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Rezo tänzelte mit Toni leicht von einem Bein auf das andere, während Toni noch ein paar Zeilen vor sich hin sang.

„Confusing Fantasy?", lächelte Rezo, „So kommt mir das hier auch vor. Hast du den Song etwa für mich geschrieben?", fragte Rezo ironisch.

Toni lächelte schwermütig und hörte auf, zu tanzen. „Ich wünschte, es wäre so", antwortete er. „Mit dir ist immer alles so leicht. Okay, manchmal ist es tatsächlich ein bisschen confusing, aber bei dir weiß ich, dass du immer nur das Gute willst."

Rezo sah ihn an. Tonis Augen waren traurig. Offenbar hatte er da unbeabsichtigt ein Fass aufgemacht, das besser verschlossen geblieben wäre.

„Komm mit!", sagte Rezo, zog Toni behutsam hinter sich her ins Wohnzimmer und positionierte ihn auf dem Sofa. Er nahm ihn in den Arm und hielt ihn fest. Es war nicht so als hätte Rezo sich nicht denken können, was Toni so traurig machte, aber er hatte in dem kurzen, schönen Moment zwischen ihm und Toni einfach nicht daran gedacht.

„Ich habe das Lied für sie geschrieben", sagte Toni bitter.

„Ich weiß. Ich bin so ein Idiot. Es tut mir so leid, dass ich gefragt habe."

„Braucht es nicht. Du kannst ja nicht dafür, dass sie mich verlassen hat."

Toni hatte kraftlos seinen Kopf an Rezos Brust gelegt und spürte nun, wie dieser ihm durch die Haare strich. Rezo gab ihm Mut.

„Ich habe mich so oft gefragt", setzte Toni fort, „ob ich nur einem Traumbild nachjage. Ich wusste, dass sie mit mir spielt und trotzdem bin ich immer wieder zu ihr zurückgegangen. Das ist meine confusing fantasy. Du liegst neben ihr und ihre Augen versprechen dir alles, was du dir je gewünscht hast. Aber du weißt ganz genau, dass es echt gefährlich wird, wenn du dich auf dieses Versprechen verlässt. Und trotzdem ist in deinem Kopf die Fantasie, dass sie dich wirklich liebt."

Rezo zog Toni näher an sich. „So hart das klingt", sagte er einfühlsam, „es ist besser, dass sie gegangen ist."

„Ich weiß", seufzte Toni, „aber ich vermisse sie trotzdem. Ist bescheuert, oder?"

„Ja", bestätigte Rezo knapp.

Mit so viel Ehrlichkeit hatte Toni nicht gerechnet. Natürlich wusste er, dass Rezo Recht hatte, hatte sich aber etwas mehr Mitleid erhofft. Trotzdem musste er kurz lachen und zog Rezo dann eins mit dem Sofakissen über.

„Du bist ein blöder Penner!", sagte er eingeschnappt, während er Rezo weiter mit dem Kissen verdrosch.

Rezo wehrte sich, nahm Toni das Kissen ab und warf ihn der Länge nach auf die Couch. Er legte sich neben ihn und zog ihn dann einfach in seinen Arm.

Toni legte seinen Kopf auf Rezos Brust, spürte die Wärme, die sein Körper ausstrahlte und die flauschige Weichheit des Hoodies, der ihn bedeckte. Er sog seine Nähe ein.

„Ich bin immer für dich da, Toni, egal was ist", hauchte Rezo in dessen Haare und Toni wusste, dass das ein echtes Versprechen war. Er fühlte, wie Rezo sanft seinen Rücken kraulte.

„Ich weiß", nuschelte Toni in Rezos Hoodie, „und ich bin dir sehr dankbar dafür. Ich bin froh, dass du da bist."


Ende

Confusing Fantasy - Ist Rezoni real?Où les histoires vivent. Découvrez maintenant