§4 Livian Duvall braucht niemals Hilfe.

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Wie gerädert sitze ich in der letzten Vorlesung.
Heute war ein langer Tag und er wird noch länger.

Ich habe Savannah heute morgen mit meinem neuen Auto abgeholt, weil wir nachher noch was vor haben.

Mehrmals hat Daniel anstalten gemacht auf mich zuzugehen, doch ich bin jedes Mal geflohen.
Farlan, den ich gestern vollkommen vergessen habe, hat ihn vor dieser Vorlesung allerdings abgefangen weil ich nicht mehr die Möglichkeit gehabt habe, um abzuhauen.

Gestern hat sich Farlan absichtlich nicht eingemischt, was Livian Duvall allerdings nicht gefallen hat und er hat ihn heute morgen ordentlich zusammen geschissen.
Jetzt ist er fleißig dabei mir alle Schwierigkeiten vom Hals zu schaffen, was auffälliger ist als sein Beobachten gestern, aber meine Freunde fragen nicht nach. Vermutlich können sie sich schon denken, was das Ganze soll.

Mich allerdings nervt und freut das zugleich.
Es nervt mich, das ich keinen unbeobachteten Schritt machen kann und er vermutlich alles an Livian Duvall weiter leitet, aber es freut mich dass ich mich so nicht mit Daniel auseinander setzen muss.

Savannah, die neben mir sitzt schläft beinahe auf ihrem Tisch und mir geht es kaum anders.
Prof. Spine ist zwar eine recht beliebte und junge Professorin, aber es gibt Tage da sind ihre Vorlesungen so staubtrocken, das es anstrengend ist, nicht einzuschlafen.
Sie ist einer dieser Menschen die durch irgendwelche Umstände im falschen Beruf gelandet sind und jetzt allen anderen das Leben schwer machen, allerdings ist sie dermaßen freundlich dass man ihr nicht mal wirklich böse sein kann.

Kaum erlöst Spine uns, ist Savannah hellwach:"Wir gehen in die Mall. L.D. besorgt ja Alk, dann brauch ich noch Deko und Essen und ich wollte eine richtig gigantische Torte. Vielleicht Stripper."
Ich sehe sie verschlafen an:"Keine Stripper in meinem Haus."
"Ach komm schon. Das ist auch ein bisschen dein Junggesellenabschied, wetten du hattest keinen?", sie sieht mich schmollend an.

"Nein und das mit voller Absicht. Ich wollte keinen Abend wo ich Dinge tue, die ich sonst niemals tun würde nur weil ich am nächsten Tag heirate und dann »nicht mehr kann«.
Obwohl ich mir nicht sicher bin ob Livian Duvall mir nicht auch so einen Wunsch erfüllen würde, wenn ich denn wollen würde. Außerdem, was soll ich bitte bedauern?", ich zucke mit den Schultern.
Es ist nicht so als habe ich groß eine Wahl gehabt. Doch das sage ich nicht laut dazu.

"Nawwww, du bist so süß. Na gut, kein Stripper. Dafür aber die Riesentorte.", sie klatscht aufgeregt in die Hände.
"Die du wie bezahlen willst?"
Sie sieht mich belustigt an:"Ich bin das heißgeliebte, wunderhübsche und vorallem einzige Kind von Lieutenant Scott Martin. Er würde alles für mich tun. Sogar zähneknirschend hinnehmen das ich meinen Geburtstag in dem Haus feiere, wo der Typ wohnt den er seit Jahren einbuchten will." Dann steht sie auf und zusammen gehen wir Richtung Parkplatz.

"Ist das eigentlich kein Problem für dich? Ich meine das alles?", ich mache eine unbestimmte Geste.
"Wieso auch nicht? Ich mein, ich liebe meinen Vater, aber von seiner Arbeit will ich nichts wissen. Er ist oft auch ein wenig zu paranoid. Und L.D. macht dich mehr als glücklich, also ja. Ich kann über fast alles hinweg sehen."

"Wieso nennst du ihn L.D.?"
"Weil Livian Duvall zu lang ist und ich kann nicht nur Livian sagen...das klingt nach einem anderen Menschen. Nicht nach...du weißt schon."

Ich nicke:"Ich weiß was du meinst, ich hab dir das letztens erst gesagt. Ich will mir zwar einen Spitznamen angewöhnen, aber irgendwie passt nichts."
"Wieso? Ich find Grumpy von den sieben Zwegen passt doch ganz gut. Er ist entweder schlecht drauf oder fühlt gar nichts. Und er scheint ein wenig...wie formuliere ich das nett, überfürsorglich."
Ich lache auf:"Oh du hast keine Ahnung wie wenig das mit dem nichts fühlen passt."
"So?", fragt sie neugierig.

Die Gesetze des Livian DuvallWhere stories live. Discover now