Kapitel 14 - Das Vampirsche Gesetz

508 15 1
                                    


Alec

Kaffee. Ich brauchte einen Kaffee. Den ganzen Tag lang, hatte ich mir den Kopf über Lukes Worte zerbrochen. Bis ich darauf kam, dass es zwecklos sei. Clary würde doch sowieso merken, dass er sich raushält, wenn er nicht mehr hier auftaucht. Sie würde ziemlich schnell begreifen, was mit ihm los ist. Ob ich es ihr nun erzähle oder nicht, es wird rauskommen. Es war mittlerweile ziemlich spät, aber nur Jace war noch hier. Schließlich sind wir zusammen wieder hergelaufen. Er war ziemlich angepisst und hat kaum ein Wort über den Moment vorhin verloren.
Als ich danach ins Zimmer kam, stand eine kleine Karte auf dem Nachtschrank.

'Mach dir keine Sorgen. Bin mit Simon und Izzy weg.
Kommen wahrscheinlich wirklich spät wieder.

Clary.'

Und so war es auch. Sie war nicht da und ich machte mir keine Sorgen. Erst natürlich, als ich in die Küche ging, um dort Simon und meine Schwester zu finden. Alleine, ohne Clary.  Da es eher unwahrscheinlich war, dass Clary alleine weg blieb, stockte mir der Atem. Normalerweise wäre sie jetzt bei Simon oder Luke und es wäre keine große Sache. Aber Simon war hier und Luke verschwunden. Obwohl, ich wusste nicht genau, ob er es war, aber ich ahnte es.
Izzy schien betrunken zu sein, denn sofort lallte sie los.

'Hallooo, Brüderchen. Was verschafft uns die Ehre.', war das einzige was sie zwischen regelmäßigem Hicksen nach jedem Wort zu Stande brachte.
'Wo ist Clary?', fragte ich und jetzt sah auch sie aus, als machte sie sich Sorgen. Wie als wäre eine Maske gefallen, änderten sich auch Simons Gesichtszüge.
'Sie ist früher gegangen. Wir dachten sie ist bei dir.', mischte sich Simon ein. Ich schüttelte den Kopf, wissend, dass das nichts Gutes hieß. 'Ihr wollt mir also weismachen, dass ihr sie einfach gehen lassen habt?' Ich war wütend. Nicht, weil sie sie gehen lassen haben, sondern wegen der Vorstellung was ihr zugestoßen sein könnte.
'Woher sollen wir auch wissen, dass-', Simon wollte sich wieder  unwillkürlich in Rage reden, wurde aber unterbrochen.
'Halt die Klappe.', kam es aus meinem und einem anderen Mund. Aber es war nicht Izzy, sondern niemand anderes als Jace. Er hatte das ganze scheinbar mitbekommen, und stand schon eine Weile hinter mir in der Tür. Ich hatte seine Anwesenheit gae nicht mitbekommen und mich auch ziemlich erschrocken. Als ich ihn ansah, war ihm die Sorge genauso ins Gesicht geschrieben.
'Wir müssen sie suchen.', sagte Jace und nickte, als er mich ansah. Ich signalisierte ihm mit einem Nicken meinerseits, dass ich einverstanden war.

Nachdem ich Luke anrief, um wenigstens sicher zu sein, dass wir nicht umsonst losgingen, war mir klar, dass sie nicht bei ihm war.
Danach hatte ich Clary angerufen und hatte den Anrufbeantworter dran. Wir mussten sie also tatsächlich suchen. Ohne irgendeinen Anhaltspunkt machten wir uns auf den Weg.

Wir begannen damit, die ganze Umgebung des Clubs abzusuchen, in dem sie gemeinsam waren. Von ihr fehlte jede Spur. Wie konnten wir auch denken, dass es so einfach war? Jemand musste das alles ganz genau geplant haben. Wir hatten dabei alle den gleichen Gedanken, doch niemand schien sich zu trauen, es auszusprechen. Es war, als würden wir alle wissen, dass es vollkommen sinnlos war. Aber ich wollte nicht aufgeben. Ich konnte nicht aufhören, Theorien und Szenarien im meinem Kopf durchzugehen. Dazu kamen meine Schuldgefühle, die ich eigentlich nicht haben sollte. Aber sie waren unausweichlich.
'Wieso habe ich nicht auf sie aufgepasst.' Eigentlich war es nur als Gedanke bestimmt, aber anscheinend sprach ich es laut aus. Denn nach dem es raus war, blickten die anderen mich an, als hätten sie einen Geist gesehen.

'Alec. Dich trifft keine Schuld.' Jace stellte sich vor mich und legte seine Hand auf meine Schulter. Er sah dabei aus, als würde er einen Hundeblick machen. Sie sahen mich alle drei so an. Mitleidig, als wüssten sie, dass ich mir die Schuld gebe. Aber wir hatten keine Schuld. Nicht Jace, nicht Izzy und selbst Simon nicht. Es war alles ihre Schuld. Die Schuld von diesem Monster. Sie war keine Fairchild. Sie ist und wird für immer eine Morgenstern bleiben. Clary hatte das nicht verdient. Teil dieser Familie zu sein, ist das schlimmste, was sich das Schicksal für einen aussuchen kann. Und dann auch noch Luke           -den ich für einen guten Menschen gehalten habe- der sie sitzen lässt. Er denkt, er sei der einzige, der damit umgehen müsste. Aber sie, sie war diejenige, die am meisten darunter litt. Ich musste zu Luke. Er war ihr etwas schuldig. Er musste uns helfen, egal wie ich ihn dazu zwingen müsste, er würde es tun. Auch wenn dieser Kerl sich noch so sehr dagegen sträubt, er wird es tun.

Schicksal? -Clalec ✔️Where stories live. Discover now