Kapitel 28 - Fataler Fehler

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C L A R Y

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Ich konnte Alec ansehen, dass er keinen blassen Schimmer hatte, was oder wie er es Magnus sagen sollte. Das war definitiv der falsche Moment, um sowas zu klären.

Luke und Jace machten schließlich schon einen Plan, wie wir in wenigen Minuten vorgehen würden. Wir durften das jetzt nicht hier machen, dachte ich.

Wenn Magnus das erfahren würde, wären wir alle geliefert, denn spätestens dann würden wir auffliegen.

„Magnus, wir... Lass uns das wann anders klären. Bitte." Alec versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben und dabei auch noch leise zu bleiben. Ich wusste, wie emotional das gerade für ihn war. Am liebsten hätte ich einfach seine Hand gehalten, oder ihm auf eine andere Art und Weise Halt gegeben.

Doch ich musste mich leider zurückhalten und konnte einfach nur dabei zusehen, wie hier alles  drohte den Bach runterzugehen. Die ganze Mission war gefährdet und ich hielt mich für die größte Egoistin jetzt nur daran zu denken.

„Nein, Alec. Seit unserer Trennung gehst du mir aus dem Weg. Du hast seitdem kaum ein Wort mit mir gewechselt und führst dich jetzt total komisch auf. Sag mir einfach was los ist, ich kann es verkraften." Magnus flehte ihn fast schon an.

Plötzlich tat Magnus mir verdammt leid und ich musste mich zurück halten, um ihm nicht auf der Stelle alles zu beichten. Würde er uns danach hassen? Ich wusste wie er sich fühlt. Jace hatte auch die ganze Zeit nicht mit mir gesprochen und ist mir aus dem Weg gegangen, und wir waren sogar noch zusammen.

Konnte er das also wirklich so verkraften, wie er es uns sagte?

Izzy packte mich am Arm, weswegen ich kurz hochschrak, jedoch beruhigte ich mich schnell wieder und war froh, nicht laut geschrien zu haben.

„Was macht ihr denn hier? Hört euch jetzt den Plan an, wir haben nicht ewig Zeit."

„Oh doch, die haben wir. Alexander, sag mir was los ist, oder ihr werdet auf meine Hilfe verzichten müssen, so leid mir das tut. Du weißt wie ich dazu stehe, Shadowhuntern zu helfen. Und angelogen zu werden, wird das nicht wirklich unterstützen."

Magnus wurde immer fordernder und ich war mir sicher, dass Alec nicht mehr lange durchhalten würde. Ich konnte nicht einschätzen, was als nächstes passiert, war mir aber sicher, dass Magnus seine Worte sehr ernst meinte.

Alec schaute mich an, als würde er nach meinem Einverständnis fragen. Aber wusste ich wirklich eine Antwort auf das, was er da von mir wissen wollte? Ich zuckte mit den Schultern, wollte ihm klar machen, dass er entscheiden muss, ob er das wirklich will.

Natürlich wollte ich ihn in dieser Situation nicht so damit alleine lassen, aber diese Entscheidung musste er treffen. Es lag in seiner Verantwortung, wie es weiter geht. Und das schien ihm verdammt viel Druck zu machen.

„Leute was ist denn los?", mischte sich nun wieder Izzy ein und auch die anderen wurden schon auf uns aufmerksam. Ich hoffte nur inständig, dass es nicht im totalen Desaster enden würde.

Als keiner eine Antwort gibt und Magnus Alec immernoch abwartend ansieht, fängt Izzy an alles zu verstehen. „Ach du scheiße, du willst es ihm wirklich jetzt sagen? Geht's noch?"

Ich glaube, ich hatte Izzy noch nie so außer sich erlebt. Aber was hatten wir schon für eine Wahl?

„Izzy, entweder er sagt es ihm nicht und Magnus geht oder er sagt es ihm und es gibt eine 50:50 Chance, dass er trotzdem bei uns bleibt und uns hilft!"

Auch Jace und Luke gesellten sich jetzt zu uns und es wurde alles nur noch viel unangenehmer. Der Druck auf Alec wurde immer größer, als Luke meinte, wir müssten in wenigen Minuten in das Gebäude stürmen, wenn wir nicht überraschend angegriffen werden wollen.

„Leute, jetzt beeilt euch, oder ich trete euch so in die Ärsche, dass ihr automatisch in dieser schäbigen Laube da landet und-.", entfuhr es Jace und ich war mir sicher, da wären noch einige Flüche hinterher gekommen.

Doch er wurde von den Worten „Clary und ich haben Gefühle für einander." unterbrochen und die Köpfe von jedem einzelnen schellten so schnell zu Alec, dass ich mir einbildete, einen Windzug davon gespürt zu haben.

Magnus stand der Mund offen, so plötzlich kam das Geständnis von Alec. Und ich glaube, diese Aussage war das Letzte, was Magnus erwartet hatte.

„Ihr... Ihr habt was?!", war das einzige, was er zu sagen im Stande war.

„Gefühle. Wir sind... Wir sind zusammen.", gab ich ihm diesmal die Antwort.
„Ich weiß, dass ist nicht das, was du erwartet hast. Und ich weiß, du bist verletzt, aber du musst uns jetzt helfen. Was du danach machst, ist ganz dir überlassen. Wir brauchen dich."

„Nicht das, was ich erwartet habe?", meinte er sarkastisch und mit einem fast schon schmerzverzerrten Gesicht.

„Magnus. Es tut-"

„Nicht, Alexander. Ich werde euch helfen, aber bitte, lasst mich einfach."

„Na endlich, können wir dann?!", gab Luke bissig von sich. Worauf ich ihm eine hätte scheuern können. Ich schaute ihn mit einem Halt-Die-Klappe und Hab-Mehr-Mitgefühl-Blick an und er verstummte augenblicklich.

Es wäre sein bitterer Untergang geworden, hätte er mich nach allem was war genau in so einem Moment wütend gemacht. Es verlief sowieso schon alles kompliziert genug, da brauchte ich keinen Luke, der mich auf 180 bringt.

*

Schicksal? -Clalec ✔️Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin