➵ türchen 10 | nächtliche erleuchtung

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Oneshot von lupinsfate

Remadora - Nächtliche Erleuchtung

kind of romantic atmophere | sorgen

🌟🌟🌟

Der lange Weihnachtsabend neigte sich dem Ende zu. Remus leerte sein Butterbier und klopfte Sirius auf die Schulter.
„Du gehst schon?“, fragte der verdutzt und blinzelte.
„Schon? Es ist fast halb eins“, bemerkte Remus, „Du solltest auch mal ins Bett.“
„Wie du einfach immer recht haben musst“, grummelte der Schwarzhaarige und gähnte herzhaft.
Die beiden Männer räumten noch kurz die leeren Gläser und Flaschen in die Küche und stiegen dann möglichst leise, um die anderen, die über Nacht im Grimmauldplatz blieben, nicht zu wecken, die Treppen hinauf. Sirius hob gähnend die Hand und verschwand in sein Zimmer. Remus tat es ihm gleich.

Es war wirklich ungewollt spät geworden und er war hundemüde. Doch kaum lag er in seinem Bett, konnte er nicht einschlafen. Er schloss die Augen, aber keine Faser seines Körper schien sich zu entspannen. Sein Gehirn schien unaufhörlich zu arbeiten. Schuld daran war eine ganz bestimmte junge Hexe.

Den ganzen Abend hatte er seinen Blick nicht von Tonks abwenden können. Ihr bonbonrosa Haar, welches meist kurz war, hatte sie heute lang und leicht wellig getragen. Sie hatte einfach unglaublich schön ausgesehen. Sogar Mad-Eye, den das äußere Auftreten seiner Mitmenschen sonst nicht scherte, hatte große Augen beim Anblick seines Schützlings gemacht. Sirius hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, den ganzen Abend lang vielsagende Blicke in Tonks und Remus Richtung zu werfen. Tonks schien etwas verwirrt, Remus wusste jedoch, worauf sein bester Freund hinaus wollte. Sirius war nämlich seit einiger Zeit der Ansicht, Remus wäre in Tonks verliebt.

Bevor Remus zum hundertsten Mal über die verrückte Behauptung von Sirius nachdenken könnte, klopfte es an der Tür.

Im ersten Moment dachte Remus an Sirius, der etwas angetrunken war und nun seinen wölfischen Freund nerven wollte. Aber dieses Klopfen war leiser und zurückhaltender als das von Sirius.
Remus warf einen Blick auf die Wanduhr. Es war inzwischen schon ein Uhr morgens. Wer würde so früh noch klopfen?

Die Neugier bewegte Remus dennoch aus seinem Bett. Er konnte ohnehin nicht schlafen. Einen Moment lang befürchtete er, es sei Harry. Minerva hatte erzählt, dass er in letzter Zeit von Albträumen geplagt werde. Deshalb hatte er auch von Arthurs Attacke vor kurzer Zeit erfahren.
Remus öffnete die Tür. Vor ihm stand aber nicht Harry, sondern Tonks. Sie trug einen schwarze Leggins und ein großes graues T-Shirt. Etwas monoton für die farbenfrohe Tonks, aber selbst sie war vermutlich ab und zu leger gekleidet. Außerdem waren ihre Haare ja bonbonrosa. In Tonks mitternachtsblauen Augen war ein seltsamer Ausdruck.

„Hey“, sagte sie leise.
„Hey“, echote Remus. Er war etwas überrascht. Tonks war bereits um kurz vor zwölf in ihr Zimmer gegangen und er hatte angenommen, dass sie bereits schlief. „Darf ich reinkommen?“, fragte sie jetzt.
Remus nickte und trat einen Schritt auf die Seite. Sie lächelte unsicher und ging an ihm vorbei. Remus schloss kopfschüttelnd die Tür hinter ihr. Er brannte darauf zu erfahren, was sie um diese Zeit bei ihm wollte.

„Hab ich dich geweckt?“, wollte sie wissen.
„Nein.“
„Gut“, kam die Antwort. Sie nickte leicht und verfiel dann in ein länger anhaltendes Schweigen.
„Sag mal, Tonks“, sagte Remus nun endlich, „Was machst du um diese Zeit hier?“
„Ich konnte nicht schlafen und dachte, wenn das einer versteht, dann du.“

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