Das dunkle Mal

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Was ich dort sah war im ersten Moment sehr erschreckend. Also für die meisten war es wohl komplett erschreckend. Aber nicht so bei mir!

Dort unten, es war wohl der Campingplatz, wo viele Zauberer die Zeiten vor und nach dem Turnier verbracht hatten, sah es nun aus wie auf einem Schlachtfeld. Alle liefen panisch umher und schrien.

Zauber flogen durch die Gegend, Zelte brannten, aber der wohl erschreckendste Anblick war ein anderer. Eine große Gruppe von maskierten Menschen marschierten ohne Rücksicht auf Verluste über das Feld, über ihnen schwebten 3 Menschen. Ein älterer Mann, eine Frau und ein Kind. Die Maskierten ließen sie dort schweben, ließen sie kreisen, hängten sie auf den Kopf und all solche Sachen.

Ich hielt den Atem an und war im ersten Moment total schockiert. Wir beobachteten von unserem sicheren Platz aus, wie die Leute, wohl vom Ministerium, versuchten an die maskierte Schaar dran zu kommen um den gefangenen Leuten zu helfen. Aber sie hatten kein Erfolg.

Die seltsame Gruppe war zu groß, und keiner kam nach genug an sie dran.

„Wen lassen die Leute da schweben?" fragte ich Draco. Er schaute zu mir „Was denkst du? Ich glaube, du kennst die Antwort!"

Ich schaute wieder zurück zum Campingplatz. Es waren Muggel. Also mussten die Maskierten, reinblütige Zauberer und Hexen sein, die ihre Macht demonstrieren wollten. Ich beobachtete alles weiter.

Langsam fing ich an das alles gar nicht mehr so besorgt zu sehen, der erste Schock war vorüber und ließ nach. Stattdessen machte sich ein anderes Gefühl in meinem Körper breit.

„Diese Macht, die diese Gruppe von Zauberern ausstrahlt..." flüsterte ich irgendwann in die Stille hinein. Ich konnte nicht weiter reden, wusste nicht wie ich mich ausdrücken sollte. „ Jahh..." bestätigte Draco. „Faszinierend, oder?" Er schaute mich mit so einem komischen Blick an und lächelte finster Seine Augen strahlten Begeisterung und Erregung aus. Ich schluckte und musste aber nun auch irgendwie lächeln. „Ja, das ist es!" flüsterte ich und guckte wieder zu den schwebenden Opfern über den Zauberern.

„Es muss dir nicht unangenehm sein, Lily." sprach Draco weiter. „Es zeigt nur, dass du derselben Ansicht bist, wie alle, vernünftig denkenden, reinblütigen Zauberer und Hexen, -" er schaute auch wieder runter „-Dass dieser Muggelabschaum verboten gehört!" Ich nickte nur. Mein Herz klopfte wild.

Wie gerne würde ich auch ausprobieren, wie mächtig meine Zauberkraft war. Aber Mr. Malfoy hatte bestimmt nicht ohne Grund gesagt, warum wir uns fern halten sollten. Es war bestimmt nicht einfach und ganz bestimmt nicht ungefährlich, was da unten passierte!

Plötzlich hörten wir schnelle Schritte auf uns zu kommen. Leute auf der Flucht. Dann einen dumpfen Aufprall und ein Aufschrei. Draco und ich drehten uns um.

»Was ist passiert?«, hörte ich eine Stimme erschrocken fragen. Es war Hermine. Sie blieb plötzlich stehen, so dass Harry, der hinter ihr lief, gegen sie prallte. »Ron, wo bist du? Oh, ist das bescheuert – Lumos!« Sie ließ ihren Zauberstab aufleuchten und richtete den dünnen Lichtstrahl auf den Weg. Dann sah ich wo sie hin leuchtete. Ron lag, alle viere von sich gestreckt, auf dem Boden. »Bin über eine Baumwurzel gestolpert«, sagte er wütend und rappelte sich auf.

»Mit solchen Riesenfüßen ist das auch kein Wunder«, gab Draco böse grinsend von sich und lehnte sich nun an einen Baum. Harry, Ron und Hermine wirbelten herum. Draco und ich standen, ein wenig entfernt von den dreien, Draco an diesem Baum gelehnt, in vollkommen entspannter Haltung. Ron schleuderte Draco ein Wort entgegen, das er, vor einem Lehrer oder Erwachsenen, nie zu sagen gewagt hätte.

Die Geschichte von Lily Emily Potter (Harry Potter FanFiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt