Verratti x Marquinhos [2/2] [Coming Out]

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veröffentlicht am 01.06.2019

Pairing: Marco Verratti x Marcos Aoás Corrêa (Marquinhos)
Genre: cute
Sonstiges: Fortsetzung zum Draxler x Kimpembe Oneshot

Marcos Sicht:

„Und was ist, wenn sie mich hassen?" Nervös spielte ich mit meinen Fingern, während Marqui nur entspannt lachte. „Oder wenn sie gegen unsere Beziehung sind? Oder was ist, wenn-"
„Jetzt reicht es aber mal!", unterbrach mich mein Freund. „Hol mal Luft, okay? Ich weiß nicht, was du für ein Bild von meinen Eltern hast, aber sie sind keine Arschlöcher."
„Das habe ich auch gar nicht gesagt! Man Marqui, ich habe echt Angst. Wenn irgendwas schief geht und du dich entscheiden musst zwischen mir und deiner Familie, dann wirst du deine Familie nehmen, das wissen wir beide!"
„Es wird aber nichts schief gehen", seufzte er. „Schau mich an, Marco."
Widerwillig schüttelte ich den Kopf. Ich hasste es, meine Angst zu zeigen, auch wenn ich mich ihm soweit eigentlich öffnen konnte.
Marqui ignorierte meinen Willen und drehte mein Kinn sanft zu ihm, sodass ich gezwungen war ihn anzuschauen. Ich wich seinem Blick angestrengt aus.
„Marco...bitte. Schau mich an." Er strich mir liebevoll über die Wange und jetzt hob ich auch meinen Blick, um ihn anzuschauen.
„Ich liebe dich, egal was passiert. Meine Familie ist sehr tolerant gegenüber Homosexuellen, wir haben viele Freunde, die selber homosexuell sind. Es gibt also keinen Grund, dass du dir orgen machen müsstest, okay? Und selbst wenn etwas passiert, dann werde ich dich nicht einfach so verlassen, so einer bin ich nicht. Ich werde für immer an deiner Seite stehen, weil ich ohne dich nicht leben kann. Also, tief durchatmen und entspannen, wir gehen da gemeinsam durch."
Etwas beruhigt durch seine Worte atmete ich durch. „Danke, mir geht's schon besser, wirklich."
„Hoffe ich doch." Schmunzelnd küsste er mich auf die Wange. „Wer hätte gedacht, dass du so ein Schisser sein kannst?"
„Ach, halt doch die Klappe!", murrte ich und erhob mich vom Platz in seinem Privatflieger, um diesen endlich zu verlassen. Die zwölf Stunden, die wir in diesem Teil verbracht hatten, genügten mir eigentlich mindestens für die nächsten zehn Jahre, nur leider mussten wir ja auch irgendwie wieder zurück. Ich war noch nie ein großer Fan vom Fliegen gewesen, einerseits weil es echt unökologisch war, andererseits weil ich mit Höhe einfach nicht viel anfangen konnte. Ich brauchte festen Boden unter den Füßen und bevorzugte deshalb immer das Zugfahren. Wenn es nicht anders ging, musste man natürlich fliegen oder mit dem Schiff reisen, aber ich fans es auch sehr übertrieben, dass wir mit unserer Mannschaft zu jedem Spielfliegen mussten, ich meine, mit dem Zug zu reisen war ja kein Weltuntergang.

„Ich muss hier endlich raus. Diese Luft hier drin bringt mich noch zum Durchdrehen", brummte ich und drückte mich zum Ausgang.
„Sicher. Die Luft ist Schuld." Lachend folgte Marqui mir. „Es ist erstaunlich, was für Ausreden du immer findest, anstatt einfach zuzugeben, dass es an dir liegt, dass du Angst hast."
„Ich habe doch zugegeben, dass ich Angst habe, was willst du denn noch hören?" Unzufrieden stieg ich aus dem Flugzeug aus. „Der enge Raum hier verschlimmert einfach nur alles."
„Eng? Einen Privatflieger würde ich nicht als eng betiteln", schmollte er, während er mir folgte. „Ich habe extra geschaut, dass er nicht zu klein ist."
„Und das ist auch lieb und alles, trotzdem kenne ich mittlerweile jede Ecke in- und auswendig. Das bringt mich wirklich zum Durchdrehen."
„Sicher", grinste er ironisch und blickte sich auf der großen Fläche voller Flugzeuge um. Ich lief zu dem kleinen Schuttle Bus, der auf uns wartete, um uns ins Innere des Flughafens zu bringen.
„Mein Bruder wartet schon auf uns." Marqui ließ sich auf einen Platz nieder, während ich stehen blieb, beziehungsweise nervös hin und her lief.
„Kannst du bitte damit aufhören? Das macht mich nervös", murmelte er, aber ich zuckte bloß mit den Schultern.
„Meine Beine fühlen sich taub an, ich kann jetzt nicht einfach rumstehen."
Seufzend schloss er die Augen. „Marco, ich glaube, du hast mich immer noch nicht ganz verstanden. Es wird alles gut gehen. Meine Familie ist viel einfacher rumzukriegen, als ich und mich hast du schon extrem schnell rumbekommen."
Ich verdrehte meine Augen, musste jeoch leicht Lächeln.
„Es besteht keinen Grund zur Sorge. Wenn du mich um den Finger gewickelt bekommen hast, schaffst du es mit dem Rest meiner Familie ganz locker."
„Ist ja gut." Ich blieb nun stehen und schaute ihn an. „Tut mir Leid, dass ich dich so auf die Palme bringe."
„Alles gut. Immerhin ist das auch ein Grund, weswegen ich dich liebe. Ohne deine nervige Seite, wäre es nur halb so toll."
Ich musste nun lachen und setzte mich auf seinen Schoß. „Ach, ist das so?"
„Oh ja", grinste er gegen meine Lippen, bevor er mich küsste. Leider viel zu kurz, da der Bus stehen blieb und wir aussteigen mussten.

Eine halbe Stunde später standen wir mitsamt unseres Gepäcks vor dem Flughafen und Marqui blickte sich nach seinem Bruder um.
„Da!", rief er dann plötzlich aus. „Luan!"
Ein ziemlich großer Mann drehte sich um, ich schätzte ihn etwas jünger als Marqui. Lag es in der Familie, dass alle so groß waren?
„Marcos!" Die beiden fielen sich in die Arme, sobald wir bei ihm angekommen waren.
Mein Freund hatte mich vorgewarnt, dass seine Familie ihn stets mit seinem richtigen Vornamen ansprach und nicht mit dem Namen, unter dem er im Fußball bekannt war.
„Und du musst Marco sein", bemerkte nun Luan und musterte mich einmal lächelnd. „Herzlich willkommen in São Paulo. Dein erstes Mal hier?"
„Das erste Mal überhaupt in Brasilien", lachte ich nervös.
„Dann ist ja gut, dass du mit meinem Bruder hier bist, weil er hier die besten Ecken kennt."
„Das stimmt", bemerkte er stolz. „Wenn dich jemand hier herumführen kann, dann ich."
„Okay, das Gespräch können wir im Auto fortsetzen, springt rein." Luan zeigte auf einen Van, in welchen wir sofort unser Gepäck einräumten und danach einstiegen.

Kaum waren wir beim Haus von Marquis und Luans Eltern angelangt, fing das große Wiedersehen an. So viel Umarmungen und Küsse auf die Wangen, hatte ich in meinem Leben noch nie gesehen. Keine Ahnung, ob es für Brasilianer so üblich war oder ob es einfach daran lag, dass sie sich lange nicht gesehen hatten, aber bei meiner Familie sah das immer anders aus.
Ich fühlte mich etwas dämlich, da ich die ganze Zeit wie bescheuert daneben stand und es einfach beobachtete, bis mich Marquis Mutter zu sich winkte, weswegen ich langsam dazukam.
„Olá, Marco." Sie schloss mich ebenfalls in ihre Arme und drückte mir jeweils einen Kuss auf jede Wange. Danach schüttelte mir sein Vater die Hand.

Mein Freund hatte mir schon davor gesagt, dass beide nur portugiesisch konnten, was zum Glück kein Problem für mich war, da ich fließend portugiesisch sprechen konnte. Marqui hatte das schon immer faszinierend gefunden. Als er zu Paris gewechsel war, hatte ich mich dazu entschieden, ihm zu helfen, da er von der Roma hergewechselt kam und somit ein wenig italienisch konnte und sonst nur portugiesisch. Da ich beide Sprachen beherrschte und jemand, den er noch nicht kannte, ihn überall einführen sollte, hatte ich das übernommen. Der Trainer hatte sehr viel Wert darauf gelegt, dass Freundschafte geknüpft wurden, die über die Nationalität hinausgingen. Bei uns hatte es zu mehr als nur Freundschaft geführt, aber das war eine andere Geschichte.

„Olá Alina, Marcos", grüßte ich beide auf portugiesisch.
Entzückt schaute mich Alina an. „Kommt doch rein, ich habe gekocht."

Das Essen schmeckte köstlich, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was es war. Irgendwann griff Marqui unter dem Tisch nach meiner Hand und warf mir einen fragenden Blick zu, woraufhin ich leicht nickte, obwohl ich alles andere als bereit war.
„Mama, Papa, Luan, wir müssen euch etwas sagen."
Sofort wurde es still am Tisch und wir wurden angeschaut.
„Was ist denn?", fragte Alina und ich spannte mich an, verfestigte meinen Griff um seine Hand.
„Marco und ich sind zusammen. Schon etwas länger."
„Okay, haben wir uns eh gedacht. Warum solltest du auch einen normalen Freund von dir mit nach Brasilien schleppen? Schon sehr merkwürdig."
Und schon ging das Abendessen nach Glückwünschen wie gewohnt weiter. Etwas verdattert, aber auch erleichtert, blickte ich meinen Freund an.
„Sag ich doch. Keinen Grund zur Sorge", flüsterte er in mein Ohr und küsste mich dann auf die Wange.

Später saßen wir in Marquis Haus in der Stadt auf der Terrasse und blickten in den dunklen Himmel. Er hatte einen Arm um mich gelegt, mein Kopf ruhte auf seiner Schulter. Es war einfach nur schön.
„Ich habe dich echt verrückt gemacht den ganzen Tag über, oder?", schmunzelte ich und drehte meinen Kopf zu ihm.
„Ein wenig." Lächelnd erwiderte er meinen Blick. „Aber wie schon gesagt: ohne dein ganzes Drama wäre es wirklich langweilig in meinem Leben."
„Aber so ganz ohne Drama ist doch auch schön, oder?"
„Wenn ich ehrlich bin ist alles schön, solange du da bist. In meiner Heimat mit dir ist es dann aber doch mit Abstand am schönsten."
„Ich liebe dich." Sanft zog ich sein Gesicht zu mir, um ihn zu küssen. Immer wieder fing mein Herz schneller an zu schlagen, sobald wir uns küssten und ich vergaß alles um mich herum. Es zählten nur wir. Er und ich.

Nachdem wir uns gelöst hatten, genossen wir einfach noch die Stille und unsere Zweisamkeit. Nach dem nervenaufreibenden Tag war das wirklich das, was ich brauchte. Ein ruhiger Abend mit dem Mann, den ich liebte.

Die gewünschte Fortsetzung vom Draxler x Kimpembe Oneshot. beansjesse Ich hoffe er gefällt dir❤️

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