§11 Livian Duvall ist vielleicht doch ein bisschen knuffig.

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Müde blinzel ich gegen die Sonne und stöhnen, als ich sehe wer mich da geweckt hat.
Lucas, mein zuckersüßer dreijähriger Neffe.

"Tan Ama, guck.", er hält mir ganz Stolz einen Stein vor die Nase. Ich stütze mich auf meine Ellbogen und nehme den Stein: "Der ist aber schön.", lüge ich. In Wahrheit finde ich rein gar nichts an dem Ding, aber seine Augen leuchten so sehr das er vor Freude quietscht. "Der's für dich.", sagt er und klettert auf mich drauf.

"Mit dem Nickerchen auf der Wiese im Garten ist es wohl vorbei.", denke ich mir und helfe dem dreijährigen auf meinen Schoß während ich mich hinsetze.

"Wo ist denn Mama, ich wusste gar nicht das ihr zu Besuch kommt.", ein Blick ins Hausinnere sagt mir, dass sie zumindest nicht im Wohnzimmer ist.

"Mit Poohbär weg.", sagt er nur und ich seufze. "Die sind arbeiten und ich darf Babysitten. Großartig."
"Was is goßartig?", fragt er und ich bin ein weiteres Mal so unglaublich Dankbar das er keinen Sarkasmus versteht. "Sowas wie »toll« nur besser."

"Ich find's auch goßartig. Ich hab dich lieb Tan Ama.", ich muss lächeln weil seine Unfähigkeit manche Wörter auszusprechen viel zu süß für diese Welt ist.

"Was hältst du davon wenn wir was spielen? Du versteckst dich und ich such dich.", schlage ich vor, doch er schüttelt bloß den Kopf.
"Heia machen.", er umklammert meinen Hals und kichernd lege ich mich wieder hin. Er ist wohl das einzige Kind, das freiwillig schläft -solange es auf dem Arm von jemandem ist.
Müde von der Sonne und der Sommerhitze döse ich erneut weg.

-∞-

Das nächste Mal werde ich wach, weil mir jemand Lucas abnehmen will. Erst halte ich ihn fest und versuche nach dem Dieb zu schlagen. Da ich sehe ich, dass es mein Ehemann ist, weswegen ich los lasse.

"Er wird die ganze Nacht nicht schlafen.", seufzt er. "Naja, aber so hatte ich meine Ruhe, außerdem hab ich ihm vorgeschlagen was zu spielen aber er wollte lieber schlafen."
Nach dem ich wacher bin und stehe, klopfe ich mir den Dreck von der Hose. Livian Duvall -mit dem Kleinen auf dem Arm- entzückt mich jedes Mal, viel niedlicher ist es noch wenn Lucas wach ist, da der Kleine völlig besessen von seinen Haaren ist.

Lucas zu liebe hat er die längeren Haare seines Undercuts schulterlang wachsen lassen, damit dieser damit spielen kann.

Meistens trägt er sie allerdings in einem losen Knoten auf dem Kopf oder ich mache Flechtfrisuren, die er allerdings nie außerhalb dieser vier Wände trägt, weil er das unmännlich findet -was ich absolut nicht verstehen kann, Livian Duvall schafft es gleichzeitig süß und männlich zu sein.

Livian Duvall ist vielleicht doch ein bisschen knuffig.

"Wo ist Mila?", frag ich und er sieht mich genervt an. "Sie muss für zwei Tage nach Bosten und wir dürfen Babysitten."

Kichernd gehe ich in Richtung Küche, es ist noch hell -und ich hab vielleicht eine Stunde geschlafen wie ich auf der Uhr sehe- aber mein Hals ist unglaublich trocken.

Während ich trinke, scrolle ich meine Cupid Walls entlang, auf dem offiziellen Profil sind viele Bilder von Livian Duvall und mir oder Mila und mir und seit der Kleine auf der Welt ist, ist er auf so gut wie jedem Bild. Er ist einfach mein Lieblingsmotiv.
Wie kann man ihn denn nicht lieben, mit seinen großen, leuchtenden Duvall-Augen?
Ins geheim hoffe ich dass -falls Livian Duvall und ich mal Kinder haben- sie alle dieses bezaubernde Grau haben.

Savannah hat mir geschrieben und ich lösche die Nachricht sofort ehe ich sie anschnauze das nie wieder zu erwähnen.
"Du guckst so angefressen, was ist los?", fragt mein Mann als er ebenfalls in die Küche kommt, allerdings bleibt er im Türrahmen stehen. "Meg hat mir gratuliert. Sie soll das lassen."

Die Gesetze des Livian DuvallWhere stories live. Discover now