Kapitel 7

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Als ich mich zusammenfasste schubste ich ihn weg.
Da er nicht damit gerechnet hat, klappte es auch.
Aber auch nur 3 Schritte.

Wir guckten uns nur an, bis seine Miene immer finsterer wurde.
Er atmete wie ein Tier ein und aus.

Plötzlich packte er mich am Arm und zog mich zur Wand und umfasste meinen Hals mit seiner rechten Hand.

"Ich schwöre dir bei Gott, wenn das noch einmal vorkommt, dann vergesse ich ganz schnell unser Deal!" Sein Griff wurde immer fester und ich fing an schwer Luft zu bekommen.

Ich umgriff seine Hand und wollte sie weg ziehen. Ohne Erfolg..

"Hör mir gut zu! Ich mache jetzt nichts, weil es dein erstes und hoffentlich letztes Mal gewesen ist! Ich hasse Menschen die nicht die Realität akzeptieren können! Aber dich will ich nicht hassen also mach das was ich dir sage und wir werden nie Probleme mit einander haben! Falls doch, dann wirst du mich richtig kennenlernen!" Er guckte mich nur noch an und ließ los.

Direkt beugte ich mich vor und fing an zu husten.

Ich guckte nach oben mit Tränen in den Augen und nickte nur.

Er packte mich und zog mich nach oben.
Würde er mich nicht fest halten, dann wäre ich wahrscheinlich schon längst umgefallen.

Wir guckten uns an, er mit Wut, ich mit Trauer.

Ohne Vorwarnung drückte er fest seine Lippen auf meine.
Ich realisierte nicht was gerade passiert war und was gerade jetzt passiert.
Weil ich nicht zurück küsste, ging er mit seiner Zunge auf meine Unterlippe und wollte, dass ich meinen Mund öffne.
Ich lehnte ab und so drückte er noch fester und ging mit seinen Händen auf meine Hintern.
Ich wollte scharf die Luft einziehen, aber er kam mir zuvor und ging mit seiner Zunge in meinen Mund.

Nach gefühlten 10 Minuten ließ er von mir ab.
Man hörte nur noch unser starkes Atmen. Er legte seine Stirn auf meine und flüsterte

"Bring mich bitte nicht noch einmal dazu, dir wehzutun.."

Langsame ließ er von mir ab.

"K-kann ich gehen?" Sagte ich zerbrechend.

Er starrte mich regelrecht an, nickte nur und drehte sich von mir weg.

Irgendwie verletzte mich diese Aktion. Schon schlimm genug, dass er mich fast erwürgt hat, sondern auch noch ohne meine Erlaubnis meinen ersten Kuss gestohlen hat.

Ich hebte meine Tasche auf und bin regelrecht raus gerannt.

Als ich draußen war, atmete ich erstmal tief die frische Luft ein.

Was ist gerade geschehen?
Er hat mir meinen ersten Kuss gestohlen!
Ich fühle mich so billig gerade, weiß Gott was er davor mit diesen Lippen gemacht hat!

Sie fühlten sich aber so gut an, sie waren so weich und vo-

Was rede ich da?! Ich darf das nicht fühlen..
Wie soll ich jetzt nachhause? Ich kann nicht mehr. Das hat mir echt die letzten Nerven geraubt, dabei haben wir erst 14 Uhr!

Als ich mich ein bisschen gefasst habe, holte ich mein Handy raus und rufte direkt Merve an.

"Hi du Fisch, was los?" Fragte sie mich locker.

"Ich muss zu dir, ich kann nicht nachhause." Brachte ich nervös von mir.

Als sie meine Stimme hörte, hat sie direkt bemerkt, das irgendwas passiert ist.

"Komm so schnell wie du kannst." Und ich legte auf.
Direkt stieg ich in meinen Wagen und fuhr los.

Nach 10 Minuten war ich da und klingelte bei ihr.
Sie machte blitzartig die Tür auf, packte mich am Unterarm und zog mich nach oben zu ihrem Zimmer rauf.

Ist das 'packt Amsa als sei sie ein Sack voll Reis' unser neues Hobby geworden oder was?

-

"WAS?" Schrie Merve nachdem ich ihr alles erzählt habe.

Ich nickte nur und guckte weg. Irgendwie war es mir unangenehm sie anzugucken.

"Amsa, ich bin ehrlich. Ich weiß selbst nicht was ich in deiner Situation gemacht hätte, aber ablehnen kannst du ja auch nicht.. Der Typ gehört geschlagen!" Wirbelte sie mit ihren Händen um sich herum.

"Merve, ich bin so überfordert. Was soll ich jetzt zuhause sagen, wenn er will, dass wir uns treffen? Ich kann und will nicht meine Brüder anlügen." Brachte ch verzweifelt von mir.
Ich packte ein Kissen und drückte mein Gesicht rein.

Merve streichelte mir auf dem Rücken und sagte,

"Ach süße, das bleibt glaube ich am Anfang erstmal unter uns. Auch wenn ich dafür wäre, es deinen Brüdern zu sagen. Deine Brüder sind zwar stark und gestört im Kopf, wenn es um dich geht, aber weiß Gott zu was dieser Teufel in der Lage ist. Ich würde sagen, du lernst seine Seiten und Taktiken kennen und wenn du merkst, dass es nicht so schlimm ist wie er selbst behauptet, dann gehst du direkt zu deinen Brüdern."

"Eine andere Wahl habe ich ja nicht." Drehte ich mich wieder auf mein Bauch und starrte ihre Decke an.

-

Den ganzen Mittag haben Merve und ich zusammen verbracht. Sie hat so gut wie möglichst versucht, mich abzulenken. Manchmal hat es geklappt.

Jetzt gerade bin ich auf dem Weg Nachhause.

"Bin wieder da!" Schrie ich durchs Haus.

Ich lief ins Wohnzimmer und sah Amud schlafend auf der Couch und mit dem Fernseher an.

Ich holte ihm eine Decke und küsste ihm auf die Wange.

Er öffnete leicht seine Augen und zog mich zu sich, jetzt lagen wir beide unter der Decke.
Ich fing an zu lachen und kuschelte mich an seine Brust.

Er küsste mich auf meine Stirn und wir schliefen zusammen ein.

-

Ich hoffe es hat euch gefallen! (:

SeinsWhere stories live. Discover now