𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟴 - Game over

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Ich wurde von einem sanften Rütteln geweckt. „Newt... Wach auf. Es geht weiter.", hörte ich eine Stimme murmeln.
Ich stöhnte genervt auf und öffnete meine Augen. Liv blickte auf mich herab und lächelte. „Steh auf, du Schlafmütze. Jorge und die anderen warten schon auf dich.", meinte sie.

Erneut stöhnte ich genervt und setzte mich auf. Ich rieb mir kurz über die Augen und stand dann gähnend auf. Meine Müdigkeit von gestern Nacht war noch immer genauso stark. Mir schien, als hätte ich gerade erst die Augen zu gemacht.

Liv lief schon zur offenen Tür und blieb dort dann stehen. Teresa lugte in den Raum. „Newt, mach schon. Minho und die anderen warten auf dich. Wir wollen keine Zeit vergeuden.", sagte sie ein wenig ungeduldig.

Ich lief jetzt ebenfalls zur Tür und Teresa ging wieder vor zu den anderen, die bereits das Gebäude verließen. Seufzend fuhr ich mir kurz durch die Haare.

Liv blickte zu mir und lächelte mich aufmunternd an. „Komm, es ist sicher nicht mehr weit, bis wir bei Marcus ankommen. Auf in den neuen Tag!", meinte sie, packte mich am Arm und zog mich mit aus dem Gebäude.

Ich kniff die Augen zusammen, als mich das helle Sonnenlicht blendete und stöhnte. „In den neuen Tag, an dem wir sowieso nur durch diese neppige Stadt wandern...", grummelte ich. Liv schmunzelte und zog mich weiter mit, bis wir die anderen wieder eingeholt hatten. Dann ließ sie meinen Arm los und drehte sich zu mir.
„Newt, sei nicht so mürrisch! Der Tag kann doch noch ganz lustig werden.", meinte sie fröhlich und lächelte mich an.

Wie konnte sie nach tagelangem Wandern dann morgens so gut gelaunt sein?

Ich sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Liv zog daraufhin nur eine Augenbraue hoch. „Okay, du Muffel, dann lass uns was spielen. Ich und Brenda haben das Spiel immer gespielt, als wir noch klein waren.", sagte sie.

Jetzt war ich der, der eine Augenbraue hochzog. „Ein Spiel spielen? Ist das dein Ernst, Liv?", fragte ich äußerst argwöhnisch.
Liv zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich versuch doch nur gute Laune zu verbreiten.", meinte sie und lächelte schief. Dadurch musste ich ein wenig lächeln.
Irgendwie war das ja echt süß... Liv war echt süß...

Meine Gedanken wurden dann durch Genannte unterbrochen. „Ich weiß, ist ein wenig kindisch, aber das Spiel kann ganz witzig werden und ist ein guter Zeitvertreib. Alsoo.... Willst du spielen oder lieber nicht?", fragte sie.
Ich seufzte und nickte schließlich. „Kann ja nicht schaden. Lenkt vielleicht auch ein wenig von der jetzigen Situation ab."

Liv lächelte schief und klatschte in die Hände. „Okay, gut. Also, das Spiel heißt 'Ich sehe was, was du nicht siehst' und geht so: Ich suche mir jetzt zum Beispiel einen Gegenstand aus und nenne die zugehörige Farbe. Du musst dann erraten, was gemeint ist. Ist ganz simpel.", erklärte sie und ich nickte währenddessen langsam.

„Na dann... Du fängst an.", meinte ich.

Liv schaute sich ein wenig um und sah nach wenigen Augenblicken wieder zu mir. „Okay... Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist blau.", sagte sie dann. Ich begann mich umzusehen.

Okay... Ich suche also einen Gegenstand, der blau ist...

„Das T-Shirt von Aris?"
„Nein."
„Hmm... Teresas Hose?"
„Nö."
„Jorges Rucksack?"

Doch Liv schüttelte erneut den Kopf. Ich rümpfte die Nase. So ein Klonk. Aber ich werde schon noch draufkommen.

Liv tippte mich an und ich sah zu ihr. „Kleiner Tipp: Schau mal nach oben.", meinte sie grinsend. Ich blickte hoch, entdeckte aber nichts als den blauen Himmel und ein paar weiße Wolken.

Moment mal...

„Der Himmel...", seufzte ich und Liv nickte leicht lachend. „Ich wollte etwas Einfaches am Anfang nehmen. Na ja, zumindest dachte ich, das wäre einfach gewesen.", erwiderte sie und schmunzelte.

„Ich dachte halt, du würdest einen Gegenstand nehmen. Ich wusste nicht, dass sowas Natürliches wie der Himmel auch gilt.", erklärte ich leicht empört und stieß sie spielerisch mit meinem Ellenbogen an, ein Lächeln konnte ich nicht verbergen.

Okay, das Spiel zu spielen mit Liv machte tatsächlich Spaß.

„Okay, du bist dran.", zog Liv mich mal wieder aus meinen Gedanken. Ich blinzelte. „Oh ja, stimmt. Ähh... Ich sehe was, was du nicht siehst...", ich sah mich um.

Was könnte ich nehmen? Ich betrachtete jede einzelne Person der Gruppe, auch Liv.
Und ich entschied mich letztendlich für das schwarze Haargummi, das Teresa am Handgelenk trug.

„...und das ist schwarz.", beendete ich meinen Satz. Liv begann sich umzusehen. „Hmm okay... Sind es vielleicht deine Schuhe?", fragte sie, doch ich schüttelte den Kopf.
„Okay... Dann vielleicht meine Schuhe?", startete sie ihren zweiten Versuch. Ich schüttelte erneut den Kopf.
„Ich weiß, die Schuhe von Pfanne!", sagte Liv und grinste mich an.

Ich schmunzelte. „Nein, Liv. Es sind nicht meine, nicht deine und auch nicht Pfannes Schuhe. Es sind von keinem die Schuhe!", erwiderte ich und konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen.
Liv grinste noch breiter. „Na schön..."

Während sie die anderen nach etwas Schwarzem absuchte, zog sie die Stirn in Falten. Außerdem biss sie sich leicht auf die Unterlippe, was alles in allem wirklich süß aussah.

Verdammt, schon das zweite Mal heute, dass ich Liv süß nannte. Was war denn mit mir los? So dachte ich ja schließlich auch nicht über Teresa oder Brenda.
Doch bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte, zog mich Liv zum keine Ahnung wievielten Mal erneut in die Realität.

„Es sind Minhos Haare!", sagte sie bestimmt und deutete auf den Hinterkopf des Asiaten, der neben Pfanne lief und sich mit diesem unterhielt. Ich lachte kurz. „Nein, es sind auch nicht Minhos Haare.", schmunzelte ich.

Liv stieß einen Seufzer aus. „Schade. Das wäre irgendwie witzig gewesen. Wie können seine Haare überhaupt so perfekt sitzen?", grübelte sie vor sich hin und starrte auf Minhos Haare, was mich erneut lachen ließ.

„Glaub mir, das fragte ich mich schon von Tag 1, wo ich ihn kennengelernt habe. Da saßen seine Haare auch schon so.", antwortete ich noch immer schmunzelnd.
„Woow!" Livs Augen wurden größer und sie schaute Minhos Haare jetzt noch bewundernder an.

„Okay, genug geschwärmt von Minhos Haaren, vergiss nicht, dass wir eigentlich noch ein Spiel spielen.", meinte ich dann grinsend. Liv blickte von Minho wieder zu mir und grinste mich zurück an. Dann sah sie sich wieder um.
Ich bemerkte, wie ihr Blick sich auf Teresas Haargummi legte.

„Teresas Haargummi?", fragte Liv und sah wieder zu mir. Ich lächelte und nickte. Liv fing ebenfalls an zu lächeln und sah sich dann wieder um, denn jetzt war sie wieder an der Reihe.

„Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist..."

Doch Liv stoppte plötzlich ihren Satz und blieb wie angewurzelt stehen. Ich blieb ebenfalls stehen und sah verwirrt zu ihr. Sie wurde ganz bleich und ich folgte ihrem Blick.

Als ich sah, was sie entdeckt hatte, konnte ich sie nur allzu gut verstehen. Auch Jorge und die anderen blieben jetzt stehen, sie hatten es auch bemerkt.

Dort, mehrere Meter vor uns, liefen auf einmal Cranks aus einem Gebäude raus und drehten sich in unsere Richtung.
Sie hatten uns gehört.


Heeyy! Hier ist ein neues Kapitel für euch!<3
Im nächsten Kapitel kommt ein wenig mehr Spannung, ich hab es schon angefangen zu schreiben und das Kapitel darauf hab ich auch schon fertig. Ich glaube, wir sind jetzt langsam irgendwo in der Mitte der Geschichte... Aber ich weiß nicht, mal schauen, was ich noch so für Ideen haben werde ^^
Ansonsten hoffe ich, euch hat das Kapitel gefallen, lasst gerne eure Meinung, Kritik und/oder Verbesserungsvorschläge in den Kommentaren da :)
LG, Lu

𝐄𝐢𝐬𝐛𝐥𝐚𝐮 [𝖲𝖼𝗈𝗋𝖼𝗁 𝖳𝗋𝗂𝖺𝗅𝗌 𝖥𝖿 / 𝖭𝖾𝗐𝗍] | PAUSIERTWhere stories live. Discover now