Confusing Fantasy - Ist Rezoni real?

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 „Ich will ja nicht unromantisch werden, Bro, aber hatten wir nicht was vor", nuschelte Toni halb in Rezos Oberkörper vergraben.

„Wirklich? Aber es ist doch gerade so schön", beschwerte sich Rezo und strich zur Untermauerung seiner Aussage zärtlich durch Tonis Haare.

Doch Toni stieß sich von Rezos Brust ab und setzte seinen Hundeblick auf, der so honigsüß war, dass er selbst den Veganer Rezo erweichte.

„Ach, na gut..." stöhnte Rezo und stand ebenfalls auf.

Ehe er sich versah, fand Toni sich in Rezos Arbeitszimmer wieder. Mit Rezo kuscheln war immer schön, mit Rezo arbeiten war manchmal auch ganz schön hart, weil er weniger als hundert Prozent als Ergebnis nicht akzeptierte. Zumindest nicht bei Toni. „Weil ich weiß, dass du es kannst" war dann immer seine Begründung, wenn die beiden das zweiundsiebzigste Take dergleichen Passage aufnahmen. Doch danach sah es dieses Mal zum Glück nicht aus. Zwar saßen die beiden nun schon Stunden zusammen, hatten Ideen diskutiert, ausprobiert und dann doch wieder verworfen, aber alles in allem konnten sie Rezos Zeitplan zumindest einigermaßen einhalten. Wichtig war jetzt noch, dass Tonis Stimme auf Band war, um das Arrangement im Einzelnen würde Rezo sich dann später kümmern.

„War das gut so?", fragte Toni und schälte seinen Kopf aus Rezos komischer Raumklang-Abschirm-Box.

„Ja. Das war gut. Das können wir auf jeden Fall so nehmen. Aber wir machen noch eins. Zur Sicherheit."

„Okay", sagte Toni und steckte den Kopf zurück in die Kiste.

Kurz darauf hörte Rezo ihn wieder diese Verse singen.

„When I think of you I wish I'd ever learned

How it feels to be in love and have that love returned."

Als Rezo den Text von Tonis Song das erste Mal gesehen hatte, ohne die Melodie zu kennen, die Toni sich überlegt hatte, und ohne die Gefühle zu kennen, die er mit diesem Song transportieren wollte, hätte Rezo daraus eine Pop-Punk oder vielleicht sogar eine Metal-Nummer gemacht. Laut, mit vielen Gitarren und noch mehr Wut darüber, dass er die Frau, die er liebte, nicht haben konnte. Er liebte sie und sie liebte ihn - und trotzdem würde aus ihnen nie etwas werden können. Diese Ungerechtigkeit schrie nach harten Riffs und geshouteten Vocals.

Doch Toni hatte offenbar etwas ganz anderes im Sinn. Seine Stimme klang verletzlich und schwermütig-sehnsuchtsvoll. Sie bildete genau den Moment ab, in dem sich eine Liebe der Realität stellen muss, in dem nicht mehr alles leicht und unbeschwert wie ein Traum ist, sondern man den eisigen, schmerzhaften Schlag spürt, dass diese Liebe nur einseitig ist. Toni schaffte es perfekt, genau das auszudrücken. Er berührte Rezo (dieses Mal innerlich), der sich fragte, für wen Toni dieses Lied wohl geschrieben hatte. Eigentlich wusste er es. Er kannte Toni gut genug, um zu wissen, welche Frau das mit ihm anstellte. Blieb nur die Frage, warum Toni trotzdem nicht von ihr lassen konnte. Aber eigentlich wusste Rezo auch das.

„Soll ich nochmal?", riss Toni ihn aus seinen Gedanken.

„Ähm ja, ja, mach noch mal", versuchte sich Rezo wieder auf die Aufnahme zu konzentrieren. Er sah auf den Monitor und betrachtete den Ausschlag des Mics. Eigentlich war es nur Physik. Eine Schallwelle, die sich ganz nüchtern beschreiben, messen und auf dem Monitor abbilden ließ. Umso unglaublicher war es, dass diese eine Schallwelle, die Toni gerade verursachte, ihn all diese Gefühle spüren ließ und eine Gänsehaut bei ihm hervorrief.

Es war dann doch schon spät in der Nacht, als sie endlich mit der Aufnahme fertig waren. Toni hatte Rezo viel erzählt über seinen Song, seine Gedanken und Gefühle - und nebenbei hatten sie auch einfach ziemlich viel nur so gelabert. Beide waren mittlerweile etwas müde.

„Wir müssen morgen noch das Video drehen. Wenn wir nicht mega die Augenringe haben wollen und nicht total scheiße aussehen wollen, sollten wir jetzt pennen gehen", schlug Rezo vor, „soll ich dir ein Bett beziehen oder pennst du bei mir?"

„Mach dir keine Mühe und außerdem - ist es ja auch ganz schön mit dir im Bett." Toni grinste vielsagend und Rezo grinste zurück.

Toni lag schon in T-Shirt und Boxershorts in Rezos Bett, als dieser aus dem Badezimmer kam. Rezo trug natürlich nur noch seine Boxershorts - aber immerhin die hatte er noch an. Schließlich hatte Toni auch schon des Öfteren selbst erfahren, dass Rezo nicht der größte Fan von Textilien war, besonders nicht im Bett. Toni konnte es ja noch nachvollziehen, dass sie Rezo störten, wenn er dort mit jemandem schlief, aber offenbar störten sie ihn auch, wenn er nur schlief. Obwohl Rezo hübsch war und sich nackt durchaus sehen lassen konnte, war Toni irgendwie doch froh, dass er nicht vorhatte, ganz nackt neben ihm zu pennen. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, Rezos schönen Körper für die paar Augenblicke, die er bis zum Bett brauchte, genau zu betrachten, bis er schließlich neben ihm unter die Decke geklettert war. Beide lagen auf dem Rücken nebeneinander, sahen die Zimmerdecke an und sagten nichts. Schließlich trafen sich ihre Blicke aber doch.

„Wir liegen hier echt nebeneinander als wären wir ein seit dreißig Jahren verheiratetes Ehepaar", witzelte Rezo.

„Wahrscheinlich haben die auch genauso viel Sex miteinander wie wir", lachte Toni.

Rezo lachte ebenfalls: „Schlaf gut, süße Maus", flüsterte er und sah Toni tief in die Augen. Toni lächelte ihn an. So dumm es auch klang, er war gerne Rezos süße Maus.

Zufrieden drehte sich Toni auf die von Rezo abgewandte Seite und schloss die Augen. Er war schon im Halbschlaf, als er plötzlich Rezos Hände auf seinem Rücken spürte, die ihn ganz sanft streichelten. Toni hielt kurz inne. Glaubte Rezo, dass er schlief? Toni entspannte sich und genoss die zärtlichen Berührungen. Rezos Hände wanderten in einer angenehmen Massage Tonis Rücken hinab und - stoppten nicht. Rezo hielt nun Tonis hübschen Arsch in seinen Händen und massierte ihn dort. Heute war wohl wieder einer dieser Abende, an denen Rezo sehr kuschelig drauf war.

Toni sollte sich vielleicht mal irgendwie bemerkbar machen und Rezo sagen, ob er weitermachen darf oder nicht.

Es fühlt sich gut an und es ist ja auch nicht so als wäre das noch nie zwischen den beiden vorgekommen. Soll Rezo mal weitermachen. Wenn es Toni doch zu weit geht, kann er immer noch später nein sagen. Weiter bei 20.

Rezo ist ja echt ein Süßer und mit ihm kuscheln auch wirklich schön. Aber es gibt dann doch Stellen an Tonis Körper, an denen er nichts zu suchen hat. Er soll seine Finger bitte über der Gürtellinie behalten. Weiter bei 6.