Man lernt nie aus....

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Die nächsten Wochen wurde das Thema, Mrs Norris natürlich groß platt geredet. Es gab schon fast kein anderes Thema mehr, und es fing an mich zu nerven! Crabbe und Goyle fragten Draco andauernd wieder, wer denn die Kammer geöffnet hätte, nachdem Draco ihnen erzählt hatte, dass sein Vater ihm bzw., uns schon davon berichtet hatte, dass dieses Jahr sowas passieren würde. „Ich habe, verdammt nochmal, keine Ahnung, wer dahinter steckt!" meckerte Draco, Crabbe an einem Abend an. Sie spielten am Tisch neben mir, wo ich den Aufsatz für Geschichte der Zauberei fertig stellte, Zaubererschach. Und Crabbe löcherte Draco zum hundertsten Mal mit Fragen, wer denn diese verflixte Kammer geöffnet hätte. „Mein Vater hat nur erzählt, dass die Schule dieses Jahr von jemandem gesäubert wird. Dass alle Schlammblüter dran glauben müssen. Mehr nicht!" erklärte er erneut, mit genervter Stimme. „Und wenn ich das nochmal wiederholen muss, dann verhexe ich dich mit dem Beinklammerfluch!" drohte er nun Crabbe. Dieser nickte erschrocken und sie spielten ihre Partie zu ende. Danach ging Crabbe zu Goyle aufs Sofa und sie begannen Comics zu lesen.

Ich schüttelte den Kopf, beim Anblick dieser beiden dümmlichen Jungs. Sie waren mit hängen und würgen in die nächste Klasse gekommen. Und anstatt mal mehr zu lernen, lungerten sie immer nur rum, ärgerten andere Schüler und lasen Comics.

„Wenn ich noch einmal von denen gefragt werde, wer die Kammer geöffnet hat, dann raste ich aus!" meckerte Draco neben mir, während er das Spiel in die Schachtel packte. Ich schaute zu ihm. „Du bist es doch selbst schuld!" ermahnte ich ihn. „Du musstest ja so angeberisch tun, und ihnen alles erzählen was dein Vater uns gesagt hat!" Er schaute mit zusammengekniffenen Augen zu mir. „Ich dachte es würde sie interessieren!" erwiderte er.

„Ja, okay. Aber ist dir nicht einmal in den Sinn gekommen, dass die beiden dumm wie Brot sind, und dich dann nur noch nerven würden? Ich meine Schau sie dir mal an!" Wir schauten beide zu Crabbe und Goyle. Crabbe bewegte dümmlich seine Lippen beim Lesen, und Goyle popelte mit seinem Finger in der Nase. Ich rümpfte angewidert mein Gesicht. „Dass sie reinblütig sein sollen und in Slytherin gelandet sind, wundert mich jeden Tag aufs Neue!" erwiderte ich nun angeekelt.

„Naja, diese Freundschaft kommt mir eben sehr gelegen, weil..." antwortete Draco und wendete sich ebenfalls von dem ekeligen Anblick, Goyles ab. „...Ja, ja. Ich weiß. Sie dienen gut als Schutzschild. ..Sind gute Beschützer. Zudem sind ihre Eltern gute Freunde von deinen Eltern!" beendete ich den Satz für Draco genervt. „Ich weiß mittlerweile auch alles über die reinblütigen Familien, die es noch gibt, Draco. Dein Vater hat mir ebenso alles über sie beigebracht wie dir. Und ja, ich weiß das die Kontakte zu diesen Familien gepflegt werden müssen!" Er nickte, räumte das Spiel nun in ein Schrank hinter uns und setzte sich neben mich. „Ganz genau! Und ich denke, irgendwann, werden die beiden uns ganz hilflich sein, auch wenn sie Stroh-Doof sind!" Das wagte ich zu bezweifeln, aber mit elf Jahren konnte ich ja noch nicht wissen, was Draco und ich in unserem sechsten Schuljahr erleben würden!

Am nächsten Tag hatten wir dann Geschichte der Zauberei. Und diesmal würde sich dieses Fach endlich mal als interessant erweisen. Denn eigentlich war das, das langweiligste Fach auf unserem Stundenplan. Professor Binns war der einzige Geist, den wir als Lehrer hatten, und dass er einmal das Klassenzimmer durch die Tafel betreten hatte, war das Aufregendste, was je in seinem Unterricht passiert war. Er war uralt und schrumpelig, und viele Leute sagten, er habe nicht bemerkt, dass er tot sei. Er war eines Tages einfach aufgestanden, um zum Unterricht zu gehen, und hatte seinen Körper in einem Sessel vor dem Kamin im Lehrerzimmer zurückgelassen; sein Tagesablauf hatte sich seither nicht im Mindesten geändert.

Heute war es noch langweiliger als sonst. Professor Binns öffnete seine Unterlagen und begann dumpf dröhnend wie ein Staubsauger zu lesen, bis fast alle in der Klasse in einen Wachschlaf verfallen waren, nur gelegentlich aufmerkend, um einen Namen oder ein Datum zu notieren. Ich versuchte immer mit mühe dem Unterricht zu folgen, auch wenn es einem bei der monotonen Stimme, sehr schwer viel. Aber ich schaffte es. Mein Ehrgeiz spornte mich da einfach irgendwie an. Ich hörte dem Professor aufmerksam zu als Hermine ihre Hand hob. Ich schaute aus dem Augenwinkel zu ihr rüber. Professor Binns, inmitten eines sterbenslangweiligen Vortrags über die Internationale Zaubererversammlung von 1289, schaute verdutzt auf. »Miss - ähm -«

Die Geschichte von Lily Emily Potter (Harry Potter FanFiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt