(18)

1.3K 110 71
                                    


Mark PoV.

Als der Abend irgendwann ein Ende fand, brachte ich die beiden noch vor die Tür, um sie zu verabschieden.

Chenle hat dabei die ganze Zeit geschmollt und wollte mich gar nicht mehr loslassen. Renjun schien leicht genervt von dem Verhalten seines Cousins, da er uns durchgehend mit verschränkten Armen anschaute.

Im Gegensatz zu gestern konnte ich deutlich leichter einschlafen.
Leider konnte ich nicht ganz ausschlafen, da gegen Halb Zehn jemand an meiner Tür klingelte.

Widerwillig stand ich also auf und schaute beim Öffnen der Tür in das Gesicht eines motivierten Renjuns.

„Was tust du hier so früh? Hatten wir uns verabredet?“, fragte ich verwirrt, war aber gleichzeitig noch viel zu müde, um klar zu denken.

„Nope, aber ich dachte mir, dass wir ja frühstücken gehen könnten. Einfach nur so. Das haben wir schließlich schon lange nicht mehr gemacht!“, antwortete er mit voller Freude und ich wusste, dass irgendetwas faul sein musste. Er hatte diesen komischen Gesichtsausdruck, als würde er etwas planen.

„Ich gehe mich dann erst einmal umziehen, du kannst im Wohnzimmer warten“, sagte ich und ließ Renjun herein.

Obwohl ich skeptisch bezüglich seiner Pläne war, wollte ich ihn nicht einfach stehen lassen.

Während er also im Wohnzimmer wartete, ging ich zurück in mein Zimmer, um mich schnell umzuziehen.

Als ich in den Spiegel sah, war ich überrascht, dass meine Augenringe größtenteils weg waren und konnte beruhigt mit Renjun nach draußen gehen.

Es war recht frisch, doch wir hatten es nicht sonderlich weit zum nächsten Café. Wir gingen tatsächlich nur sehr selten dort zusammen frühstücken, jedoch war jeder Morgen mit ihm sehr angenehm.

Er hielt mir netterweise die Tür auf, weshalb ich mehr und mehr merkte, dass Renjun sich merkwürdig verhält. Normalerweise wartet er, bis ich ihm die Tür öffne, und wenn ich mich weigere, öffnet er sie selber und stolziert hochmütig mit den Worten 'Ladys First' den Raum.

Kaum schaute ich mich im Café um, hatte ich sofort das Bedürfnis Renjun ins Gesicht zu schlagen.

Seine schlechten Schauspielkünste konnte er sich auch ersparen. Ich wusste ganz genau, dass er etwas damit zu tun hatte, dass Chenle, Jeno und Haechan zusammen an einem Tisch saßen.

Ich wollte mich am Liebsten wieder umdrehen und nach Hause gehen, jedoch hielt Renjun mich am Arm fest und zog mich zu den anderen.

„Was ein Zufall! Ihr auch hier? Das trifft sich ja perfekt!“, übertrieb es Renjun, als wir vor ihrem Tisch Halt machten, und ich verdrehte die Augen.

„Ist der ganz tolle Mark Lee sich etwa zu fein, um in einem Café zu sein, wo auch hässliche Menschen essen?“, provozierte mich Haechan plötzlich und in mir ballte sich eine Wut an, die ich liebend gern an ihm ausgelassen hätte.

Leider kam mir Renjun dazwischen und ich bekam ein ungutes Gefühl, da es sicherlich nicht nur sein Plan war, dass wir uns hier zufällig kurz sehen.

„Das könnt ihr ja an einem anderen Tisch ausdiskutieren. Chenle, Jeno und ich müssten was bereden, deshalb wäre es nett, wenn ihr euch an den Zweiertisch da setzt“, erklärte er und ich fühlte mich mehr als nur verarscht.

Ich hätte erwartet, dass Haechan aufspringt und mir und Gesicht kotzt oder dergleichen, doch stattdessen stand er nur auf und sagte: „Ich hatte sowieso noch ein Gespräch mit dir offen.“

Mit geschocktem Gesichtsausdruck sah ich zu, wie er sich ein paar Meter weiter an einen anderen Tisch setzte. Ein Blick zu den drei Übeltätern verriet mir, dass sie das selbe von mir erwarteten und so stampfte ich widerwillig zu Donghyuck an den Tisch, wo ich mich gegenüber von ihm setzte.

Das aufgeregte Gekicher im Hintergrund versuchte ich so gut es geht auszublenden. Ich hätte echt nicht damit gerechnet, dass Renjun wirklich versucht, mich mit Donghyuck zu verkuppeln.

Als ich ihn vor mir sitzen sah, begann mein Herz ein wenig schneller zu schlagen, da ich an die Umarmung dachte und daran, dass er nun sicherlich wissen will, wieso es mir so schlecht ging.

„Du kannst dir bestimmt denken, worüber ich mit dir reden wollte“, begann er natürlich super freundlich das Gespräch.

„Wenn ich ehrlich bin, dann nein. Was genau meinst du denn?“, stellte ich mich unwissend, aber ich merkte, dass ich wohl genauso gut lügen konnte wie Renjun.

„Na wenn du es auf dieser Variante gerne hättest, helfe ich dir liebend gerne auf die Sprünge. Eines Tages, es war gestern, um genauer zu sein, stürmtest du Tränen überströmt in den Backstageraum und kurze Zeit später hast du mich in eine innige-“, erzählte er viel zu dramatisch für meinen Geschmack, weshalb ich ihn, noch bevor er die Umarmung erwähnte, unter dem Tisch ordentlich trat.

Er schrie leise auf, aber immernoch laut genug, dass Renjun davon mitbekam und mich finster anblickte. Die anderen schienen auch darauf aufmerksam geworden zu sein und nun schauten mich drei Augenpaare böse an.

„Ich hasse dich“, brachte Donghyuck gepresst hervor und ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen.

Nachdem er sich wieder beruhigt hat, sah er mich definitiv nicht amüsiert an.

„Entweder du gibst mir jetzt eine Antwort, oder ich trete dich doppelt so stark zurück.“
„Was geht dich das überhaupt an?“, fragte ich, da ich wirklich keine Lust hatte, mit ihm darüber zu reden.

„Weil ich dich deshalb anfassen musste und das ekelhafte Gefühl nach drei Mal Duschen immer noch nicht verschwunden ist“, entgegnete er angewidert und ich versuchte zu überspielen, dass mich das gerade doch etwas verletzt hat.

Bin ich echt so widerwärtig in seinen Augen?

„Was kann ich Ihnen bringen?“, wurden wir plötzlich von einer Kellnerin gefragt und ich zuckte ein wenig zusammen, da ich sie nicht kommen sah.

Instinktiv versteckte ich ein wenig mein Gesicht, damit ich kein Risiko eingehe, dass sie mich erkennt.

Donghyuck schien meine Geste zu verstehen, denn er bestellte für mich mit. Als sie wieder verschwand, sah ich mich leider gezwungen, ihm ein wenig von meiner Lage zu erzählen.

„Um es kurz zu fassen: Mir hat jemand eine Nachricht gesendet, von dem ich nie wieder etwas zu tun haben wollte.“

Ich achtete genau auf jeden von Donghyucks Gesichtszügen.

„Von wem?“

„Meinem Vater.“

_________

_______________________

A/N: FERIEEEEN, WOHOOOOO, hier ein Chapter zur Feier des Tages :D tut mir leid, dass so unglaublich lange nichts kam, aber ich musste für so viele Sachen lernen :(

Naja.. wie dem auch sei.. was denkt ihr, wird Donghyuck sagen? Und was sagt ihr überhaupt zu der gesamten Geschichte mit Marks Vater?

Viel Spaß noch :D

Von:Fawkes_Persei

[√] Sassy Stylist | markhyuckWhere stories live. Discover now