dreißig

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Hört euch jetzt bitte den Song an der Seite an. Viel Spaß beim Kapitel.

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Sie hob gleichgültig die Schultern. Ihr Blick hatte etwas leeres in sich, als sie mich ansah. „Es ... es hat einfach nicht gepasst." murmelte sie unsicher und spielte wieder an ihrem Ring herum, nahm in ab und betrachtete diesen eine Weile lang mit nachdenklicher Mimik. Ich konnte ihr nicht glauben. Nicht nachdem sie solange zusammen gewesen waren, nicht nachdem sie eine perfekte Beziehung geführt haben. Er sie auf jedes noch so großes Event mitgenommen hat. Das doch konnte nicht wahr sein. Nein - unmöglich!

„Ist das dein voller Ernst, Jana?" zischte ich und musterte sie dabei durchdringend. Sie wich meinem Blick aus und sah zum Fenster hinaus zu den vorbeiströmenden Passanten. Gedankenverloren wandte sie sich wieder mir zu und schnaubte verächtlich.

„Warum nicht?" Freudlos lachte sie nun auf. „Ich will nicht mehr länger darüber reden, Rose." murmelte sie kaum hörbar, wich meinen Blick aus und zog sich den Ring wieder über den schmalen Zeigefinger.

„Okay, ich muss los." Ich lächelte flüchtig, stand auf und gab ihr einen Klaps und legte 5 Pounds auf den Tisch. „Wird schon!" Darauf sagte sie nichts, sondern starrte wie im Trance auf die purpurfarbene Kerze vor ihr. Ich verließ das Café und stürtze mich wieder in die Menschenmengen. Es war mühsam, sich hier um diese Uhrzeit einen Weg hindurchzu bahnen. Aber was sollte es? - rumgemecker brachte schließlich nichts. Ich bog in die Hallstreet ein und augenblicklich wurde es ruhiger. Zum Glück!, dachte ich mir. Ich hasste es, mit.sovielen Menschen auf engstem Raum zu sein.

„Hey, Sie!" kam es plötzlich von der Seite. Kurz setzte mein Herz vor Schreck aus. Sichtlich irritiert hob ich den Kopf und sah einem fremden Mann ins Gesicht. Schnäuzbärtig, grau melliertes Haar, etwa mitte fünfzig, untersetzt. Sofort zog er die Kamera hervor. Sämtliche Funktionen setzten aus. Nur soviel, ich musste rennen, rennen so schnell ich konnte. „Sie sind doch die Neue von Harry Styles, nicht wahr!?" Bei dem Wort Neue zuckte ich heftig zusammen.

Kalter Schweiß brach in mir aus. Damit hatte ich nicht gerechnet. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und der Brustkorb schnürte sich zu. „Nein, da muss eine Verwechslung vorliegen." Die Worte purzelten einfach so aus meinem Mund, obwohl ich es nicht wollte, doch ich konnte nichts dagegen tun. „Aber . . ." Den Rest ging unter und verstand ich nicht mehr. Ich war davongehastet und rannte voller Panik im Blut in Richtung Innenstadt. Ich wagte es nicht mich umzudrehen und mich zu versichern, ob der Kerl mich verfolgte. Adrenalin schoss mir in die Adern und kam schließlich im Gehirn an. Harry würde explodieren, wenn er das erfahren würde, oder gar einen Bodyguard engagieren. Mein Puls raste und ich wischte mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht, die an meiner Stirn klebte. Mein Atem glich einem unregelmäßigem Keuchen.

Ich versuchte mich zu orientieren und meine Gedanken klar zu ordnen, doch da war nur ein schwarzes Loch, alles um mich herum verblasste. Ich nahm nichts und niemanden mehr wahr, nur dieses Loch, in der Mitte der Mann von vorhin, eine Kamera in der Hand, während er schrie: „Was findet Harry Styles nur an der?" Schallendes Gelächter folgte. „Er kann doch eine viel bessere, hübschere, schlanke Freundin haben. Was findet er nur an diesem Klops?"

Autohupen. Entsetzt riss ich die grünen Augen auf und rannte weiter. Blut schoss mir ins Gehirn. Ich versuchte mich wieder zu ordnen und klar zu denken. Leichter gesagt als getan. Mir wurde heiß und mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Brustkorb. Ich rannte und rannte immer weiter, bis ich an meiner Wohnung angekommen war. Kraftlos sperrte ich auf, schleuderte die Schuhe, sowie Sportasche in die Ecke und holte mir eine neue Wasserflasche.

Unsere Blicke kreuzten sich kurz. Doch sein Blick, hinter den dichten Wimpern, war nicht zu entschlüsseln. Da saß er. Als er mich sah, versteinerte sich seine Mimik, stand auf und zerdrückte die Zigarette in der Spüle. Mein Mund wurde trocken, staubtrocken, der Magen rumorte mal wieder. Er setzte sich. Ich ging auf ihn zu und tat es ihm gleich. Wie war er hier rein gekommen? Er hatte ja einen Schlüssel, fiel mir wieder ein. Die Empörung, in meiner Wohnung geraucht zu haben, verschwandt und wandelte sich in Verwirrung, sowie Irritation um. Was wollte er hier? Ich wollte nichts bereden, nicht reden, ihm nicht unter die Augen treten. Meine Hand schmerze, so sehr krallte ich meine Fingernägel in den Sitz. Mir wurde heiß.

„Seit wann rauchst du?" presste ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Die Worte stolperte einfach so aus meinem Mund. Mir wurde kalt, doch heiß war mir zugleich. Mein Gesicht spiegelte das pure Entsetzen wieder und ich hoffte inständig, dass er kein Kettenraucher war. Nein, ich hatte nichts gegen Raucher, aber mein Dad war einer. Deswegen war er an Lungenkrebs gestorben.

Er zuckte ohne jegliche Emotion zu zeigen mit den Schultern. „Manchmal brauche ich das Zeug einfach." Ich nickte, kaute auf meiner Lippe herum und mir lief ein Schauer über den Rücken. Es war so eine Seite von Harry die ich nicht kannte. Sie war mir fremd. Und das war ein unvorstellbar beschissenes Gefühl.

Es war still geworden. Man hätte eine Stecknadel fallen hören. Harry faltete die Hände zusammen, als ob er beten würde und starrte mit ausdrucksloser Mimik auf den Parkett. Mein Gegenüber räusperte sich und ich blickte auf, sah in seine mit Tränen gefüllten Augen. Ich erschrak und mir lief ein eisiger Schauer über den Rücken. So hatte ich meinen Freund noch nie erlebt. Sonst war er immer so tough und jetzt das hier?

Ich setzte die Flasche an die Lippen und trank sie halb aus. „Rose, hör zu." Er verstummte. Ich hörte diesen Satz in den letzten Tagen zum gefühlt hundertsten Mal. Beinahe hätte ich laut aufgelacht, doch kein Ton wich von meinen Lippen. Ich war wie versteinert.

„Ich hatte Sehnsucht." Seine Hand wanderte zu meiner Schulter. Energisch schlug ich sie weg und kniff misstrauisch die Augen zusammen. Ich wollte ihn anbrüllen, was das sollte, doch meine Kehle war wie eingetrocknet. Zögerlich meinte er dann mit bestimmter Stimme. „Nach dir - nach uns." Uns. Das klang so komisch und ungewohnt aus seinem Mund. Wir. Gab es das überhaupt noch? Diese Frage konnte ich mir nicht selbst beantworten. Sie blieb unbeantwortet.

„Verdammt, ja. Ich habe mich daneben benommen und das war nicht in Ordnung. Aber du bist einfach dünn. Nein, schlank, das ist das richtige Wort dafür. Aber weißt du, ich liebe dich, mit all deinen Macken und Kanten. Auch wenn wir uns noch so heftig streiten, wird das nichts, rein gar nichts an meiner bedingungslosen Liebe zu die ändern. Das wird es nie. Immer wenn ich nachts nicht schlafen kann, denke ich an dich und bin sofort weg. Wenn wir im Studio sind und einen Song aufnehmen, denke ich an dich. Selbst beim essen. Ich vermisse uns. Merkst du denn nicht, wieviel du mir bedeutest? Soviel hat mir noch nie eine Frau bedeutet. Und es tut mir Leid."

Harrys Lippen formten sich zu einem schwachem Lächeln. „Versöhnung?"

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Ganz ehrlich? Ich hab geheult, als ich das Kapitel geschrieben habe. Ich bin gerade so emotional, holy moly. Shippt jemand die beiden? Rarry. Rawr haha.

Heute mussten wir wieder das erste Mal nach den Ferien in die Schule. Ich habe total viele Doppelstunden, ugh. Dafür am Freitag nur 3, yaay. Wie ist euer Stundenplan so? :)

Love you so much guys! ♥

I hate it to be hungry #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt