Brandt x Havertz [Konzentrationslager] [2/3]

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Veröffentlicht am 01.10.2019

Pairing: Julian Brandt x Kai Havertz
Genre: Drama
Sonstiges: wer sensibel mit diesem Thema ist, sollte den Oneshot vielleicht nicht lesen

Julians Sicht:

Ich fühlte den Druck auf mir. Tag für Tag wurde es mehr und mehr. Der Krieg war am Hochpunkt angelangt, es verging kein Tag ohne neue Bombardierungen. Unsere Stadt hatte ebenfalls schon mehrere Bomben abbekommen, es gab viele Tote.

Ich fühlte mich schlecht. Kai würde einer dieser Toten sein, wenn man erfahren würde, dass er mich versteckte.

Viele würden meine Entscheidung als Selbstmord und leichtsinnig betiteln, aber ich tat es aus Liebe und aus Angst. Angst, dass mir nach meinen Eltern auch noch mein Geliebter genommen werden würde.
Ich opferte mich für sein Leben. Damit nicht wir beide, sondern nur ich umkommen würde.

Nervös wählte ich die Nummer von der Polizei.
„Hallo?"
„Guten Tag. Ich würde gerne einen Juden melden. Er wohnt bei Kai Havertz. Ich habe sie mehrmals streiten hören, wobei er Kai gedroht hat, zu behaupten, dass er ihn verstecken wollte, wenn er ihn verrät", meinte ich schnell mit extra tiefer Stimme.
„Haben Sie die Adresse von Kai Havertz?", verlangte der Polizist, woraufhin ich sie ihm nannte.
„Und Ihr Name wäre?"
Eilig beendete ich das Gespräch. Es würde nicht lange dauern, bis die OrPo hier wäre. Ich lehnte mich im Stuhl zurück und schaute auf die Uhr. Mehrere Minuten vergingen, dann war ein großer Tumult zu hören. Leute rannten die Treppen hoch. Schließlich wurde die Tür aufgetreten. Ich tat so, als wäre ich überrascht.
„Da ist er! Nehmt ihn mit und bringt ihn zum Zug. Er wird später für seine Drohungen gestraft. Nehmt auch den Namen auf", ordnete ein Polizist an, der wohl das Sagen hatte. Ich wurde gepackt und aus dem Haus gezerrt. Dann wurde vor dem Haus mit einem Schlagstock auf mich eingeschlagen, bis ich an mehreren Stellen blutete. Es war demütigend.

Als sie aufhörten, war ich kraftlos. Mein Blick glitt über die Menschenmenge, die sich gebildet hatte. Manche schauten geschockt, andere wiederum zufrieden. Dann trafen sich unsere Blicke. Kai hatte den Mund etwas geöffnet, in seinen Augen glitzerten die Tränen. Sein ganzer Ausdruck ließ sich durch Entsetzen beschrieben. Pures Entsetzen.

Ich wurde wieder auf die Beine gezogen und taumelte zum Auto. Da kam Leben in Kais Körper.
„Was tun Sie da?", rief er aus.
„Unsere Arbeit. Darf ich wissen, wer Sie sind?"
„Kai! Kai Havertz! Ich habe ihn bei mir wohnen lassen, weil er mein Freund ist!" Ein Raunen ging durch die Menge.
„Keine Sorge, Kai. Wir wissen, dass er Ihnen gedroht hat, aber das wird er nicht länger tun. Alles wird gut für Sie und er bekommt seine Strafe", meinte der Befehlshaber ermutigend, bevor er seinen Kollegen ein Handzeichen gab und sie mich ins Auto beförderten. Das Letzte, was ich sah, war Kais Blick. Hilflos, unwissend, verzweifelt, verletzt.

- -

„Ein Zug kommt heute noch aus den Niederlanden mit Juden. Wir setzen ihn dazu. Er fährt nach Auschwitz."
Ich saß in einer Gefängniszelle. Angekettet wie ein Straßenhund. Sie hatten mir nichts zu essen oder zu trinken gegeben, mein Mund war trocken, mein Magen knurrte.
Der Polizist legte auf und wendete sich mir zu. „Du scheinst ein ziemlich gnadenloser Typ zu sein. Aber glaub mir, nicht mehr lange."
Mit dunklem Blick betrachtete ich ihn. Ich sollte mich eigentlich nicht zur Wehr setzen. Vermutlich würde das alles nur noch schlimmer machen.
„Diesen Blick hast du nicht mehr lange." Er öffnete die Gefängniszelle und trat ein. „Du solltest lernen, dich nicht zu widersetzen, sonst findest du kein schönes Ende."
„Tue ich doch eh nicht", murmelte ich, woraufhin sich ein Grinsen auf seinen Lippen bildete.
„Richtig. Und das hast du auch nicht anders verdient. Du bist Jude. Du bist Abschaum."
„Ich bin hier geboren! Ich bin Deutscher!"
„Bist du nicht. Deine Eltern waren Juden, also bist du es auch. Und jetzt Ruhe." Mit den letzten Worten zog er in einer flüssigen Bewegung den Schlagstock heraus und schlug mir gegen die Schläfe. Sofort wurde alles dunkel um mich herum.

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