~Kapitel 5~

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Hermine rannte, als würde ihr leben davon abhängen. Die verwirrten Blicke von Schülern und teils auch Lehrern interessierte sie gerade herzlich wenig. Wenn das, was sie herausgefunden hatte, tatsächlich war wäre, dann hatte sie schon eine gewisse Ahnung, was Draco zugestoßen war. Mit rasendem Herzen blieb sie vor der Vogelstaute stehen und sagte das diesjährige Passwort, dass sie von Minerva aufgeschnappt hatte. "Minzbonbon.", keuchte sie und lief die Treppe nach oben und stieß zu der Schulleiterin und ihren beiden Freunden.

Sofort lagen alle Blicke erwartungsvoll auf der Hexe. Die Schulleiterin setzte sich gebannt hinter ihren Schreibtisch, während die beiden Zauberer auf die Hexe zukamen und diese gespannt ansahen. In der Zeit, in der Hermine in der Bibliothek war hatten sie sich mit der Schulleiterin unterhalten. Auch Minerva war etwas besorgt wegen dem übertrieben besorgtem Verhalten ihrer ehemaligen Schülerin. Sie wusste, dass sie sich sehr schnell sorgte, was wohl an ihrer Vergangenheit lag, doch so kannte sie Hermine einfach nicht.

"Also ich habe Folgendes herausgefunden. Und zwar, dass vermehrt Hexen und Zauberer verschwunden sind. Alle in einem Zeitraum von den letzten zwei Monaten und sie waren alle reinblütig. Das letzte Mal, als man sie gesehen hat, war das in der nähe von unserem mysteriösen Wald. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist und ich halte es durchaus für möglich, dass Dracos Verschwinden auch etwas mit den anderen Hexen und Zauberern zu tun hat.", erzählte die Hexe mit den haselnussbraunen Augen.

"Hermine, dass ist zwar seltsam, aber das ist kein Beweis, dass das etwas mit Draco zu tun hat.", sprach Ron nun vorsichtig an. Er wusste, dass er damit einen wunden Punkt traf. Hermine wollte immer recht haben und wenn sie einmal von einer Meinung überzeugt war, dann vertritt sie diesen Standpunkt, komme was wolle. Zwar hatte sich die Eigenschaft von ihr abgeschwächt, dennoch war sie immer noch vorhanden. Dies war auch gut so, denn ohne diese Eigenschaft wäre Hermine eben nicht Hermine. "Ich versteh dich Ron, aber-", setzte Hermine an, doch wurde je unterbrochen, als es an der Bürotür klopfte. Hermine schloss ihren Mund und wandte sich gen Tür. Ihr ehemaliger Zaubertranklehrer steckte zögerlich den Kopf in das Zimmer und sah zwischen den Personen hin und her.

"Es tut mit wirklich leid, dich zu stören Minerva, aber es ist von äußerster Dringlichkeit.", meinte Professor Slughorn und betrat zögerlich das Büro der Schulleiterin. Er sah so aus, als würde er darauf warten, dass Professor McGonagall seine ehemaligen Schüler hinausschicken würde, doch das tat die alte Hexe nicht. "Du kannst ganz offen sprechen Horace.", forderte Minerva ihren guten Freund mit strenger, aber auch sanfter Stimme auf. Das war eine der Dinge, die Hermine an Minerva schätzte. Sie brachte einen immer dazu ihr zu erzählen, was einem auf dem Herzen lag und hatte stets einen passenden Rat.

"Es ist eine Schülerin aus Slytherin verschwunden. Wir wissen nichts genaueres, nur dass sie zu Hagrid wollte, jedoch ist sie nie bei ihm angekommen. Erst dachten ihre Freunde, dass sie sich weggeschlichen hätte, da sie eine Siebtklässlerin ist und wohl in jemanden verlieb war. Doch nun wissen wir genau, dass sie verschwunden ist.", rasselte der Zaubertranklehrer herunter. Sein Gesicht war rot vor Aufregung, was ihm niemand verdenken konnte. "Wer ist die Schülerin.", verlangte die Schulleiterin zu wissen. "Elisabeth Payne.", antwortete er und hielt dem eisernen Blick der Direktorin stand.

Geschockt sah Hermine zu den zwei Jungs, die ihren Blick ebenso schockiert erwiderten. Es hatte den Anschein, als hätte die junge Hexe mit ihrer Vermutung recht gehabt. Es konnte einfach kein Zufall sein, dass gerade zu diesem Zeitpunkt ein Mädchen, dass nebenbei bemerkt auch noch Reinblut war, verschwand. Denn leider war es immer noch so, dass es in Slytherin nur reinblütige Hexen und Zauberer gab. Zwar waren diesen nicht mehr feindselig gestimmt, dennoch wollten viele, dass auch Halbblüter und Muggelstämmige nach Slytherin kommen konnten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt stand für Hermine fest, dass Draco aus dem gleichen Grund verschwunden war, wie das Mädchen. Auch die anderen schienen nun eins und eins zusammenzuzählen.

"Vielen Dank Horace ich werde mich darum kümmern. Du darfst jetzt gehen.", antwortete Minerva McGonagall freundlich und entließ somit ihren Kollegen. Als sich die Direktorin sicher war, dass niemand mehr in Hörweite war, wandte sie sich an ihre ehemaligen Schüler. "Wie es aussieht hatte Hermine mit ihrer Vermutung recht. Ich hatte zwar gehofft, dass sie es ausnahmsweise mal nicht hat, aber so sei es. Ich werde gleich persönlich ins Ministerium apparieren und dann werden alle verschwundenen Hexen und Zauberer bald wieder auftauchen. Draco eingeschlossen.", meinte sie mit einem aufmunternden Blick zu Hermine.

Diese schien jedoch nicht so begeistert von dieser Idee. "Das dauert dann aber wieder viel zu lange! Wenn das Ministerium den Fall überhaupt für wichtig genug einstuft. Ich bin dafür, dass Harry, Ron und ich nach dem Mädchen und dann nach den vermissten Hexen und Zauberern suchen. Harry und Ron sind Auroren und ich arbeite in der Abteilung für Verbrechen in der Zauberei. Ich denke, dass wir das auch gut zu dritt hinbekommen. Mal davon abgesehen, dass wir drei in den ganzen sieben Schuljahren jedes Jahr gegen Voldemort gekämpft haben. Und jetzt willst du das Ministerium benachrichtigen?", rief Hermine fassungslos und gestikulierte wild umher.

"Hermine beruhige dich. Ich versteh, dass das schwierig ist. Du bist persönlich involviert und das könnte deine Entscheidungen beeinträchtigen. Ich will nicht, dass du dich in etwas hineinstürzt und dann enttäuscht wirst.", versuchte die alte Hexe Hermine ihre Sichtweise zu erklären. Doch Hermine schüttelte nur den Kopf. Hilfesuchend richtete sie ihren Blick auf ihre langjährigen Freunde. Diese wiederum schauten zu der Schulleiterin.

"Jungs?", fragte Hermine nun mit strengem Unterton, was die Aufmerksamkeit der Beiden nun vollständig auf die junge Hexe lenkte. "Was erwartest du von uns zu hören? Wir wissen, dass dich das sehr mitnimmt, aber wäre es nicht vernünftig das den Auroren zu überlassen, die nicht persönlich betroffen sind?", wandte Harry nun ein und sah hoffnungsvoll zu Hermine. "Genau. Und dadurch, dass sie nicht persönlich betroffen sind, übersehen sie Hinweise und am Ende ist Draco dann tot?! Nein danke.", zischte Hermine und wandte sich zum Gehen.

"Mein Entschluss steht fest. Ich werde das Mädchen und Draco suchen!"

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The Dark Legacy ~ DramioneHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin