dreiundvierzig

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Essen, essen, essen und nochmal essen. Wollte er mich mästen? Das ich am Ende des Jahres zur fettesten Frau der Welt gekürt wurde? Ha ha, nein danke. Ich nahm seine große Hand und fuhr mit den Fingerkuppen das tättowierte Kreuz nach - eines meiner Lieblinge. „Gerne, Harry." säuselte ich dann und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann verschwand ich nach oben. Es war eine Art Gewohnheit geworden mich im Bad einzuschließen. Früher tat ich es nie. Nicht einmal, als Jana noch hier war. Aber früher war früher und jetzt war jetzt. Zeiten ändert Menschen, so war das Leben.

Tief holte ich zitternd Luft und schloss die Augen. Ich öffnete sie wieder.

45,6

Plötzlich lachte ich auf. Laut, schrill, irre. Ich hätte einen Freudentanz aufführen können. Die Glücksgefühle übermannten jegliche Zweifel oder Kränkungen - für kurze Zeit zumindest. Es war mir egal ob Harry mich hörte, fragte was los sei. Im Moment war mir alles egal und es gab nur diese Zahl und mich. Wir waren eins und es war toll.

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Hastig griff ich nach meiner schwarzen Handtasche, als ich bereits die Bedinung mit einem Salat kommen sah. „Ich muss .." Verzweifelt suchte ich nach Worten und krallte mich in die Serviette hinein. „d-das Gesicht nachpudern." sagte ich etwas zu schnell und stand auf. Harry kniff die Augen zusammen , dann schmunzelte er. „Gut, aber beeil dich, du musst noch von der Suppe probieren." Das aufsteigende Würgen musste ich mit Mühe unterdrücken. „Ja, klar." sagte ich zuckersüß und grinste schief, obwohl mir ganz und gar nicht danach war. Ich hatte einen kleinen Salat bestellt. Bis auf den zerknirschten Blick, den ich geerntet habe, blieb er ruhig.

Der Wasserspender, welche direkt neben den Toiletten stand, kam mir gerade recht. Ich fischte das kleine unscheinbare Schächtelchen heraus, nahm einen Plastikbecher, den jch zuvor mit Wasser gefüllt habe. Dann drückte ich vier Tabletten aus den Kuhlen und warf sie mir in den Mund. Da fiel mir wieder etwas ein.

Nicht mehr als zwei am Tag

Ich zuckte mit den Schultern, als ich das Wasser in  großen Schlucken austrank. Jetzt war es ohnehin egal. Ich steckte sie wieder ein und setzte mich mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. Ich nahm die Gabel in die Hand und stocherte auf dem Teller herum. Das verstanden die also unter klein? Das ich nicht lachte, also bitte. Trotzdem schickte ich innerlich Dankesgebete das sie die Soße nicht darüber gekippt haben. Na das wäre ja noch der Super-Gau. Ich spießte ein Salatblatt auf, das kleinste, das ich finden konnte und schob es langsam in den Mund. Ich kaute, kaute und kaute. Es fühlte sich an, als äße ich drei Torten auf einmal. In einem Augenblick, als Harry gedankenverloren aus dem riesigem Fenster hinaus in das Nachtleben Londons sah, fegte meine Hand über den Tisch. Danach klirrte es, das Teller zersprang. „Oh, verdammt! Ich Tollpatsch." murmelte ich und fuhr mir durch die Haare. Natürlich war es geplant. Natürlich hatte ich das Entsetzen nur gespielt. Und trotzdem ging ein zweifelnder Blick über das Gesicht meines Gegenübers. Sofort eilte eine Bedinung herbei und versuchte das Eklat zu beseitigen.

Harry faltete die Hände, als würde er beten. Anschließend seufzte er tief. „Aber Rose, sag mal, was hast du dir eigentlich um das Geld gekauft?" Ich schluckte hart. "Na den ... die Tabletten f-für Oma." Bedächtig nahm Harry einen Schluck von seinem Rotwein und zog die Augenbrauen zusammen. An was er wohl im Moment dachte? Schade, das ich keine Gedanken lesen konnte. Danach redeten wir über Gott und die Welt und es war das erste Mal seit langem, dass ich mich wieder wohl in seiner Nähe gefühlt habe.

Verstohlen nahm er das Glas erneut in die Hand und schwang es leicht hin und her. Als würde er über irgendeine komplizierte mathematische Formel grübeln, sah er aus. Der Blick jedoch immer noch versteinert.

„Wollen wir zusammenziehen?" Mein Magen zog sich zu einem steinhartem Klumpen zusammen. Mir wurde heiß und alles wurde so unklar. Ich kniff die Augen zusammen, doch alles um mich herum war verschwommen, selbst Harry. Lag es an den Tabletten? Der Lockenkopf hob die Augenbraue und ich schaffte es gerade noch zu einem irritiertem, viel zu heftigem Nicken. „Freut mich", hörte ich ihn sagen und sah, wie er nach der Weinflasche griff. Und plötzlich war alles wieder klar. „Nein!" schrie ich fast hysterisch. Verdammte Kalorien, sie waren überall und meine größten Feinde. „Ich trinke keinen Alkohol." log ich und wurde dabei nicht einmal rot. Harrys Mundwinkel zuckten. „Ach ja?" Wieder nickte ich still und schob die Hände unter meine Oberschenkel.

i n t h e m o r n i n g

Meine Hand zitterte und ich war mir sicher das ich nicht vor Kälte so zitterte, sondern vor Angst. Entsetzt weiteten sich meine Augen. Mir wurde schwindelig. Schnell hielt ich mich an der Kante der kühlen Kücheninsel fest. Ich blinzelte, kniff die Augen zusammen und versuchte mich zu komzentrieren. Mit zitternden Fingern wischte ich mir über die Augen. Vielleicht hatte ich mich ja auch nur versehen. So, wie vorhin als ich mir eingebildet habe das die Frau von der Buchhandlung hinter mir her war. Lächerlich.

Wieder starrte ich auf das Blatt Papier. Doch das standen diese zwei Sätze. Schwarz auf weiß.

Geh dich umbringen, du fetter Klops! Harry hat was besseres als dich verdient.

Hi, ja ich hab es auch mal wieder geschafft upzudaten.. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Während dem schreiben habe ich so ziemlich viele Lieder von Rihanna gehört. Würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr votet und einen Kommrntar dalasst. :)

I hate it to be hungry #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt