Kapitel 16

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Amsa's Sicht

Dring Dring Dring.
Klingelte es.

Xavier riss die Augen auf und fluchte als er in seine Hosentasche griff, um sein Handy rauszuholen.

Ich lachte ein wenig und schaute über die Stadt.

„Ich hoffe es ist dringend, ansonsten Hack ich dir deine Zunge raus." Atmete er aggressiv ins Telefon.

Ich dachte ich hör nicht richtig!
Ich schlug ihm auf die Brust und zeigte ihm mit wilden Bewegungen, dass seine Tonlage und Antwort nicht in Ordnung war.

Er verdrehte nur seine Augen und hörte der anderen Person am Telefon zu.

Plötzlich veränderte sich seine Mimik.
Sie wurde so gruselig?

„Was meinst du damit, dass er weg ist." Drehte er mir den Rücken zu, damit ich ihn weniger höre.

Habe ich etwas verpasst? Wer ist denn weg?

„Ich komme jetzt. Wenn ihr mir nicht erklären könnt, wie es dazu gekommen ist, dann betet, dass es einen Gott gibt!" Schrie er plötzlich laut und legte auf.

Ich sah wie er tief ein und aus atmete, doch es nichts brachte.

Mit langsamen Schritten bin ich auf ihn zugelaufen.

Ich umfasste seine Schulter und ruckartig, hörte er auf zu atmen.

„Was ist passiert?" Fragte ich neugierig aber auch leicht nervös.
Es muss ja etwas wichtiges sein, um ihn so sehr zu verärgern.

„Nichts." Sagte er leise.
Ich wusste, er versucht seine Wut zu verstecken aber trotzdem nervte es mich.

„Wie nichts? Sag doch was ist?" Hackte ich nach.

„Wir laufen jetzt zurück zum Auto, ich fahr dich nachhause."

Ich schaute ihn perplex an und wusste nicht, was das von ihm gerade soll.

„Ja okey, wenn du mir Sachen nicht sagen möchtest, dann kann ich das genau so." Keifte ich zurück und bin losgelaufen.

Er sagte nichts. Er atmete nur laut ein und aus.
Was kann ihn so aus dem Konzept gebracht haben?
Ich habe ein sehr komisches Bauchgefühl. Ich werde schon rausbekommen, was das Problem ist.

Die ganze Fahrt über hat keiner geredet. Es schwebte so eine Anspannung im Auto, dass ich angefangen habe, zu schwitzen. Ich öffnete mein Fenster und zog tief die frische Nachtluft ein.

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkt habe, wie wir schon angekommen sind und Xavier mir die Tür öffnete.

Ich schaute ihn fragend aber auch leicht genervt an und stieg aus.

Gerade als ich weiter zu mir Nachhause laufen wollte, hielt er meine Hand und zog mich zu sich.

Es ging alles so schnell, ich spürte nur seine Lippen auf meine Wange und wie er mich noch einmal fest drückte.

„Ich werde dich beschützen, und wenn es das letzte ist, was ich auf dieser Erde machen werde. Schlaf gut und schreib mir, wenn du morgen aufstehst." Flüsterte er in mein Ohr und zog noch einmal tief Luft an meinen Haaren.

Ich schaute ihn einfach an ohne etwas zu sagen. Er stieg in sein Auto ein und wartete, bis ich rein gelaufen bin.

Als ich die Tür öffnete und rein gelaufen bin, realisierte ich erst, was er gesagt hat.
Hat diese Sache von vorhin also etwas mit mir zutun?
Ich weiß es nicht, ich will auch um ehrlich zu sein gerade einfach nur schlafen gehen.
Irgendwie hat mich das ganze so müde gemacht.

Ich schloss die Tür hinter mir und hörte wie jemand zu mir lief.

Amud.

„Und?" Fragte er mich, während er auf meine Hände schaute.

„Und was?" Fragte ich während ich mit runter schaute.

„Wo sind die Chips? Du warst doch einkaufen?" Antwortete er mit zusammengezogenen Augenbrauen.

Scheiße!

Xavier's Sicht:
Ich bin so schnell wie ich konnte, zum Lagerhaus gefahren.

Wenn Bolut wirklich weg ist, dann ist auch Amsa in Gefahr.

Nur über meine Leiche, lass ich das zu!

Ich knallte die Tür von meinem Auto zu und lief ins Lagerhaus rein.

Als mich alle gesehen habe, sind alle förmlich eingefroren.

„Wie kann das passieren?! Ihr hattet eine gottverdammte Aufgabe! Redet meine Fresse!" brüllte ich rum.

Alle zuckten auf und schauten nervös hin und her.

Einer meiner Männer tritt vor.

„Als wir ihm gestern Essen gebracht haben, haben wir nicht daran gedacht, dass er aus dem Hähnchenknochen ein Messer schnitzt. Er öffnete die Handschellen und hat versucht, einen unserer Männer vorhin ins Hals zu stechen. Er hat verfehlt und in seine Schulter gestochen.
Er war schon weg, als wir es gesagt bekommen haben, Boss."

Ich schaute alle mit solch einer Wut an.

„Habt ihr irgendeine Spur zumindest?" Fragte ich laut.

„Boss, er ist Richtung Süd-Ost gelaufen." Aber da sind nur Wälder, wir haben schon über 50 Männer hingeschickt. Bis jetzt kam noch keine Antwort." Sagte ein weiterer.

„Zumindest habt ihr euch um eine Sache richtig gekümmert." Sagte ich genervt.

Ich bin in mein Büro gelaufen und knallte die Tür zu.

Das erste, was ich mache ist den Brüdern von Amsa Bescheid geben. Damit auch sie schon mehr Sicherheitsmaßnahmen einführen.

Dann finde ich diesen Bastard.

„Bolut mein Freund, du hast soeben deine persönliche Hölle auf Erden eröffnet."

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A/N
Ach du kacke, was geht denn da ab?? Meinung gerne kommentieren.
Und vielen lieben Dank, für die netten Kommentare. I see you all ❤️

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