Ein neues Schuljahr beginnt

7.1K 348 112
                                    

Ein neues Schuljahr beginnt

„Adriana!“

Von einer Sekunde auf die andere schreckte ich aus dem Schlaf hoch. „Hermine?“

„Was machst du hier?“

„Was mach ich wo?“ Stirnrunzelnd rollte ich zur Seite und landete prompt auf dem Boden. „Autsch … was zum Geier ...“ Der Rest blieb mir im Hals stecken, als ich mich verschlafen umschaute und feststellen musste, dass ich nicht wie erwartet im Schlafsaal sondern im Gemeinschaftsraum war. „Was mach ich hier?“

„Das frage ich doch gerade dich ...“ Mit besorgten Blick starrte Hermine auf mich hinab. Ihre Haare waren noch zerzauster als sonst und sie trug noch Pyjama und Morgenmantel. Müde fuhr ich mir über die Augen. Das war wirklich ein schräger Start in den ersten Schultag.

„Wie spät ist es?“

„Fast sechs ...“

Fast sechs?“, fragte ich meine Mitschülerin entgeistert. „Was machst du um fast sechs Uhr morgens im Gemeinschaftsraum? Es ist noch ein bisschen früh für die Bibliothek, oder?“

Sie warf mir einen weiteren irritierten Blick zu und reichte mir dann eine Hand. Oh natürlich, ich lag ja immernoch auf dem Boden … und die Sofa-Frage war noch immer nicht geklärt.

„Ich bin nur zufällig aufgewacht und hab gemerkt, dass du fehlst“, erklärte sie sachlich, während sie mir aufhalf. „Hast du wirklich keine Ahnung, wie du hier auf der Couch gelandet bist? Gestern Abend warst du auf jeden Fall noch im Schlafsaal, daran kann ich mich noch erinnern ...“

„Ich mich auch ...“ Nachdenklich zog ich die Decke, unter der ich geschlafen hatte, eng um meine Schultern. „Ich hab nicht sonderlich gut geschlafen … und dann bin ich zum Fenster gegangen und … oh verdammt!“

„Was?“, fragte Hermine entsetzt.

Die Erinnerungen in meinem Kopf setzten sich wieder zusammen wie ein Puzzle. Panisch überlegte ich, wie viel ich Hermine anvertrauen sollte und entschied mich schlussendlich für die ganze Wahrheit.

„Ich … ich hab meine Mum gesehen“, erklärte ich zittrig. „Draußen auf dem Gelände ...“

Sofort wurde aus dem entsetzten Blick ein besorgter. „Du meinst … du hast von ihr geträumt? Oder halluziniert?“, fragte sie vorsichtig.

„Nein, nein“, widersprach ich unwirsch. „Sie war echt – oder besser so halb echt. Sie ist ein Geist, Hermine, und sie ist nach Hogwarts gekommen, aber ich bin ihr nachgelaufen um mit ihr zu reden und sie ist vor mir geflüchtet, Hermine.“ Es schien mir unheimlich wichtig ihr dies zu erklären. „Ich hab sie gerufen und bin ihr gefolgt, sie muss mich bemerkt haben!“

„Oh Adi ...“ Hermine schien tatsächlich sprachlos zu sein. Hermine! Sie konnte sonst zu allem, zu wirklich allem etwas sagen und ihr fehlten die Worte. Und es war nachvollziebar.

Schwarz wie die Nacht: Vater (Harry Potter Fanfiction)Where stories live. Discover now