Kapitel 25

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Amsas Sicht

Bzzzz. Bzzzz. Bzzzz.

Ich öffnete meine Augen langsam, da ich ein lautes Handy klingeln hörte. Ich wollte aufstehen doch konnte es dank einem großen und festen Griff nicht.

„Xavier." Versuchte ich ihn zu wecken.

„Xavieeeer!" Er wachte einfach nicht auf!

„Ah, Hilfe!" Plötzlich schmeißte er sich auf mich und schaute durch den Raum.

„Mpfhh." Qietschte ich raus. Er lag einfach auf mir! Ich kriege keine Luft!

„Ich kriege keine Luft!" Ich versuchte ihn wegzudrücken und Gottseidank hat er verstanden, dass niemand im Raum war und ich ihn einfach nur wecken wollte.

„Amsa, mach das nie wieder." Lehnte er sich an unser Bett und ging mit seiner Hand über sein Gesicht.

Bzzz. Bzzz. Bzzz.

„Würde ich ja aber du wachst nicht auf um das da entgegen zunehmen!" Zeigte ich auf sein Handy.

Er schaute erst verwirrt doch verstand, dass sein Handy klingelte.

„Hallo?" Ging er ran.
Wer kann es wohl sein?
Er schaute zu mir und gab mir das Handy.
Ich nahm es verunsichert an und schaute ihn fragend an.
„Für dich." Er stand auf und ging ins Bad. Danke Captain Obvious!

„Hallo?" Fragte ich durch das Handy.

„Amsa?" Oh Mein Gott. Es ist Amran!

„Amran?" Fragte ich zur Sicherheit nach.

„Wir alle Schatz." Lachten Amud und Adam rein.
Ich atmete tief aus und fing direkt an zu weinen.

„Amsa, was ist los? Ist etwas passiert?" Fragten gleich alle durcheinander rein.
Ich musste kurz auflachen und schniefen.

„Nein, nein. Mir geht es gut. Ich habe nur so lange eure Stimme nicht gehört." Gegen Ende habe ich wieder einen Heulanfall bekommen.

„Schatz, Beruhig dich. Wir sehen uns doch bald wieder." Lachte Adam rein.

„Wie? Ich dachte wir bleiben noch länger?" Putze ich mir die Nase.

„Hat dir Xavier nichts gesagt? Was ein Fisch. Ihr kommt in 2 Tagen wieder."

Was? Oh Gott wie sehr ich mich freue! Auch wenn die Zeit hier nicht so schlimm war, will ich liebendgern wieder zurück zu meiner Familie.

Wir quatschten noch kurz und ich versicherte ihnen noch einmal, dass alles in Ordnung sei und, dass nichts gegen meinen Willen hier passiert. Naja, ist ja zu 90% wahr.

Ich verabschiedete mich gerade von ihnen, als Xavier durch die Tür wieder lief. Ich legte auf und reichte ihm das Handy.
Meins durfte ich nämlich nicht mitnehmen.

Er schaute mich fragend an.
„Und?" Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Xavier nicht sonderlich meine Brüder mag.

„Wir gehen übermorgen schon wieder zurück?" Fragte ich und ignorierte seine Frage.

„Hmm." Nickte er und ging jetzt ins Ankleidezimmer.

„Ja und wieso?" Stieg ich vom Bett runter und lief ihm hinterher.

„Weil der Bastard unter Beobachtung steht und meine Männer ihn nicht mehr aus den Augen lassen werden. Wir planen nämlich etwas.. Das hier in Bali war gut, damit wir komplett abseits sind." Er zog sich gerade sein Hemd an. Er wirkte so angespannt.

Ich komme immer noch nicht auf seinen Körper klar, aber das tut gerade nichts zur Sache!

„Xavier? Was ist los?" Irgendetwas stimmt nicht. Mir ist bei Xavier aufgefallen, dass man ihn immer fragen muss. Er kommt nie selbst auf die Idee, seine Probleme zu erklären oder allgemein das, was ihn belastet.

Er seufzte und schaute mich durch den Spiegel an.

„Wir sind hier komplett von allem abseits. Hier hast du endlich mal eingewilligt, uns beiden eine Chance zu geben. Wenn wir wieder zurück gehen, werden deine Brüder versuchen dich von mir weg zu nehmen. So leid es mir tut, das lasse ich nicht zu." Er bindete etwas aggressiver seine Krawatte.

„Wir gehen zurück und alle meine Feinde werden dich im Visier haben. Alle sehen, was ich alles für dich machen würde. Wie sehr du mir bedeutest. Du bist einer meiner Schwächen Amsa." Jetzt drehte er sich zu mir um.

Ich stand vom Stuhl auf und stelle mich ihm gegenüber.

„Das heißt nichts schlechtes. Das mit deinen ‚Feinden' wie du es sagst, ist aber dein Problem. Du wusstest genau, in welche Geschäfte mich du da reinziehst." Stutze ich.

Er spannte seinen Kiefer an und schaute zur Seite.

„Wir schaffen das aber. Xavier, auch wenn ich gewisse Aktionen von dir nie mögen werde oder vergessen werde, hast du dich mehr um mich gesorgt als Teile meiner Familie im Ausland. Du achtest mehr auf mich als andere Menschen. Es wird immer Steine auf dem Weg geben. Du hast mein Leben gerettet als ich einen Unfall hatte. Du hast mich her geführt, weil du weißt, dass es jemanden draußen gibt, der mir wehtun möchte. Wärst du nicht in meinem Leben, dann hätte Bolut weiß Gott was schon alles gemacht."

„Nichts, er hätte nichts gemacht! Denk gar nicht daran. Sprech seinen Namen nicht aus. Ich ficke diesen Bastard. Nichts kommt zwischen uns, hast du mich verstanden." Er packte meinen Kiefer und war meinem Gesicht so nah. So nah, dass mein Gesicht gegen seins fast gequetscht war.
Er schloss seine Augen und atmete tief ein und aus.

„Vergiss nicht, was ich dir gestern Nacht erzählt habe. Ich werde alles machen und dich zu beschützen." Er küsste meine Stirn und lies mich los.
Jetzt ist aber seine Wärme weg..

Ich schaute ihm weiter dabei zu, wie er sich anzog. Mir ist aufgefallen, dass ich ihn mittlerweile sogar mag. Vielleicht etwas zu viel nach so einer kurzen und wilden Zeit.
Sollte ich Angst haben?

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Heute etwas kurzer. Hoffe trotzdem, dass es euch gefällt ❤️

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