[1] Lost my way [Prolog]

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Also stand er auf und lief auf das Dickicht zu. Daabei bemühte er sich an etwas anderes zu denken, stark zu bleiben und nicht zu weinen.

In diesem Moment meldete sich zu allem Übel auch noch sein Magen mit einem lauten Grummeln.
Der Junge seufzte ergeben und ließ sich, statt den Weg ins unergründliche Unterholz anzutreten, an einem der glatten Baumstämme hinab gleiten.

Er fühlte sich plötzlich so verloren und winzig in diesem unendlichen Wald.

Würde er jemals ankommen? An einem Ort, den er sein Zuhause nennen durfte? Bei einer Person, die ihn liebte, obwohl er es selbst nicht tat?

Das war gerade alles zu viel für ihn.
Unter der Last seiner Gefühle bedeckte er sein Gesicht mit beiden Händen und bemerkte die Tränen, die nun endlich seine Augen verließen und das Beben, dass seinen mageren Körper erfasste. Ein leises Schluchzen verließ kurz darauf seine Kehle. Weinend in sich zusammengesackt verbrachte er so die nächsten Minuten unter dem Baum.

Irgendwann, als langsam die Dunkelheit zwischen den Zweigen hervor kroch, machte sich Angst in ihm breit und verleitete ihn dazu, endlich über einen Schlafplatz nachzudenken, anstatt Trübsal zu blasen.
Morgen würde er sich dann erneut auf den Weg machen und hoffentlich aus dem Wald finden.

Suchend schweifte sein etwas unklarer Blick durch die Dunkelheit, denn auf den ersten Blick sah er nichts, dass sich als Schlafplatz eignen könnte.
Er sah allerdings auch beim zweiten Blick nichts außer Bäumen und Sträuchern und diese beiden Optionen boten definitiv keinen Schutz, wenn man sich einfach darunter legen würde.

Er brauchte einen Unterschlupf, oder noch besser.. er würde auf einen Baum klettern!
Dort war er bestimmt sicherer vor möglichen Gefahren, als hier auf dem Boden.

Schon bald, nach einer anstrengenden Klettertour, saß er weit oben in der Krone des Baums.
Sein Herz donnerte vor Adrenalin und Anstrengung wild in seiner Brust.. Diese Höhe war wirklich nicht ohne.

Leider würde er hier oben im harten Geäst trotz aller Sicherheit, niemals schlafen können. Er versuchte wirklich auf alle möglichen Art und Weisen sich bequem auf den dicken Ast zu legen. Letztendlich endete sein gerutsche damit, dass er beinahe zur Seite hinab fiel.
Hätte sein Umhang sich nicht an einem Zweig verhangen, wäre es nun sicherlich um ihn geschehen.

Mit rasendem Herz robbte er zurück auf den dicken Ast und löste seinen Umhang vorsichtig. Gerade als er den letzten Zipfel entfernen wollte, kam ihm eine grandiose Idee, wie er in dieser Nacht vielleicht doch noch etwas Schlaf finden könnte.

Er löste die kleinen Broschen, die den Umhang an seinem Gewand hielten und befestigte die Kapuze des Umhangs an einem dicken Ast. Daraufhin packte er das andere Ende und kletterte ein paar Äste weiter, wo er dieses ebenfalls befestigte.

Nun hatte er eine provisorische Hängematte.

Ihm war bewusst, dass sein Mantel morgen hinüber sein würde doch das wichtigste war natürlich, dass er sein Zuhause wieder fand. Dort würde hoffentlich seine Familie auf ihn warten.

Glücklich über diese Vorstellung, ließ er sich in die Hängematte sinken und betrachtete die Sterne, von denen einige in vielen bunten Farben funkelten.
Andere bildeten Formen von Tieren, die verspielt über den Nachthimmel liefen. Entzückt betrachtete der Junge das Schauspiel und sank dann, nach einigen Minuten der Bewunderung, erschöpft in den Schlaf.

Er träumte von einer Gasse. In seinem Traum rannte er, er hatte schreckliche Angst.
Sein weißer Umhang wirbelte durch den Wind, der in den Gassen pfiff hinter ihm her. Er zog, ohne anzuhalten, seine Kapuze tiefer ins Gesicht, da die schützende Deckung durch den Wind ebenfalls von seinem Kopf zu rutschen drohte. Diesen gesenkt haltend rannte er weiter,
rannte um sein Leben.
Hinter ihm konnte er die ängstlichen und aufgebrachten Stimmen der Bürger hören, die eine unangenehme Gänsehaut der Furcht bei ihm hervorriefen. "Ich kenne ihn nicht!" Schrie plötzlich eine Frau mit weinerlicher Stimme, vom Markzplatz her. "Ich weiß nur, wie er heißt. Viele wissen es sicherlich!" Jammerte sie und stieß daraufhin einen herzzerreißenden Schmerzenslaut aus. Ihm wurde heiß und kalt, die Soldaten hatten ihr weh getan nur um ihn zu finden! Er wollte der Frau helfen, deren Stimme ihm so schmerzlich bekannt war, doch er konnte dort auf keinen Fall wieder hin. Die Frau schrie noch einmal und rief dann mit erstickter Stimme, "Jimin! Jimin heißt er! Lasst mich bitte gehen!" Jimin drehte seinen Kopf, aus Reflex, weil er seinen Namen gehört hatte nach hinten, merkte gar nicht, dass er stehen geblieben war und erkannte die Gefahr zu spät:
Am Ende der Gasse tauchte der Magier auf!
In dem Moment, in dem Jimin panisch seine Augen aufriss und schleunigst weiterlaufen wollte, holte sein Gegenüber mit dem gläsernen Zauberstab aus und schoss einen grellen Blitz mitten in Jimins entsetztes Gesicht.
Ein grauenvoller Schmerz schoss daraufhin von seinen Augen durch seinen ganzen Körper und er wurde in eine beängstigende Dunkelheit gehüllt, während er qualvoll schrie.

Schweißgebadet fuhr der Junge hoch.

Sein eigener Schrei hallte in seinem Kopf wieder und er spürte Tränen des Schocks seine Wangen hinunter fließen. Währenddessen donnerte sein Herz in seiner Brust, wie die Hufe eines Rennpferdes..

Es hatte sich alles an diesem Traum so echt angefühlt, denn es schien eine Erinnerung von ihm zu sein.
Doch den Sinn hinter dieser Situation verstand er nicht.
Sie war wie eine Buchseite ohne Kontext.
Die Anderen Seiten waren fort, als habe man sie herausgerissen.

Nachdenklich ließ er seinen Alptraum nochmal Revue passieren. Jemand hatte dort seinen Namen geschrien.
Er war sich sicher, dass es in der Tat sein Name war, denn er hatte sich sofort angesprochen gefühlt.. 'Jimin' .. Das war also sein Name, seine Identität..
Und er mochte es.
Es war als hätte er nun einen kleinen Teil von Zuhause zurück.

Ein wohliger Schauer durchzog ihn bei diesem Gedanke. Gleichzeitig war er beruhigend für sein Armes Herz, das sich so leer und einsam gefühlt hatte und noch immer fühlte.

Jimin wischte sich nach drei Minuten des Sitzens den Schweiß von der Stirn und sank an etwas schönes denkend, wieder zurück in die bequeme Hängematte. Das Schöne, woran er dachte, war sein Name und so schlief er seelig und zufrieden erneut ein.

Dieses mal träumte er nichts. Ruhig erwartete er den neuen Tag, der noch so einiges in seinem Leben aus der Bahn werfen würde. Natürlich war er sich dessen zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

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Das ist ein kurzer Prolog.

Selbstverständlich werden die anderen Kapitel länger und aufregender!

Ich hoffe mein Lieblingswerk wird euch gefallen. Vielleicht sogar so sehr, dass ihr alle 99 Kapitel beendet und votet. Das würde mich sehr freuen! ♡

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Where stories live. Discover now