➵ türchen 14 | weihnachtliche flucht

267 18 8
                                    

Oneshot von @Louroad14

Seidenhart - Weihnachtliche Flucht

christmas | eifersucht | liebe auf den ersten blick

🌟🌟🌟

Ich will euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Liebe, die euch staunen lassen wird. Begebt euch mit mir auf die Reise in die Zaubererwelt.

~

Schneeflocken tanzten in der Luft umher und verzauberten die Zauberer, Hexen, Hauselfen und Muggel - einfach jeden - gleichermaßen.
Kleine Kinder blieben stehen und beobachteten begeistert den wilden Tanz der Flocken. In der Luft lag der Geruch nach Zimt und Plätzchen.
Überall wurde gelacht und noch schnell die letzten Weihnachtseinkäufe getätigt.

Nur Gilderoy Lockhart saß traurig auf der Veranda seines Ferienhauses, etwas außerhalb von London, und schaute nachdenklich in die Ferne. Würde er diese Weihnachten wieder alleine verbringen? Oder würde Merlin einmal gnädig mit ihm sein? Seufzend fuhr sich Gilderoy durch die Haare und stand auf. Was war nur in den letzten 60 Jahren seines Lebens passiert und warum konnte er sich daran nicht erinnern?

Das St. Mungos Personal wollte ihm auch nichts genaueres sagen, als sie ihn entlassen hatten. Zudem müsste er Privatunterricht im Zaubern nehmen, was Gilderoy zugegebenermaßen nicht sehr erfreulich fand. Zauberer und Hexen redeten nur über ihre grandiose Schulzeit in Hogwarts und er müsste Privatunterricht nehmen.

„Hogwarts, Hogwarts, immer dieses Hogwarts. Welches Haus warst du in Hogwarts? Was war dein Lieblingsfach in Hogwarts? War der Lehrer für Zaubertränke damals in Hogwarts nicht schlimm?", äffte Gilderoy die Stimmen der einzelnen Zauberer nach. Wütend traff seine Faust auf den Geländerpfosten seiner Veranda und sofort machte sich ein unglaublicher Schmerz in Gilderoy breit. Tränen stiegen ihm in die Augen und von aller Kraft verlassen sank er auf den Boden.

„Ich war doch auch in Hogwarts!? Welches Haus war ich denn dann?", fragte Gilderoy verzweifelt und schaute auf eine Antwort wartend in den Himmel. Doch alles was er sah, war ein Vogel, der seelig seine Kreise zog. Zumindest dachte Gilderoy, dass es ein Vogel wäre, doch als der scheinbare Vogel näher kam, erkannte Gilderoy etwas anderes. Es hatte den Kopf eines Vogel, den Körper eines Pferdes und wunderschöne Flügel. Elegant landete das Wesen vor Gilderoy und stupste ihn sachte mit seinem Kopf an, so als wollte es einen alten Freund begrüßen. Verwundert streichelte Gilderoy den Kopf des Tieres und ein Name tauchte in seinem Kopf aus.

„Seidenschnabel!" Woher er dessen Namen kannte, blieb ihm aber ein Rätsel. „Möchtest du mir erzählen, was mir passiert ist?", fragte er den jungen Hippogreifen, der nur weiter seinen Kopf an Gilderoys Schulter rieb. Eine Antwort auf Gilderoys Frage blieb jedoch aus. „Er scheint dich zu mögen. Erstaunlich!" Beim Klang der fremden Stimme drehte sich Gilderoy aprupt um. „Wer sind Sie und wie sind Sie in mein Haus gekommen?" Der Fremde lachte.

„Potter, Harry Potter. Ich werde Ihr Privatlehrer sein." Skeptisch musterte Gilderoy den Mann, der sein Privatlehrer sein sollte. „Verzeihung, aber kennen wir uns von früher?", fragte er dann. Er hatte das komische Gefühl diesen Jungen kennen zu müssen. „Das glaube ich kaum, Mr. Lockhart", antworte Harry und wandte sich zum Gehen. Harry wollte Gilderoy die Chance eines neuen Lebens nicht nehmen. Seit der Entlassung aus dem Krankenhaus war Gilderoy ein anderer Mensch. Und auch Seidenschnabel schien den "neuen" Gilderoy Lockhart zu mögen.

„Wo wollen Sie denn hin?", rief Gilderoy Harry hinterher und folgte jenem ins Haus. „Meinen Sie nicht, dass Seidenschnabel es verdient hätte, auch bei uns zu sein? Er fühlt sich bestimmt einsam da draußen!", redete Gilderoy weiter ohne auf Harrys Antwort zu warten und warf dem Hippogreifen einen bedauernden Blick zu. „Da haben sie natürlich Recht!" Harry zückte seinen Zauberstab, flüsterte etwas und sofort wurde das Haus ein paar Meter größer, sodass auch Seidenschnabel gut dort drinnen Platz fand.

„Haben Sie denn noch gar nichts für Weihnachten vorbereitet?", riss Harrys Stimme Gilderoy aus seinen Tagträumen. „Nein, wieso auch? Ich werde Weihnachten doch wieder alleine verbringen!" Kaum hatte Gilderoy dies gesagt, war ein Schnauben von Seienschnabel zuhören. ,,Da scheint Seidenschnabel anderer Meinung zu sein", lachte Harry. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Gilderoys Lippen. Vielleicht würden diese Weihnachten die besten seines Lebens werden.

Auch wenn er diesen Harry Potter - wie er sich nannte - nicht ausstehen konnte. Er mochte es nicht, wie er Seidenschnabel anschaute. Harrys Blicke versetzten ihm einen Stich ins Herz und machten ihn rasend vor Wut. Auch wenn er von außen weiterhin wie ein harmloser Zauberer aussah, so tobte in seinem Inneren dennoch ein Orkan der Gefühle. Woher kannte er den wunderschönen Hippogreifen nur? Welches Verhältnis hatten die beiden zueinander und warum fühlte er sich so merkwürdig in Seidenschnabels Anwesenheit?

Mit der Ausrede aufs Klo zu müssen, verließ Gilderoy das Wohnzimmer. Als er nach einigen Minuten wieder zurück kam, sah er Harry, der Seidenschnabel umarmte und sofort wurde Gilderoy schlecht. Brennende Eifersucht packte den Zauberer und mit einer schnellen Bewegung zog er seinen Zauberstab.

„Ex-" Weiter kam er nicht, denn sein Gehirn hatte sich in diesem Augenblick überlegt, Gilderoy ein weiteres Mal im Stich zu lassen.„Ah! Da sind Sie ja wieder. Wollen Sie sich an das Weihnachtsessen machen? Ich kümmere mich um die Deko. Schließlich haben wir nicht mehr viel Zeit, bis es dunkel wird!"

Kaum hatte Harry den Raum auf der Suche nach passender Deko verlassen, ging Gilderoy auf Seidenschnabel zu.

„Hat er dir wehgetan? Geht es dir gut?" Sorgenvoll schmiegte sich Gilderoy an das Gefieder des jungen Greifes. Und dann traf er eine Entscheidung.

Nicht länger würde er Seidenschnabel mit Harry teilen! „Lässt du mich aufsteigen? Ich werde dich weg von Harry bringen. An einen Ort, wo wir beide gemeinsam leben können!"

Mit einem Nicken gab Seidenschnabel Gilderoy zu erkennen, dass er einverstanden war.

Als Harry zurück in das Wohnzimmer kam, war das einzige was er fand, ein kleiner Brief und dem die Worte Auf nimmer Wiedersehen geschrieben standen.

Gilderoy und Seidenschnabel waren längst über alle Berge und suchten sich ein Plätzchen, wo sie ungestört leben konnten.

~

So sieht man heute an Weihnachten noch einen Mann auf einem Hippogreif durch die Luft fliegen.

Wir nennen ihn den Weihnachtsmann, doch ist es eigentlich Gilderoy mit Seidenschnabel, die ihre Runden drehen und ihre Freiheit genießen. Wo sie leben, ist nicht bekannt, aber Gerüchte besagen, dass sie in einer Haushöhle leben und viele kleine Hauselfen sie mit Essen und allem, was sie brauchen, versorgen.

🌟🌟🌟

ADVENTSKALENDER 2019; HPWhere stories live. Discover now