Kapitel 43: Versöhnung und das Geständnis

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Nach einem Durchatmen folgte ich Hoseok entschlossen und bereit für dieses Gespräch. Jetzt oder nie!

Als Hoseok vor einer Zimmertür innehielt, die schräg gegenüber Jennies und meinem Zimmer lag, verstand ich, dass wir in sein Zimmer gingen. ,,Setz dich!" Er ließ mir keine Zeit mich umzusehen, sondern zeigte stattdessen auf ein Bett, welches ordentlich gemacht war. Im Zimmer stand noch ein weiteres Bett, und zwar gegenüber von Hoseoks, das auch relativ ordentlich war. ,,Mit wem teilst du dein Zimmer?" Durchbrach ich die Stille, die sich zwischen uns gelegt hat. Auf Hoseoks Gesicht erschien ein breites Lächeln, weshalb ich auf der Stelle an eine strahlende Sonne denken musste. ,,Wir leben schon seit einigen Monaten unter einem Dach und du weißt es nicht?" Kam auch schon von ihm belustigt. ,,Ich..ich hab's vergessen." Nuschelte ich und auf die Lippe beißend schaute ich mich weiter um. ,,Wie immer vergesslich, Lalisa." Tadelte er amüsiert, während ich eine angenehme Gänsehaut bekam, als ich ihn meinen vollständigen Vornamen sagen hörte. Tief durchatmend blickte ich ihm das erste Mal heute in die Augen. Auch er wurde augenblicklich ernst und hielt den Augenkontakt. ,,Mit Yoongi" er räusperte sich. ,,ich teile mit Yoongi mein Zimmer." Sprach er zu Ende. Nickend signalisierte ich ihm, dass ich es verstanden habe. ,,Es ist so ... komisch zwischen uns." Kam es zögernd von mir. ,,So viel unausgesprochenes." stimmte er mir nickend zu. ,,Dabei hatten wir damals so ein gutes.." ich stockte. Ein gutes was? Verhältnis? Gute Beziehung zueinander? Ich weiß nicht mal was wir wirklich waren!

,,Können wir es nicht wieder haben?" ,,Hm?" ich sah ihn fragend an. Hoseok fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, während er mein Blick mied. Diese Geste sah so unsicher aus, so ungewöhnlich, weil Hoseok schon immer offen und selbstbewusst war. ,,Warum kann es nicht so wie damals sein? Können ... wir denn nicht so wie damals sein?" Er schaute mich wieder an, vorsichtig, aber er tat es. ,,Gab es je überhaupt ein wir ?" Meine Stimme klang fest und voller Ernsthaftigkeit. Diese Frage beschäftigte mich schon seit einigen Wochen. Ja, im Vergleich zu Jungkook und Jennie und Yoongi und Rosé wussten wir, dass wir einander mögen. Damals fand ich es nicht wichtig darüber zu sprechen und habe einfach die Zeit genossen. Aber seit einiger Zeit habe ich Zweifel, ob es gut war, dass wir uns nicht im Klaren waren, was wir sind. Denn mal ganz ehrlich, wohin haben uns die vergangenen Taten oder unsere nicht-Taten jetzt gebracht? Richtig, auf die gleiche Stelle wo Jennie und Jungkook oder Rosé und Yoongi jetzt sind. Und warum sind sie jetzt da, wo sie sind? Weil sie nie die Gefühle einander gestanden haben, weil sie nie offen miteinander gesprochen haben. Ich dachte manchmal Hoseok und ich sind weiter vorne als sie, aber anscheinend sind wir es kein Millimeter. ,,Ich weiß es nicht." gab er zu und schluckte hörbar. Plötzlich hörte ich ihn laut seufzen und vor meinen Augen, die ich verletzt nach seiner Aussage auf den Boden gerichtet habe, erschien seine Füße. ,,Lisa.." er hockte sich vor mir hin und berührte meine Hände, woraufhin ich zusammenzuckte. Wie lange habe ich nicht mehr seine große Hände in meinen gehabt? Mein Zusammenzucken hatte er dem Anschein nach falsch interpretiert, denn seine Gesicht verzog sich leicht verletzt. Doch er ging nicht drauf ein und schaute mich wieder an.

,,Ich weiß nicht, was wir waren und ob es damals überhaupt ein wirkliches wir gab. Jetzt im Nachhinein finde ich es falsch, dass wir es nicht angesprochen haben," ich nickte zustimmend, denn das war genau das, was ich gerade eben noch gedacht habe. ,,aber gegen unsere Vergangenheit können wir nichts mehr tun. Wir haben jetzt Gegenwart und ich finde, es ist eine Chance alles was wir einst falsch gemacht haben, jetzt richtigzumachen. Was denkst du?" Seine Stimme klang entschlossen, nichts mehr ist vom dem unsicheren Hoseok wie vor einigen Minuten geblieben.
,,Fühlst du denn noch etwas für mich?" Unsicher presste ich meine Lippen zusammen. Ein unwiderstehliches, sanftes Lächeln breitete sich auf Hoseoks Lippen aus, während er meine Hände in seine nahm. ,,Ich fühle noch eine ganze Menge für dich, Lalisa!" Ohne es zurückhalten zu können, fing ich an genauso breit wie Hoseok oder vielleicht sogar noch breiter anzulächeln. ,,Und ich für dich!" Ich strich ihm durch sein weiches Haar und legte etwas schüchtern meine Stirn auf seine. Während er seine rechte Hand auf meinem Schoss mit meiner verschränkte, hob er die andere und legte sie auf meine Wange. Langsam kamen sich unsere Lippen näher...

Secret Love (Pausiert)Where stories live. Discover now