𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟰 - Lauf!

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Olivia P.o.V.

Lautes Knallen ertönte.
Mehrere Explosionen waren zu sehen.
Das Gebäude, in dem wir vor ein paar Minuten noch standen, stürzte ein.

„Brenda...", stieß ich leise aus und sah fassungslos auf die Trümmer, die übrig blieben. Sie hatten es nicht geschafft.

„Okay, wir müssen hier verschwinden. WCKD ist noch immer da draußen und sie werden uns auch weiterhin suchen. Sie wissen, dass wir hier sind.", sagte Jorge und lief zur Zimmertür.

Ich sah ihm verblüfft nach. Das war wohl ein schlechter Scherz.

„Jorge? Ist das dein Ernst? Brenda war in diesem verdammten Gebäude!", meinte ich entgeistert und ein wenig wütend.
„Und Thomas.", fügte das Mädchen der anderen Gruppe hinzu. Keine Ahnung, wie sie hieß, aber es interessierte mich im Moment herzlich wenig.

Jorge blieb stehen und drehte sich um. „Olivia, du kennst Brenda. Sie hat gewiss einen Weg rausgeschafft.", erwiderte er ruhig, doch ich sah in seinen Augen Unruhe aufblitzen. Er sorgte sich auch um sie.
„Und sie hat sicher euren Freund mitgenommen.", fügte er an die anderen gerichtet hinzu, als er deren Blicke sah.

Ich schaute ebenfalls zu ihnen, sie sahen völlig bestürzt aus.
Klar, ihr Freund war auch in dem Gebäude gewesen. Aber vielleicht hatten sie es tatsächlich rausgeschafft. Brenda war clever und kannte sich dort gut aus. Sie hatte sicher einen Ausweg gefunden. Sie musste einfach einen gefunden haben.

Ich biss mir auf die Unterlippe, wollte erneut etwas sagen, doch ich hielt mich zurück.
Wir hatten keine Zeit zum Diskutieren, wir mussten hier raus und das schleunigst. Da hatte Jorge Recht.

Ich nickte nur, lief zur Tür und ging hinaus in den Flur. Jorge folgte mir.
„Macht schon, oder wollt ihr, dass WCKD euch wieder in die Finger kriegt?", rief er ungeduldig zu den anderen.

Ich blieb stehen und blickte zurück zu dem Zimmer. Der blonde Junge kam zuerst raus. Er sah mir kurz in die Augen, dann sah er zu dem Asiaten, welcher als Nächstes hinaus tappte. Auch der Rest der Gruppe folgte ihnen.

„Wir müssen uns beeilen und aus dem Gebäude hier raus. Ich bring euch zum Rechten Arm. Brenda und euer Freund werden sicher noch aufkreuzen. Brenda wird wissen, wo wir hingehen.", meinte Jorge und ging zu einer Tür, welche in ein Treppenhaus führte. Ich folgte ihm hinein und auch die anderen eilten hinterher.

Wir rannten die Treppen hinunter und im Erdgeschoss angekommen, versuchte der Dunkelhäutige von den anderen die Tür zu öffnen, aber sie war abgeschlossen.

„Sie ist zu!", sagte er ein wenig panisch. Jorge drückte ihn beiseite und trat die abgeschlossene Tür ein.
Ich grinste leicht. Dann stürmten wir weiter durch die Gänge.

Ich hörte Hubschraubergeräusche.
WCKD war immer noch da.
Wir gingen um eine Ecke, als am anderen Ende des Ganges eine kleine Gruppe Soldaten zu sehen war.

„Scheiße...", hörte ich den blonden Jungen neben mir murmeln. Ich blickte zu ihm und entdeckte blanke Panik in seinem Gesicht aufblitzen.

Die Soldaten bemerkten uns und richteten ihre Waffen auf uns. Ich holte meine Pistole raus und begann auf die Soldaten zu schießen. Einen traf ich und schoss direkt auf den Nächsten.

Jorge wollte schon umkehren, als auch dort eine Soldatengruppe angerannt kam, von wo wir kamen. Sie fingen an, auf uns zu schießen und wir mussten den Schüssen ausweichen.

Ich fluchte und wich zur Seite, der Schuss ging an mir knapp vorbei und streifte meinen linken Arm. Scharf zog ich meine Luft ein.
Das war sehr unangenehm.

Jorge öffnete die Tür vom Zimmer nebenan. „Rein hier! Los los los!", rief er und deutete uns hastig reinzukommen. Der dunkelhäutige Junge rannte zuerst hinein, dann der Rest von den anderen.
Ich schoss ein letztes Mal auf einen Soldaten, dann flitzte ich in das Zimmer, ein Schuss ging wieder knapp an mir vorbei.

Jorge schlug die Tür zu, der Asiate und das Mädchen der anderen Gruppe schmissen einen Tisch um und schoben ihn als Barrikade vor die Tür.

„Jorge, was machen wir jetzt?", fragte ich angespannt und sah zu dem Mexikaner. Dieser blickte an mir vorbei. Ich drehte mich um.

Die Fenster.
Natürlich! Ich Idiotin.

Ich steckte meine Pistole ein, griff einen Stuhl und schlug damit eins der Fenster ein. Dann sprang ich hinaus und sah mich nach Soldaten um. Keine waren zu sehen.

„Okay, kommt raus! Schnell! Schnell!", rief ich hinein, die verbarrikadierte Tür wurde schon versucht zu öffnen. Die anderen gingen schnell durch das Fenster hindurch.

Jorge sah sich draußen um. „Okay, ich glaube, ich weiß, wo wir sie abhängen könnten. Aber beeilt euch.", sagte er und rannte los. Ich sprintete hinterher und auch die anderen folgten ihm.

Hubschrauber flogen über das Gelände. Es war zwar gerade Nacht, ich schätzte gegen Mitternacht, aber es würde nicht lange dauern und sie würden uns entdecken.

Ich blickte nach hinten und sah, wie der blonde Junge als Letzter rannte. Mir fiel erst jetzt auf, dass er hinkte. Doch er kam relativ gut mit.

Als ich sah, wie die Soldaten aus dem Fenster kamen, aus dem wir gerade geflohen sind, ließ ich mich nach hinten fallen.

Wir waren nicht weit entfernt von ihnen.
Ich schnappte mir wieder meine Pistole für den Fall, dass ich erneut auf die Soldaten schießen musste.

Der blonde Junge neben mir sah ebenfalls nach hinten, dann blickte er zu mir. Ich gab ihm eine Grimasse, doch dann wurde ich von einem Licht geblendet.
Als ich aufsah, entdeckte ich einen Hubschrauber, der auf uns leuchtete.

Sie hatten uns gesehen. Verdammt.
Kurz darauf sah ich, wie die Soldaten uns verfolgten.

„Jorge! Wo müssen wir hin?", rief ich nach vorne. Jorge blieb schlitternd stehen und wir bremsten ebenfalls ab. Er sah kurz nach hinten zu den Soldaten, welche inzwischen näher gekommen waren. Dann blickte er wieder nach vorne.

Gebäude waren zu sehen, ich nahm an, das war eine der kaputten Städte.

„Dorthin.", antwortete er knapp und rannte wieder los. Wir stürmten ebenfalls wieder los, doch ich blieb hinten und achtete darauf, dass der blonde Junge nicht zu weit nach hinten fiel.

Die Soldaten kamen näher und ich wurde immer nervöser, doch wir näherten uns auch der Stadt. Der Blonde keuchte beim Rennen und verzog das Gesicht.
Es war sicherlich anstrengend in so einem Tempo mit einem hinkenden Bein zu rennen.

„Wir haben es gleich geschafft.", sagte ich ihm und lächelte ihn aufmunternd an, doch jetzt war er es, der eine Grimasse schnitt.

Wir kamen beim ersten Gebäude an.
„Okay Kids, wir müssen die Soldaten durch die Gassen abhängen!", rief Jorge und verschwand hinter dem Gebäude. Wir folgten ihm und rannten kreuz und quer durch etliche Gassen.

Irgendwann hörte ich die Soldaten nicht mehr und Jorge schien es ebenfalls zu bemerken, denn er ging in eines der Gebäude. Wir rannten ihm hinterher und gingen eine Treppe hoch.

Jorge öffnete die Tür zu einem Zimmer und tappte eilig hinein. Ich lief ebenfalls hinein und die anderen folgten mir.
Jorge schloss die Tür danach ab und lehnte sich dann schnaufend an die Tür. Auch die anderen keuchten und setzten sich auf Stühle oder legten sich auf den Boden.

Ich setzte mich auf einen Tisch, der in der Ecke stand, und schloss die Augen. Meine Lungen und meine Beine schmerzten vom Rennen.

Doch wir hatten WCKD abgehängt.
Fürs Erste jedenfalls.


Wie immer könnt ihr gerne eure Meinung oder Verbesserungsvorschläge in die Kommentare schreiben :)
LG, Lu<3

𝐄𝐢𝐬𝐛𝐥𝐚𝐮 [𝖲𝖼𝗈𝗋𝖼𝗁 𝖳𝗋𝗂𝖺𝗅𝗌 𝖥𝖿 / 𝖭𝖾𝗐𝗍] | PAUSIERTDonde viven las historias. Descúbrelo ahora