➵ türchen 16 | händchen halten

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Oneshot von CastleeltsaC

Deamus - Händchen halten

fluff | besorgnis | unfall

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Seamus hatte die Angewohnheit, alles in die Luft zu sprengen. Dean hatte keine Ahnung wie, aber er machte sich große Sorgen um seinen besten Freund. Für die meisten war es nur lustig mit anzusehen, aber einmal waren Seamus' Augenbrauen abgebrannt und seit dem war Dean mehr als nur besorgt.
"Nein, Seamus, erst das Wolfsblut, danach die Wurzel!", zischte er im Zaubertrankunterricht und atmete erleichtert auf, als sein bester Freund noch rechtzeitig reagieren konnte. Puh. Nochmal gut gegangen. "Danke", murmelte Seamus beschämt und warf ihm ein Grinsen zu, dass Deans Herz schneller schlagen ließ. Im nächsten Moment spürte Dean die Präsenz seines Lehrers hinter sich und versuchte den kalten Schauer zu ignorieren. Snape war auch wirklich ein einschüchternder Mensch.

"Professor?" Es war gruselig, wie Snape nur eine Minute da stehen musste, schweigend, um Dean zu verunsichern. Hatte Seamus doch etwas falsch gemacht? Im Grunde wusste Dean, dass er kein schlechter Schüler war. Zaubertränke war zwar bei weitem nicht sein bestes Fach, aber er war trotzdem ganz gut. Nur seine Partnerarbeit mit Seamus versaute es häufig, was Dean aber egal war. Er sah an Hermine häufig, dass es keinen Unterschied machte, wie gut der Trank war, Snape hasste einfach alle Gryffindors. Also blieb er lieber bei seinem besten Freund und half, zumindest ein paar Katastrophen zu verhindern. Apropos Katastrophe. Ein lautes Knallen und ein dumpfer Laut ertönte, als Dean damit beschäftigt war, seinen Zaubertranklehrer anzustarren.

Erschrocken drehte er sich um und sah seinen besten Freund mit geschlossenen Augen bewegungslos auf dem Boden liegen. "Seamus!", rief er aus und kniete sich neben ihn. Er atmete noch, war aber nicht bei Bewusstsein. Behutsam legte Dean Seamus' Kopf auf seinen Schoß und versuchte ihn wach zu kriegen. Die Blicke seiner Klassenkameraden waren ihm in diesem Moment vollkommen egal. Erst recht, als er sah, dass seine Hände rot waren.

Krankenflügel, war sein erster sinnvoller Gedanke und er schaute hoch, um jemanden um Hilfe beim Tragen zu bitten. Da bemerkte er das süffisante Grinsen auf dem Gesicht seines Lehrers. "10 Punkte Abzug für Gryffindor", sagte er und schwenkte kurz seinen Zauberstab. Daraufhin erschien eine Trage aus dem Nichts. "Mr Thomas, begleiten Sie Mr Finnigan zum Krankenflügel." Kochend tat Dean wie ihm gesagt wurde, auch wenn er nicht im Traum daran gedacht hätte, die Seite seines besten Freundes zu verlassen. Snape hatte ihn extra abgelenkt! Weil er wusste, dass Seamus einen Fehler machen würde! Mit aller Mühe schaffte es Dean, seine Wut zu unterdrücken. Das konnte er gerade überhaupt nicht brauchen.

"Madame Pomfrey?", fragte er laut und wartete, bis er ihre Schritte hörte. "Was ist passiert?" Die Krankenschwester nahm den neuen Patienten automatisch unter die Lupe. "Er hat einen Trank explodieren lassen, wurde bei der Wucht der Druckwelle nach hinten geschleudert und hat sich den Kopf angeschlagen", erklärte Dean und runzelte gleich darauf seine Stirn. Glaube ich. Er hatte ja nicht wirklich alles gesehen.

"Hm." Nervös beobachtete er, wie Madam Pomfrey Seamus untersuchte. "Nichts ernstes, er sollte bald wieder aufwachen. Du kannst zurück in den Unterricht." Dean schüttelte bestimmt den Kopf. So weit würde es noch kommen. Er würde seinen besten Freund unter keinen Umständen allein lassen. Nach einer siebzehn minütigen Diskussion und dem Eintreffen eines neuen Patienten gab die Krankenschwester nach und deutete Dean noch, leise zu sein.

Was sollte er sonst tun? Kreischend durch die Gänge rennen? Seufzend setzte er sich auf einen Stuhl neben Seamus' Bett und griff nach dessen Hand. Er wusste, sollte das jemand sehen oder Seamus aufwachen, war er geliefert, aber im Moment war es ihm vollkommen egal. Sein Herz schmerzte bei dem Bild in seinem Kopf, wie sein bester Freund regungslos auf dem Boden gelegen hatte. Die Zeit verging und Dean war so tief in Gedanken versunken, dass er nicht mal merkte, wie sich Seamus regte. "Dean?", krächzte Seamus irgendwann und brachte ihn dazu, aufzuspringen und seine Hand loszulassen.

Dean nahm erstmal ein Glas Wasser und gab es ihm, danach folgte irgendein Trank, laut Madame Pomfrey gegen die Kopfschmerzen. Er beobachtete, wie sich Seamus kurz schüttelte, als er es runter schluckte. "Alles ok?", fragte Dean besorgt und stellte das Glas wieder ab. Seamus nickte. "Sag mal, hast du vorhin meine Hand gehalten?" Obwohl Seamus noch völlig fertig aussah, schlich sich ein leicht spöttisches Grinsen auf sein Gesicht. Dean bemerkte es nicht, zu sehr war er damit beschäftigt, rot zu werden und zu hoffen, dass es ihm nicht auffiel. "Nein?", versuchte er so vehement wie möglich abzustreiten, doch im Endeffekt klang es mehr nach einer Frage. Dean seufzte innerlich auf. Seamus kannte ihn jetzt schon so lange und so gut, er würde sofort merken, dass es eine Lüge war. Doch Seamus ließ sich nichts anmerken. Anstatt ihn weiter zu konfrontieren kam nur ein Wort über seine Lippen. "Schade." Wild klopfte Deans Herz in seiner Brust. Hatte er das richtig verstanden? Fand Seamus es wirklich schade?

Er nahm all seinen Mut zusammen und fragte schließlich: "Willst du denn, dass ich deine Hand halte?" Jetzt war es an Seamus rot zu werden, was Dean grinsend zur Kenntnis nahm. "Ich hab zumindest nichts dagegen", gab Seamus zu, wagte es jedoch nicht, in Deans Richtung zu gucken.

Vorsichtig setzte sich Dean wieder hin und griff nach Seamus' Hand. Ein ehrliches Lächeln bildete sich auf Deans Gesicht aus, welches von Seamus ebenso ehrlich erwidert wurde. Er war es auch, der sich kurz aufrichtete und einen kleinen Kuss auf Deans Lippen drückte, bevor er sich wieder mit hochrotem Kopf in sein Kissen fallen ließ. Grinsend übers ganze Gesicht drückte Dean die Hand seines besten Freundes ein wenig fester. Obwohl es nur eine kurze Berührung war, kribbelten seine Lippen angenehm und er hoffte, das Gefühl bald wieder zu erleben. Er war so glücklich wie noch nie.

Klar wusste er, dass sie darüber reden mussten und dass, sobald einige Leute davon erfuhren, keine wirklich leichte Zeit auf sie zukommen würde. Aber in diesem Moment, wo Seamus in dem Krankenhausbett lag und Dean an seiner Seite saß, war alles ok.

Und Händchen halten war genug für den Anfang.

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ADVENTSKALENDER 2019; HPWhere stories live. Discover now