~Kapitel 28~

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Gestützt von Harry und Ron schleppte sich Hermine immer weiter in Richtung des Verstecks von Dracos Vater. Ihre Freunde hatten sie immer wieder zu überreden versucht, dass sie nicht doch besser eine Pause machen solle. Jedoch hatte Hermine sie gedrängt sie einfach zu stützen. Zwar könnte sie auch alleine laufen, doch sie wollte sich ihre Kräfte für den bevorstehenden Kampf aufbewahren. "Hermine warte einen Moment.", murmelte Ron, woraufhin alle drei stehen blieben. Der rothaarige Zauberer reichte der Hexe eine Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. "Hier. Ich denke, dass etwas Wasser dir gut tun würde.", sagte er aufmunternd. Nach kurzem Zögern nahm sie die Flasche entgegen und trank die Hälfte davon in einem Zug aus. Danach gab sie Ron die Flasche zurück und wartete, bis er ihr wieder unter den Arm griff und sie weitergehen konnten.

"Lasst uns hier warten.", flüsterte Harry, als sie auf den Höhleneingang blickten. Wiederwillig stimmte Hermine zu und setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm. "Wir warten bis Sonnenuntergang.", verkündete Harry, Hermine und Ron nickten stumm. Die Stimmung war angespannt und es wurde kaum ein Wort gewechselt. Man spürte förmlich, dass etwas wichtiges bevorstand. Sie warteten und warteten, doch Hermine kam es so vor, als würde die Zeit still stehen. Sie saß einfach nur da, ihr Kopf war wie leergefegt. Immer wieder kamen abwechselnd Harry und Ron zu ihr und erkundigten sich nach dem Zustand ihrer besten Freundin. Hermine spürte wie sich ihr Körper von der Anstrengung erholte und umso schwerer fiel es ihr einfach nur dazusitzen und zu warten.

Doch schließlich gab Harry das Zeichen zum Aufbruch. Hermine sprang auf, was keine so gute Idee gewesen war, das sich nun alles in ihrem Kopf drehte. Doch nach ein paar Sekunden hatte sie sich wieder gefangen und lief, die besorgten Blicke der Zauberer ignorierend, an ihren Freunden vorbei. Der Plan war, dass sie sich zu erkennen geben würden. Zwar war es ihr immer noch ein Rätsel woher Lucius wissen konnte, dass sie hier waren, doch das würde sie auch noch herausfinden. Sie wollten erst nachsehen, ob ihr Zauber funktioniert hatte und dann würden sie angreifen. An einem geeigneten Ort machten sie halt und sahen sich in Ruhe um. Überall wimmelte es von Hexen und Zauberern und auch Dracos Vater war auf der Lichtung vor dem Höhleneingang zu sehen.

Was Hermine auffiel war, dass Lucius von viel weniger Hexen und Zauberer unterstütz wurden. Die anderen sahen sich verwirrt um, als wären ihre Erinnerungen an die letzten Wochen wie weggeblasen. Die Hexe hätte gerne nach einem gewissen Zauberer gesucht, doch sie musste alles daran setzen die Lakaien von Lucius zu besiegen. Erst, wenn sie ihnen nicht mehr in die Quere kamen, konnten sie endlich Lucius bekämpfen und all dem ein ende setzten. Doch so wie war es nicht. Vor allem, weil Hermine noch immer etwas zittrig war und sich so die Magier aussuchte, die ihr schwächer vorkamen. Sie wusste, dass sie nicht ganz bei Kräften war, doch sie musste etwas tun. Wenn sie sich versteckt hätte, so wie Harry und Ron es gewollt hatten, dann wäre sie immer in ständiger Angst, dass etwas schlimmes passiert war. Zudem wäre sie sich nur noch nutzloser vorgekommen.

"Wir sollten bald angreifen, bevor er seinen Schutz verbessert. Wenn wir ihn haben, dann bringen wir ihn ins Ministerium.", murmelte Harry, die anderen nickten. Langsam schlichen sie voran, Hermines Herz begann wie wild zu klopfen. Nervosität, aber auch Wut auf Lucius, vernebelten ihre Gedanken. "Wann greifen wir endlich an.", wollte sie ungeduldig wissen. So kannte sie sich gar nicht. Sie war nicht der Typ, der darauf brannte zu kämpfen. Aber vielleicht hatte ihr jetziges Verhalten damit zu tun, dass sie Draco unbedingt retten wollte. "Noch nicht Hermine. Wir müssen noch etwa warten.", flüsterte ihr Ron leise ins Ohr. Die Hexe unterdrückte ein unzufriedenes Seufzen, beließ es aber dabei.

"Los!", rief Harry nach einer gefühlten Ewigkeit, doch es waren vielleicht nur zwanzig Minuten gewesen. Die drei Freunde liefen auf die Lichtung, wo die Zauberer sie erschrocken ansahen. Lucius, der etwas überrumpelt wirkte, hatte sich im nächsten Augenblick wieder gefangen und erhob seine Zauberstab. "Ich wusste, dass ihr dahintersteckt. Dass ich mich schwach fühle und dass meine Anhänger plötzlich bei klarem Verstand sind. Ich habe mir gedacht, dass ihr kommen würdet.", zischte der blonde Mann wütend und Hermine konnte sich ein bissiges Kommentar nicht verkneifen. "Das sind nicht ihre Anhänger! Sie haben sie manipuliert, nur damit sie nicht allein sind. Das ist so was von erbärmlich.", spottete die Hexe. Lucius schnaufte vor Wut und feuerte den ersten Fluch auf Hermine. Als wäre das der Startschuss gewesen, stürmten die Zauberer, die noch auf Lucius' Seite waren, auf das Trio zu.

Als Hermine sah wie viele es noch waren überkam sie leicht Panik. Doch als sie zur Seite schaute bemerkte sie wie Blaise an ihrer Seite kämpfte und auch die anderen Hexen und Zauberer, die sie durch den zweiten Zauberspruch befreit hatten, kämpften an der Seite von dem goldenen Trio. Jetzt waren sie sogar etwas in der Überzahl und in Hermine keimte die Hoffnung auf, dass sie diesen Kampf sogar gewinnen konnten. Sie versuchte näher an Blaise zu stehen, da sie ihn unbedingt etwas fragen musste. Zwar war der Zeitpunkt etwas ungünstig, doch sie konnte nicht warten.

"Blaise hast du Draco gesehen?!", schrie Hermine, um den Lärm des Kampfes du übertönen. "Nein, dass letzte Mal als ich ihn gesehen habe, war als wir vor euch geflohen sind.", rief der dunkelhäutige Zauberer zurück. Was war nur mit ihm passiert? Ihre Augen suchten die kämpfenden Zauberer ab. Und dann, zwischen den sich lichtenden Reihen der kämpfenden Zauberer sah sie den blonden Mann.

"Draco!", rief Hermine überglücklich, als sie erkannte, dass ihr Geliebter mit ganz normaler Hautfarbe mehrere Meter vor ihr stand. Sie vergaß alles um sich herum, alles was sie empfand war pure Freude. Er strahlte Hermine an, als wäre sie das beste und wertvollste, was er je gesehen hatte. Sie rannte auf Draco zu, war bereit sich in seine Arme zu werfen.

Und da traf sie der Fluch von Lucius.

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The Dark Legacy ~ DramioneWhere stories live. Discover now