Kapitel 11 - Die Gynäkologin

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Das folgende Kapitel widme ich der süßen Elisacxl

#spannungsfühlerin

#Senzaditenonsononiente

Ich aß mit nassen Wangen, aber ihn juckte es nicht.

Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, dass Riccardo jemals so lange mit ein und derselben Frau in einem Raum war. 

Das war vermutlich sein erstes Essen mit einer.

Er aß genüsslich auf, grinste sogar noch zwei Frauen zu, die an ihm vorbeiliefen, um die Toiletten aufzusuchen.

Sie waren sowas von heiß, Ende zwanzig und knapp bekleidet. Einer flüsterte der anderen beim Vorbeigehen ins Ohr, die andere kicherte. Das mussten Mischlinge oder so sein. Ganz sicher.

Die wird er vermutlich einschläfern.

Was heißt 'die'? Rechts oder links?

Beide verdammt.

Ich traute mich nicht etwas zu sagen. Wir verließen das Restaurant und liefen auf den Wagen zu. Er zog sich eine Zigarettenschachtel aus der Tasche, zögerte kurz, sah mich an und ließ sie wieder in der Jackentasche verschwinden.

Der muss seinen Neffen ja richtig lieben.

Sein Fahrer, ein Unbekannter, aber hundert Prozent ein Sizilianer, öffnete die Autotür und Riccardo wartete, bis ich einstieg.

"Wehe, wenn du es nicht tust. Dann werde ich dir die Hölle heiß machen, Signorina. Jetzt rein da."

Schnell ging ich seiner Aufforderung nach und als er mir nachkam, setzte sich der Fahrer an den Steuer und fuhr los.

Riccardo rutschte nach vorne zum Fahrer und klopfte an den Fahrersitz, "etwas langsamer."

"Riccardo würdest du...würdest du mich verschonen, wenn ich nicht schwanger wäre?"

"Was?", er drehte sich zu mir und sah mich abfällig an.

"Ich meine, ob du mich abgeknallt hättest, wenn ich nicht schwanger gewesen wäre."

Seine Augen wanderten zu meinem Körper herunter und dann wieder auf. Er betrachtete meine Nase, meine Lippen, alles an mir. Dann blickte er mich an: "Ich würde dich vergewaltigen. Mich an deinem Leid ergötzen. Und dich so oft missbrauchen, bis du nicht mehr reden kannst. Dann, und nur dann, wenn ich wirklich kein Bock mehr hätte dich zu ficken, würde ich dich  einfach abknallen", er hob die Braue, "Antwort genug?"

Mein Inneres verkrampfte sich.

Was war mit dem Versprechen, das er Andrès gab?! Dass er nie wieder eine Frau gegen ihren Willen anfassen wollte?!

Was war mit deinem Versprechen, Andrès nie wieder zu verlassen?

Ich schaute aus dem Fenster. Versuchte nicht zu zittern. Ich musste meiner inneren Stimme Recht geben. Verdrängte den Satz daraufhin aber sofort und konzentrierte mich auf das Missverhalten von Riccardo.

Das war noch, bevor sein Cousin sich erhängte. Er will Rache. Rache für all das. Aber dein Kind macht ihm ein Strich durch die Rechnung. 

Fragt sich nur wie lange.

Was, denkst du, wird er mit dir machen, wenn dein Kind da ist? Hast du dann überhaupt noch einen Nutzen?

Ich hielt mir die Ohren zu, in der Hoffnung, meine Gedanken würden aufhören zu existieren. Ich biss mir feste auf die Lippen um mir selber Schmerz zuzufügen. Um mich einfach abzulenken.

If You Love Me Stay With Me [ABGESCHLOSSEN]Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon