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Toni drehte langsam den Kopf nach hinten zu Rezo.

„Du bist ja doch wach", flüsterte Rezo ihm ins Ohr, ohne jedoch seine Massage zu unterbrechen.

„Mmhm...", gab Toni genießerisch von sich, „und du bist heute wieder sehr kuschelig unterwegs."

Rezo antwortete nicht - zumindest nicht mit Worten. Er griff nach Tonis Schulter und drehte ihn auf den Rücken, nur um sich dann auf den Ellbogen über ihm abzustützen. Er strich Toni durch die Haare, sah ihm in die Augen und lächelte. Toni hatte wirklich schöne Augen. Aber er hatte eben nicht nur schöne Augen. Rezo schob vorsichtig Tonis Shirt nach oben und streichelte dessen perfekt trainierten Bauch. Toni empfand sein T-Shirt nun doch als störend und zog es der Einfachheit halber direkt aus. Er grinste, als Rezo seine Hände auf Tonis muskulöse Brust legte. Irgendwie sahen seine relativ kleinen Hände süß darauf aus. Er spürte, wie Rezo mit zwei Fingern die gut definierten Muskelstränge auf seinem Oberkörper entlangfuhr. Toni wusste genau, wie sehr Rezo von seinem schönen Körper fasziniert war. Er schloss die Augen, ließ Rezo machen und genoss es. Seine Berührungen fühlten sich einfach gut an.

„Du erinnerst mich an Apollo", raunte Rezo ihm ins Ohr.

„Das Raumschiff?!", fragte Toni ernsthaft verwirrt.

„Den Gott, du Idiot!", beschwerte sich Rezo. „Mann, Digga, ich versuche gerade romantisch zu sein."

„Sorry, Bro", entschuldigte sich Toni. „Aber erzähl mal: Warum bin ich ein Gott für dich?", grinste Toni breit, der sich nun doch geschmeichelt fühlte.

„Sieh dir mal so ne Apollon-Statue an. Er ist jung, schlank, hat wunderschöne Haare und eben einen perfekten Körper." Rezo fuhr wieder die Linien auf Tonis Oberkörper nach. „Und ganz nebenbei ist er auch der Gott der Musik", grinste Rezo.

Toni war oft beeindruckt davon, wie gebildet Rezo war. So auch jetzt. „Ich glaube, ich muss mir diesen Apollo mal ansehen", kicherte er und griff nach seinem Handy.

„Aber nicht jetzt", sagte Rezo zärtlich, nahm ihm das Handy wieder aus der Hand, drückte Toni zurück auf die Matratze und dann seine Lippen auf Tonis.

Nur für einen Sekundenbruchteil fühlte es sich für Toni irgendwie seltsam an, wie sie so halbnackt da lagen, Rezo über ihm - und das obwohl sie nur Freunde waren. Doch dann begann sein Herz schneller zu schlagen und dieses angenehme Gefühl von Leidenschaft in seinen ganzen Körper zu transportieren. Das und Rezos weiche Lippen sowie seine geschickte Zunge betäubten alle zweifelnden Gedanken sehr schnell sehr gründlich. Er küsste einfach so verdammt gut. Toni ließ sich fallen, zog Rezo ganz zu sich herunter und erwiderte den Kuss mit der gleichen Leidenschaft.

Rezo grinste in sich hinein, als er merkte, wie sehr Toni sich ihm hingab. Es bestand kein Zweifel, dass Toni diesen Kuss genau so sehr wollte wie er selbst.

Schließlich löste Rezo sich außer Atem von Tonis Lippen, schlug die Augen wieder auf und sah seinen Freund an.

„Was war das denn?", kicherte Toni süß.

„Dinge passieren", hauchte Rezo ihm entgegen.

Er ließ von Toni ab und legte sich neben ihn auf den Rücken. Er sah zu Toni hinüber, ihre Blicke trafen sich und nur anhand dieses Blickes war Rezo klar, was Toni wollte. Er packte ihn liebevoll und zog ihn in seine Arme. Toni legte seinen Kopf auf Rezos Brust und ließ sich von ihm den Rücken kraulen.

„Toni?", sprach Rezo ihn auf einmal seltsam ernst an.

Toni hob leicht den Kopf, um Rezo in die Augen sehen zu können. Er war gespannt, was er jetzt sagen würde.

„Toni, ich bin so froh, dass du heute hier bist. Wirklich, du bist im Moment der wichtigste Mensch in meinem Leben."

Normalerweise wäre Toni sofort klar gewesen, wie er diese Aussage aufzufassen gehabt hätte. Die beiden waren einander unglaublich wichtig und auf irgendeine Art liebten sie sich auch - als Freunde eben. Was ihre Beziehung genau war, war eigentlich nicht in Worte zu fassen. Es stand außerhalb aller Kategorien und Labels. Und normalerweise hätte Toni auch ohne Definition genau verstanden, was Rezo meinte. Aber in diesem Kontext? Nachdem es gerade diesen Kuss zwischen ihnen gegeben hatte?



Was hat Rezo wohl genau gemeint? Meinte er das rein freundschaftlich oder steckt doch vielleicht noch mehr dahinter? War das gerade ein verkapptes Liebesgeständnis? Eine echt schwierige Situation, aber irgendwas sollte Toni darauf antworten, bevor die Stille unangenehm wird.

Wenn man sieht, wie liebevoll die beiden immer miteinander umgehen, ohne dass es dabei wirklich um eine partnerschaftliche Beziehung geht, dann ist doch auch klar, dass das hier rein freundschaftlich , wenn auch leidenschaftlich, war. Rezo wollte ausdrücken, wie wichtig Toni ihm als Freund ist. Weiter bei 12.

Die beiden liegen halbnackt im Bett, Rezo küsst Toni mit flammender Leidenschaft, sagt dann sowas - und das soll nur Freundschaft sein? Rezo hatte sicher im Sinn, dass Toni eben mehr ist als nur ein Freund. Weiter bei 28.

Confusing Fantasy - Ist Rezoni real?Where stories live. Discover now