene.
„Wow, das ist das Netteste, was du bist jetzt zu mir gesagt hast." Sie grinste Hel an, als diese den Blick hob. „Siehst du, mein Charme fängt schon an bei dir zu wirken, Totengöttin."
Hel warf ihr einen genervten Blick zu, bevor sie sich wieder in Bewegung setzten. Artemis rührte sich nicht und lag wie ein schlaffer Sack auf Selenas Schultern.
„Spürst du eigentlich einen Fluch bei Artemis?", wandte sich Selena an Hel nach einer Weile. Hel blickte zu Artemis und ihre Augen begannen zu glühen.
„Nein, nichts. Ich frage mich wirklich, wie dieser angebliche Fluch funktioniert. Artemis konnte sich auch nicht daran erinnern, dass sie eine Göttin ist ... ich verstehe das nicht. Ich habe so etwas vorher noch nie zuvor gesehen oder davon gehört."
„Großartig", brummte Selena. „Das macht meine Mission auch so viel leichter ..."
Hel schaute zurück auf den Wanzenkompass. „Ich hoffe, dass das Fuchsbaby okay ist ...", murmelte sie.
„ Und ich hoffe, dass dein Schlafzauber so stark ist, wie du sagst. Ich würde nämlich ungern überrascht werden, wenn die Jagdgöttin erwacht und mir an die Gurgel geht."
„Sie wacht auf, wenn ich es will." Hel ließ ihren Blick durch den dunklen Wald schweifen, während sie immer tiefer hineingingen. Hel spürte, dass die Waldmagie stärker wurde. „Also brauchst du dir um deine Gurgel keine Sorgen zu machen."
Hels Miene wurde ernst. „Allerdings sollten wir nicht so lange damit warten, denn so ein Todeszauber kann schon mal Nebenwirkungen davontragen."
„Todeszauber?", wiederholte Selena erschrocken. „Beim heiligen Mond, ist Artemis ... ist sie tot? Hast du sie ...?"
„Nein!" Hel zögerte. „Naja, vielleicht schon. Aber nicht richtig tot tot."
„Wie kann man denn NICHT richtig tot sein?!"
„Es ist ein bisschen so als würde sie schlafen ..." Hel hob entschuldigend die Schultern.
„Und warum ist es dann ein Todeszauber und kein Schlafzuber, mmh?"
Hel schwieg einen Moment, bevor sie antwortete: „Na gut. Ich habe ihre Seele aus ihrem Körper kurzzeitige entfernt und sie in meinem Totenreich gelagert, aber meine Magie hält ihren Körper am Leben, ok? Beruhigt dich das jetzt?"
„Nein, das macht es noch viel schlimmer, wenn ich ehrlich bin. Warum konntest du nicht einfach einen normalen Schlafzauber anwenden?"
Selena tätschelte Artemis' Arm. „Keine Sorge, Dornröschen", raunte sie der bewusstlosen Jägerin zu. „Ich werde dich nicht einfach so sterben lassen ... es wäre nämlich eine Schande, wenn so eine starke und schöne Frau tot wäre."
„Selena!" Selena zuckte zusammen und sah auf zu Hel. „Hör auf mit der bewusstlosen Jägerin zu flirten und schau dir das an!"
Hel zeigte zu einer Waldlichtung, die nur wenige Schritte entfernt war.
„Da ist ein Haus auf einer Lichtung mitten in dem gruseligen Wald!", sagte sie und klang beinahe aufgeregt. „Dort muss die Märchenwaldkönigin leben, oder?"
Selenas Magen rebellierte und sie drängte all die unheimlichen Erinnerungen zurück, die sie in diesem Haus erlebt hatte. Sie hatte all ihre schmerzhaften Erfahrungen tief in ihr Unterbewusstsein vergraben gehabt. Sie hatte eigentlich nie mehr zu diesem Haus des Schreckens zurückkommen wollen. Doch nun war sie wieder hier.
Wenn das mal keine Ironie des Schicksals ist, dachte Selena mürrisch, bevor sie sich an die Totengöttin wandte. 
„Ok, Hel, es gibt so ein paar Dinge, die du wissen solltest, bevor wir da rein gehen." Selena legte Artemis vorsichtig auf den Boden und suchte den neugierigen Blick der Totengöttin.
„Und die wären?"
„Diese Märchenwaldkönigin ist irre. Sie ist besessen davon ihren eigenen kleinen Zoo aufzumachen mit all den seltsamen und besonderen Kreaturen, die sie oder ihre Männer fangen können. Sie scheint auf den ersten Blick wie die nette Tante von nebenan, die Kuchen für die Nachbarn backt, aber in Wahrheit ist sie eine kranker Psychopath, der sich daran erfreut anderen Schmerzen zu zufügen."
„Großartig", erwiderte Hel trocken und schob ihre Augenbrauen zusammen. „Einfach großartig! Und ich habe gerade so viel Magie, dass ich vielleicht eine Kerze anzünden kann, wenn wir Glück haben!"
„Du hast KEINE Magie mehr? Und DAS sagst du mir erst jetzt?!"
„Naja, hätte ich gewusst, dass wir auf den Weg zu einer Psychopathin sind, wäre ich vielleicht etwas sparsamer damit umgegangen!"
„Mmh, ok", gab Selena zu und stemmte die Hände in die Hüften. „Wie kannst du deine Magie wieder aufladen?"
„Ehm ... naja, ich brauche dazu Lebensenergie."
„Und das bedeutet?"
„Ich sauge das Leben von anderen aus und sammle es in mir, um damit Magie auszuüben."
Ein unangenehmes Schweigen breitete sich zwischen Selena und Hel aus. Selena schaute Hel an. Hel schaute Selena an. Dann seufzte Hel und zog eine Schnute.
„Was hast du denn erwartet? Ich bin eine Totengöttin!", brach Hel als Erste das Schweigen und verschränkte die Arme vor der Brust wie ein bockiges Kind.
„Mmh, ok. Macht irgendwie Sinn, schätze ich", erwiderte Selena und war froh, dass sie magische Schutzrunen auf ihrem Körper tätowiert hatte. Denn sie würde auf gar keinen Fall ihre Lebensenergie von Hel abzapfen lassen! Selena schaute zu dem weiß-roten Haus mit den perfekten bunten Blumenbeeten. Die Märchenwaldkönigin lebte ganz klar nach dem Motto „Äußerlich hui, innerlich pfui!", da war sich Selena sicher.
„Die Königin weiß bestimmt schon, dass wir hier sind", murmelte Selena und fuhr sich über den Nacken. Sie brauchte einen Plan und zwar schnell.
„Und? Was ist der Plan, Wolf?"
Selena hob erstaunt die Augenbrauen. „Oh ha ... ICH darf jetzt mal einen Plan machen? Immerhin haben deine doch bis jetzt so gut funktioniert."
„Boah, wenn ich dich nicht brauchen würde, dann würde ich dich hier und jetzt mit meiner letzten Magiereserven umbringen."
„Ich hab dich auch lieb, Hel", erwiderte Selena grinsend, was Hel sichtlich aus dem Konzept brachte. Irritiert starrte sie Selena an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
Selena beugte sich vor und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Und genau deswegen überlasse ich dir auch den Vortritt, Schätzchen."
„Eh ... was?" Hel wurde rot im Gesicht. Sie konnte nicht mit Komplimenten umgehen ... vor allem nicht, wenn die von jemanden wie Selena kamen.
„Vergiss nicht, Hel. Ich mache das aus Liebe und Wertschätzung, ok?"
Dann gab Selena Hel einen Schubser. Die Totengöttin strauchelte rücklings, fiel über eine Baumwurzel und knallte hart auf den Boden. Sie fluchte laut, als ein Surren durch den ruhigen Wald schnitt und die Falle aktiviert wurde. Der Boden unter Hel bröckelte und brach im nächsten Augenblick zusammen.
„Seeeeeleeeena!", schrie Hel, als sie in eine tiefe Grube verschwand. Selena beugte sich mit einem zufriedenem Lächeln über die Falle und entdeckte den Tunnel, der direkt unter das Haus führte.
„Grerr hatte Recht. Die zwei waren durchaus praktisch bis jetzt."
Hastig schob Selena Artemis unter die Wurzeln eines großen Baumes und bedeckte sie mit ein paar Blättern und Ästen.
„So, ich hoffe das reicht", murmelte sie unentschlossen, ob sie doch ein besseres Versteck für die Jägerin finden sollte. „Ich bin gleich zurück, Artemis. Du hältst hier die Stellung, ok?"
Selena schaute zu der bewusstlosen Jägerin herunter, die zwischen den Wurzeln lag und mit Blättern und Ästen belegt war. Es war ein jämmerliches Versteck, aber Selena hatte keine andere Wahl. Sie konnte sie wohl kaum mit sich nehmen.
Eilig nahm Selena den Talisman von ihrem Hals und legte ihn Artemis um. Sobald der Talisman ihre Haut verlassen hatte, spürte sie das Ziehen an ihrem Herzen und sie bekam Kopfschmerzen. Die Magie des Waldes kratzte an ihrem Unterbewusstsein, doch Selena ignorierte das.
Sie erinnerte sich an Hels Worte, dass sie einen starken Willen hatte. Sie lachte zynisch.
„Ich würde das eher als massiven Dickschädel bezeichnen." Selena fühlte etwas, dass sie lange nicht mehr gefühlt hatte. Ihr Blick glitt zu der Grube.
„Urrgh ... Schuldgefühle. Wie ich das hasse", murmelte sie und drehte sich zu Artemis ein letztes Mal um. „Wünsche mir Glück, Artemis", sagte sie und stellte sich vor die Grube. Sie hörte, wie der unterirdische Mechanismus der Falle ratterte. Der Boden unter ihren Füßen begann zu beben.
„Dann mal auf in die Höhle des Löwens", seufzte Selena und sprang in die Grube, die sich wenige Augenblicke später wieder über ihr schloss.

Kitsune beobachtete wie die Märchenwaldkönigin summend in der Küche herum wackelte. Sie backte, während er in der Ecke des Raumes auf einem Kissen saß. Sie hatte ihm eine mit Diamanten besetzte Leine eingelegt, die ihn an ihren Gürtel kettete.
„Du bist also ein japanischer Fuchsdämon", gurrte die Königin gut gelaunt. „Es ist wirklich selten, dass ich japanische Kreaturen bei mir habe. Die japanische Mythologie ist soweit weg."
Sie lud ein Bleck mit einer runden Kuchenform in den vorgeheizten Ofen, während sie ihm einen neugierigen Blick zu warf.
„Ich hatte einmal einen Tanuki Dämonen bei mir. Das war ein ganz frecher und ungehobelter Kerl."
Sie schloss den Ofen, nahm ihren Tee und setzte sich an den kleinen Tisch, um Kitsune direkt anzuschauen.
„Aber du scheinst mir bessere Manieren zu haben."
Kitsune antwortete nicht. Er wollte nicht mit ihr sprechen. Er wollte einfach nur weg. Diese Frau machte ihm mehr Angst als er jemals im Leben verspürt hatte.
„Nun, Kleiner, woher kennst du Selena? Und weißt du, warum sie hier ist?"
Kitsune schaute auf den Boden und versuchte sein Zittern zu verbergen. Innerlich hoffte er inständig, dass Selena kommen würde, um ihn zu retten.
„Selena wird dich nicht retten, Liebling."
Kitsune starrte sie an. Konnte sie seine Gedanken lesen? Sein Herz machte einen Satz. Die Königin lächelte überlegen.
„Selena ist ein einsamer Wolf, der nur an sich und ihren Vorteil denkt."
„Das stimmt nicht!", widersprach Kitsune vehement. Die Königin hob eine feine Augenbraue.
„Wie ich sehe, hat sie dich auch schon um ihren Finger gewickelt." Sie schmunzelte. „Das kann sie gut. Sie ist clever und charmant."
Die Königin nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Sie hatte mich überzeugt, sie gehen zu lassen." Ihre Augen trafen Kitsunes. „Im Austausch für ihren Begleiter ...."
Kitsune konnte nicht glaube, was er da hörte. Nein, sie musste lügen. Er konnte der Königin nicht trauen ... oder?
Die Königin beugte sich zu Kitsune hinunter und dieser wich zurück, bis er die Wand in seinen Rücken spürte.
„Oder warum meinst du, warum du hier bist? Sie will etwas von mir und hat dich geschickt, weil sie wusste, dass ich eine Schwäche für exotische Kreaturen habe."
Sie grinste und Wahnsinn flackerte in ihren Augen. Ihre blutroten Lippen schimmerten im Licht und ließen ihren Mund wie ein Maul erscheinen, dass Kitsune gleich verschlingen würde.
Sie griff nach der Leine und zog Kitsune zu sich heran. Kitsune quiekte vor Angst und versuchte Magie zu wirken, aber die Leine unterdrückte sie. Er war ihr hilflos ausgeliefert.
Sein Leben schoss vor seinen Augen vorbei. All die Träume, die er hatte. Er hatte ein Held werden wollen und so würde es enden? So würde er sterben? Er hätte niemals seinen Wald verlassen sollen ... er hätte niemals Grerr oder Selena vertrauen sollten ... er .... er ....
In seinen weit aufgerissenen Augen spiegelte sich der lachende Mund der Königin. Ihre Hand packte ihm am Hals und hob ihn grob hoch. Er schnappte nach Luft und rammte dann seine scharfen Zähne in ihre Haut.
Die Königin schrie auf und schleuderte ihn zurück in die Ecke. Kitsune winselte, als Schmerz durch seinen Körper schoß. Er blinzelte und seine Sicht verschwamm. Nein, so wollte er nicht sterben! Nicht so!
Er wusste nicht, woher er den Mut nahm. Oder vielleicht war es nur Todesangst, aber er fauchte die Königin an. Diese hielt ihre blutige Hand und schaute ihn verwundert hat.
„Oh, wie schön. Ich liebe es, wenn sie Kampfgeist haben", sagte sie grinsend und leckte ihr Blut von ihrer Hand. „Das ist die beste Würze von allen."
„Eure Hoheit!"
Einer der sieben Männer stürmte in die Küche. „Eine der Fallen an der Nordseite des Hauses wurde gerade aktiviert."
Die Königin stand auf und drehte sich zu dem Mann. „Und?" Ihre Stimme war kalt und gilt wie ein Messer durch den Raum. Der Mann zuckte zusammen.
„Es ist Selena und das entstellte Mädchen, meine Königin."
Da lachte die Königin laut auf, während Kitsune sich aufrichtete. Das mussten Selena und Hel sein! Sie waren gekommen! Sie würden ihn retten!
„Sie ist tatsächlich so dumm und kam zurück. Wie überraschend ..." Die Königin entließ den Mann mit einer Handbewegung. „Sag den anderen, dass Selena kein Haar gekrümmt werden soll und bringt sie zu mir."
„Und das entstellte Mädchen?"
„Gebt sie meinen Haustierchen zum Spielen."
Sobald der Mann die Küche wieder verlassen hatte, drehte sich die Königin zu Kitsune um.
„Wir haben einen Gast, Fuchsdämon." Sie lächelte warm und erfreut. Kitsune beobachtete, wie sie durch die Küche tanzte zum Ofen. Sie holte den Kuchen hervor und schnupperte gut gelaunt in der Luft.
„Sie kommt perfekt für Kaffee und Kuchen." Sie klatschte begeistert in die Hände. „Oh, wie ich es liebe Gäste zum Essen zu haben."
Sie griff nach einem blitzenden, langen Messer. Ihre Lippen spiegelten sich in der Scheide, während sie damit herumspielte.
„Vor allem alte Bekannte, mit denen ich noch eine Rechnung offen habe." Mit dem Satz rammte sie das Messer in den frischen Kuchen. Ihre Augen funkelten mordlustig. Kitsune hoffte, dass Selena wusste, was sie tat.

(Anmerkung: Mehr über Artemis und warum sie in dem Märchenwald auf Hel und Selena getroffen ist, könnt ihr in der Geschichte „Medusa & Artemis" lesen. Folgt einfach diesem Link: https://diejuliavalentina.com/buecher/)

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