Egal was geschieht

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Am nächsten Tag ging ich etwas später zum Frühstück als die anderen.

Da ich mir mit Pansy und ihren Freundinnen ein Zimmer teilte, achtete ich darauf, bloß nicht in ihre Schusslinie zu kommen. Ich blieb in meinem Bett liegen, die Vorhänge zugezogen, bis sie alle fertig waren und gingen. Erst dann stand ich auf, machte mich im Bett fertig und ging hoch in die große Halle.

Es war ungewohnt für mich, alleine zu gehen. Den  sonst hatte Draco immer auf mich gewartet, oder ich auf ihn. Da er aber am vorigen Abend durchblicken ließ, dass er mich nicht sehen wollte, ging ich direkt hoch.

Und als ich in der Halle ankam, saß er auch schon, mit den anderen drei Jungs am Slytherin Tisch. Draco würdigte mich keines Blickes und dies versetzte mir ein Stich in der Brust.

Ich setzte mich abseits von den anderen hin und  stellte ich fest, dass Pansy ebenso wenig bei Draco saß.

Das wunderte mich, aber insgeheim freute es mich natürlich auch.

Ich nahm mir eine Scheibe Toast, doch wirklichen Appetit hatte ich an diesem Morgen gar nicht! Missmutig rührte ich meinen Tee um, als kurz darauf das Rascheln vieler Flügel, die Ankunft der Eulen ankündigte.

Eine Schleiereule brachte mir den abonnierten Tagespropheten. Ich steckte den Knut in ihren Beutel und sie verschwand. Gerade als ich die Zeitung aufschlagen wollte, landete noch eine Eule bei mir. Ich erkannte die graue, edle Eule sofort. Es war das Familientier der Malfoys. Ich runzelte die Stirn und nahm den Brief den sie mir entgegen hielt, der Umschlag war tief rot. In feiner Schrift von Mr. Malfoy stand mein Name vorne auf dem Brief.

Ich ahnte, worum es in dem Brief gehen würde, doch was wirklich passieren würde, wusste ich nicht. Und das obwohl mir so ein Brief schon mal begegnet war, in unserem zweiten Jahr, an Ronald Weasley.

Nichts ahnend, öffnete ich den Brief, wollte ihn lesen, als er plötzlich vor mir in die Luft schwebte. Erschrocken sah ich diesen an, was war denn nun los? Als auch schon das Donnerwetter über mich hereinbrach. Denn plötzlich ertönte Lucius Malfoy Stimme in der Halle. Und das laut, sehr sehr laut.

'' LILY- EMILY POTTER…. WIE KANNST DU ES WAGEN, UNS SO EINEN SCHRECKEN EIN ZU JAGEN? '' dröhnte die Stimme von Lucius Malfoy aus dem Brief, mindestens tausend Mal verstärkt. '' WEIßT DU WAS WIR FÜR EINEN SCHRECKEN HATTEN? DAS BETT LEER….DU WARST NIRGENDS ZU FINDEN…. KEINE NACHRICHT… NICHTS! WIR WAREN AUSSER UNS VOR SORGE! MEINE FRAU HATTE RICHTIGEN KUMMER WEGEN DIR! SICH GEFRAGT WAS SIE FALSCH GEMACHT HATTE! ''

Alle in der Halle drehten sich zu mir, ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg vor Scham. Ich hatte natürlich nie gewollt, dass Mr oder gar Mrs Malfoy sich Sorgen machen. Ebenso wenig Draco. Ich hatte einfach nicht nachgedacht!

'' WIR WUSSTEN NICHT WO DU BIST! WAS PASSIERT IST. UND DRACO ERZÄHLTE UNS ETWAS VON EINEM KINDISCHEN STREIT! DESWEGEN AB ZU HAUEN, UND KEINEM WAS ZU SAGEN, ZEUGT VON UNREIFE DER SUPERLATIVE! UND ALS DRACO DIR SCHRIEB HATTEST DU ES NICHT MAL FÜR NÖTIG GEHALTEN ZU ANTWORTEN? ERST VON EUREM HAUSLEHRER HABEN WIR DANN DIE INFORMATION BEKOMMEN, DASS ES DIR GUT GEHT UND WO DU STECKST. WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT? NACH ALLEM WAS WIR FÜR DICH GETAN HABEN! WIR SIND ENTTÄUSCHT VON DIR, DENN SO BENIMMT SICH KEINE HEXE. DAS WAR WIRKLICH RESPEKTLOS! ICH HOFFE DIE STRAFARBEITRN , DIE PUNKTE ABZUG SO WIE DIESER BRIEF HABEN DEINEN VERSTAND EIN WENIG WACH GERÜTTELT UND DU DENKST IN ZUKUNFT NACH, BEVOR DU DICH WIEDER WIE EIN KLEINKIND BENIMMT! DENN SO EIN VERHALTEN IST EINE SCHANDE FÜR DIE ZAUBERERSCHAFT! ''

Dann löste sich der Brief vor mir auf und landete in Fetzen auf dem Tisch.

Es war still in der Halle. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Ich wollte am liebsten im Erdboden versinken, spürte wie meine Augen brannten und hätte gerne los geheult.

Die Geschichte von Lily Emily Potter (Harry Potter FanFiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt