17| Oh happy day!

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Ich war völlig betrunken. Die Lichter flimmerten, die Musik wummerte. Ich wusste das sich alles drehte, doch ich genoss es irgendwie. Rici lachte und wimmelte gerade einen Aufdringlichen Typen ab, dann kam sie wieder zu mir und sang lautstark den Song mit, der ständig neuerdings im Radio lief, den ich allerdings nicht annähernd auswendig konnte.
Sie riss lachend die Arme hoch und ich stimmte mit ein. Ich war völlig verschwitzt aber auch das war mir egal. Mir ging es gut. Das das am Alkohol lag, war wohl nicht wirklich verwunderlich.
Rici tippe mich an und fragte mich symbolisch, ob ich auch etwas trinken wollte. Ich nickte. Stolpernd kamen wir zur Bar und ich klammerte mich an den Tresen, um nicht umzufallen. Meine Vernunft sagte mir ich sollte auf Wasser umsteigen, doch trotzdem nahm ich beide Shotgläser entgegen und kippte sie nacheinander hinunter. Das Zeug schmeckte auch jetzt nicht besser als vorhin, doch merkte ich das kaum.
Sie zerrte mich, auch völlig betrunken, zurück auf die Tanzfläche und stimmte sofort in den Text ein. Wie konnte sie jedes dieser Lieder kennen?
Ich wusste nicht wie viele Lieder vergangen waren, als ich Arne erkannte, der lässig auf uns zu kam. Seine imposante Gestalt teilte die Menge, wie Mose das Meer, oder vielleicht war das nur mein vernebeltes Gehirn. Er sah zum anbeißen aus und Rici bekam den Mund vor Staunen kaum geschlossen.
Als er grinsend vor mir stand, schlang ich ihm förmlich meine Arme um den Hals und küsste seine Wange. Keine Ahnung wo das herkam, doch er schlang seine Arme nur ebenfalls um mich und grinste, wenn möglich, noch breiter.
"Du siehst wirklich gut aus." Rief er über die Musik hinweg in mein Ohr und ich lächelte ihn strahlend an, als ich mich widerstrebend von ihm löste. Langsam fuhr sein Blick über meinen Körper und ich schauderte. Mir war klar wie gut er aussah, aber zum ersten Mal reagierte mein Körper irgendwie darauf. "Du siehst auch heiß aus." Rief ich ihm zu. Rici griff nach meiner Hand und wirbelte mich herum. Schwindel packte mich, doch ich tanzte trotzdem weiter.
Ich machte auch weiter, als ich Arnes Finger spürte, die sich sanft um meine Hüfte legte und mich an sich zog. Wir tanzten gemeinsam. Ich spürte ihn bei jeder Bewegung in meinem Rücken und das Kribbeln in meinem Körper nahm zu. Es fühlte sich gut an.
Seine Finger fuhren an meinem Körper hinauf, berührten mich, wie ich nie berührt wurde und es fühlte sich gut an. Ich schloss die Augen. Schmiegte mich an ihn und genoss das Gefühl berührt zu werden. Für einen Moment vergaß ich alles in meinem Leben was nicht gut lief.
Mit einem Ruck wurde ich jedoch von Arne gerissen. Es passierte alles auf einmal und ich konnte kaum auf den Beinen bleiben, weil mich wieder dieser Schwindel packte. Ich erkannte aber noch, wie Arne fluchend zu Boden ging. Dann den festen Griff von warmen, wütenden Fingern. Ich sah wie zwei Männer auf uns zukamen und sich um Arne kümmerten. Fassungslos stand ich da, ließ mich von Arne davonzerren.
Die kalte Nachtluft traf mich wie ein Schlag. Sofort begann ich zu bibbern.
"Warum muss ich dich immer von irgendwelchen Männern wegholen?" Fragte er wütend und fuhr sich durch die Haare. Mit drei langen Schritten stand er direkt vor mir. Stefan wirkte so wütend, fast schon aufgelöst. Sein Körper bebte vor Anstrengung.
"Scheiße." Schrie er laut und ich zuckte bei diesem Ausruf zusammen. Er wischte sich übers Gesicht, als könnte er nicht glauben was passiert ist. Ich sah das Blut an seinen Fingern kleben. Er hatte Arne geschlagen. Schockiert riss ich die Augen auf, doch mein Gehirn war noch immer so benebelt. Sachte hob ich meine Finger und strich über seine, die noch immer auf seinem Gesicht lagen. "Du hast ihn geschlagen?" Stellte ich absolut verwirrt die Frage, deren Antwort mir eigentlich längst klar war. "Scheiße." Sagte er nochmal leiser. "Das ist deine Schuld." Warf er mir wütend vor und ich stutzte. "Meine Schuld? Wie kann das...?" Doch ich kam nicht mehr dazu zu antworten.
Mit einem Ruck, hatte er mich gepackt und an sich gerissen. Er grub seine Finger in mein Fleisch und obwohl ich zusammenzuckte, weil er sowohl meine Röllchen, als auch meine dicken Schenkel an sich presste, drückte ich mich näher an ihn heran.
Es war anders als eben mit Arne. Das hier war nicht zärtlich, sondern wild, als würde er das unbedingt wollen. Als würde er es brauchen.
Seine Finger fuhren beinahe grob über meinen Körper, doch dabei tat er mir nicht weh. "Was machst du nur?" Fragte er mich und klang dabei noch immer wo wütend. Aber er schien sich nicht einig zu sein, ob er wütend auf sich selbst oder wütend auf mich war.
Seine langen Finger gruben sich in die Haut meiner Taille, ließen sofort los und fuhren hinauf. Sein Gesicht schob er in meine Halsbeuge und ich schloss die Augen, als ein Schauer mich erbeben ließ. Mein Körper begann zu kribbeln. Was passierte hier gerade? War er betrunken? Denn ich war es auf jeden Fall. Vielleicht war das nur ein Traum und eigentlich lag ich schon in meinem Bett. Oh ich wünschte so wäre es, denn dann hätte ich ihn noch näher an mich pressen können. Er entfernte sich wieder von mir und sah mir in die Augen. "Ich verstehe das nicht." Erklärte er. "Ich..." Er klang noch immer so wütend, doch etwas kehliges lag in seiner Stimme.
"Ich bin ausgerastet. Er hat dich berührt." Flüsterte er. "Das ist mein bester Freund und ich bin völlig ausgeklinkt, wegen dir." Wieder dieser vorwurfsvolle Ton. "Und ich bereue es nicht. Alleine hier zu stehen..." Genüsslich schloss er die Augen. "Ich wünschte..." Seine Worte ergaben für mein betrunkenes Ich keinen Sinn.
Dabei war alles woran ich denken konnte seine Lippen. Ich wollte das er mich küsste. Dass er mich einfach nur berührte. Ich wollte seine Erklärungen nicht hören. Denn es hatte sich gut angefühlt als Arne mich angefasst hatte, doch seine Finger hinterließen heiße Glut auf mir.
Ich war verzweifelt, musste mir ein Wimmern verkneifen. Musste mir verkneifen nicht aufzuschreien, weil ich wollte dass er mich berührte. Die Unsicherheit, dass er Stellen an meinem Körper berühren würde, die mir unangenehm sein würden, wurden vom Alkohol überdeckt. Ich wollte einfach....
"Ach küss mich einfach!" Sagte ich packte seinen Kopf, schob mich näher an ihn, so das meine Brüste gegen seine Brust gepresst wurden und legte meine Lippen bestimmt auf seine. Bereitwillig legte er seine Arme um mich und zog mich enger an sich, erwiderte den Kuss so gierig, dass ich vor Erleichterung zusammensackte und selig seufzte.

Pretty FatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt