(34)

1.4K 113 70
                                    


Mark PoV.

Da Donghyuck bereits seit zehn Minuten auf Toilette war, wurde ich zunehmend nervös. Ich hatte irgendwie das ungute Gefühl, dass es ihm schlecht ging.

„Ich glaube, ich schaue Mal nach Haechan“, sagte plötzlich Renjun und stand auf, um sich auch schon auf den Weg zu machen.

Ich schaute ihm hinterher und fragte mich, ob ich nicht an seiner Stelle hingehen hätte sollen.

Und dann fiel mir wieder ein, was eigentlich in letzter Zeit passiert ist und ich konnte nur machtlos am Tisch sitzen bleiben und hoffen, dass ihm nichts passiert ist.

Ich hörte Jaemin, Chenle und Jeno auch ehrlich gesagt nur mit halbem Ohr hin, weil ich mir vorstellte, wie es wohl gewesen wäre, hätte ich Donghyuck gesagt, dass der Kuss kein Fehler war, sondern dass ich ihn tatsächlich ernst meinte.

Hätte er seinen Job entgültig gekündigt? Hätte er es jedem erzählt?

Alle meine Gedanken machten mich nur noch umso mehr traurig und ich versuchte mich daher auf das Gespräch zu konzentrieren, damit die Gedanken endlich aus meinem Kopf verschwinden.

Ich schaute auf die Uhr. Mittlerweile war Donghyuck seit fast einer halben Stunde fort und von Renjun gab es auch noch kein Lebenszeichen.

Den anderen scheint das aber gerade herzlichst wenig zu stören, denn sie unterhielten sich angeregt über irgendeine neue Gruppe.

Ich starrte schon praktisch auf die Toilettentür, als sie tatsächlich aufging und Renjun und Donghyuck herauskamen.

Meine Gefühle fuhren Achterbahn und ich wusste nicht, was mich gerade mehr störte.

Dass Renjun einen Arm um Donghyucks Schultern hatte und dieser sich doch tatsächlich an ihn anlehnt oder dass Donghyuck verheult aussah.

Warum hat er geweint?
Warum geht es ihm schlecht?
Wieso sind die beiden sich so nah?
Wieso will ich Donghyuck von Renjun wegzerren und ihn in den Arm nehmen?

Auch die anderen drei waren aprupt still geworden, als sie Donghyucks Gesicht sahen.

Renjun und Donghyuck setzten sich wieder zu uns an den Tisch, wobei Renjun immernoch seinen Arm um ihn hatte.

„Was ist passiert?“, fragte Jeno sofort mit einem extrem besorgten Gesichtsausdruck. Er war ja schließlich sein bester Freund.

„Ach, nicht so wichtig. Donghyuck braucht nur ein wenig Ablenkung“, antwortete Renjun für ihn.

„Bist du jetzt seine Sprechanlage geworden, oder was?“, sagte ich, vielleicht ein bisschen zu genervt.

Renjun merkte natürlich sofort, was Sache ist und grinste mich dämlich an. Arschloch.

Er schob Donghyuck noch ein wenig mehr zu sich, und ihm schien das nicht einmal zu stören, denn er schaute weiterhin auf den Tisch. Wieso war er so verdammt still?
Wieso tut es so verdammt weh, ihn so zu sehen?

Ich wandte meinen Blick zu Renjun ab und schaute zu Jeno, der sich immernoch schlecht fühlte, dass er nicht an Renjuns Stelle Donghyuck beruhigte.

Plötzlich holte Renjun sein Handy heraus und tippte wie wild darauf herum.

Als er es wegpackte, kramte Jeno als nächster sein Handy aus der Tasche, weshalb ich ein wenig skeptisch versuchte, auf seinen Bildschirm zu gucken. Leider drehte er es bewusst von mir weg und las die Nachricht, die einhundert prozentig von Renjun kam.

„Naja.. Stille ist ja jetzt auch blöd. Hat jemand ein Gesprächsthema?“, fragte Jeno und schaute hoffnungsvoll zu Chenle.

„Mein Fanaccount für Mark läuft besser denn je!“, entgegnete er sofort enthusiastisch und ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass sich Jeno gerne den Kopf am Tisch aufgeschlagen hätte.

Wenn ich eins über Chenle wusste, war es, dass er diesen Account mehr als alles andere liebte. Sogar mehr als mich selber wahrscheinlich. Keine Ahnung, wie das gehen soll.

„Wie geht es dir eigentlich, Markie?“, stellte Jeno mir auf einmal eine Frage und schaute mich ganz verliebt an, weshalb ich kurz verstört war.

Und dann fiel mir ein, was Renjun mir vor fast einer Stunde gesagt hat. Er wollte Jaemin eifersüchtig machen. Und leider musste ich wohl oder übel mitspielen.

„Mir geht es super, und dir Nono?“, stellte ich eine Gegenfrage und schaute ihn extra süß an.

Vom Seitenwinkel sah ich, wie Donghyucks Kopf in die Höhe schoss, aber noch viel mehr bemerkte ich, wie Jaemin mich mit einem Blick ansieht, der hätte töten können.

„Danke für die Nachfrage, mir geht es auch gut.“
„Hast du nächste Woche schon etwas vor?“

„Ja, hat er“, schaltete sich Jaemin plötzlich ein und sah wirklich sehr angepisst aus.
„Und was genau?“
„Wir wollten auf ein Date gehen!“, sagte er entschlossen und Jeno schaute ihn verwirrt an.
„Wollten wir?
„Ja, das wollten wir!“

Jeno wurde total rot und lächelte in sich hinein.

Ich beschloss, dass meine Arbeit hiermit getan war, und sah zu Donghyuck, der zwar irgendwie immernoch traurig aussah, aber gleichzeitig war da noch etwas anderes in seinen Augen.

Er schaute mich für einen kurzen Augenblick an, ehe er aufstand und seine Jacke anzog.

„Ich gehe jetzt nach Hause, bis nachher Jeno. Danke nochmal, Injunnie“, kündigte er an und lächelte leicht Renjun an, der natürlich zurücklächelte.

Und dann nahm 'Injunnie' doch tatsächlich einfach so seine Hand und küsste sie leicht, woraufhin er ihn grinsend zu zwinkerte.

Anschließend lachte Donghyuck leicht und verließ das Café.

Es machte mich so unglaublich sauer, dass Renjun das gerade getan hat und ihm das anscheinend auch noch gefallen hat.

Was ist passiert, als die beiden weg waren?

Es wäre doch unmöglich, dass sie sich mögen, oder?

Ich hatte Renjun doch gesagt, dass ich ihn so mochte und er würde mir doch nie so etwas antun. Wir waren schließlich beste Freunde.

Auch wenn ich Renjun vertraute, war ich sauer. Und ich hatte genug. Von allem.

Ich hatte keine Lust mehr, meine Gefühle für ihn zu verstecken.

Wenn er mich wirklich nicht so mag, dann muss ich das akzeptieren. Ich kann ihm ja nicht meine Liebe aufzwingen.

Ich will es einfach nur einmal gesagt haben. Alles.

Also tat ich das, was sich in dem Moment für mich richtig anfühlte: ich stand auf und rannte ihm hinterher.

Ich sah ihn gerade noch weit hinten in eine Straße einbiegen, als ich zu ihm rannte.

„Donghyuck!“, schreite ich, weshalb mich alle anderen Passanten komisch anguckten. Aber in dem Moment zählte für mich lediglich, dass Donghyuck sich verwirrt zu mir umdrehte.

Ich blieb genau vor ihm stehen und schaute direkt in seine Augen.

„Ich muss dir etwas sagen..“

Jetzt oder nie.

________

__________________

Von:Fawkes_Persei

[√] Sassy Stylist | markhyuckWhere stories live. Discover now