24. Entzugsklinik

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Nach dem ich und Taylor uns Offiziell getrennt haben bin ich abgesunken. Nicht von aussen, aber innerlich bin ich aufs tiefste Niveau gesunken.

Wie ein Porzellanpüppchen auf einer rosa Wolcke mit einem Traumprinzen. Dann ist der Prinz abgesprungen und die Wolcke mit einem festen Windstoss davon gesaust und ich bin gefallen und gefallen, bis ich am Boden angekommen bin und in Hunderte kleine Scherben zersprungen bin.

Jaja voll die Drama Queen und dann auch noch so poetisch. Aber ich weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll. Mhm vielleicht so...

Nach der Trennung habe ich mich erst mal 1 Woche im Elend gewälzt und bin nicht zur Schule gegangen. Dieses Elend muss der sich nicht ansehen. Danach hatte ich keine Tränen mehr. Dann habe ich angefangen zu trinken, zu rauchen und zu kiffen.

Ich bin immer mehr auf Partys gegangen und habe Jungs abgeschleppt. Ja richtig ICH habe JUNGS abgeschleppt.

Ich bin noch mehr ein Bad Girl geworden als ich es vor Taylor war. Ob Taylor wieder ein Play Boy ist weiss ich nicht, denn er ist umgezogen.

Das Ironische daran ist, dass ich so oder so Zerbrochen wäre. Taylor's Vater hat eine Beförderung bekommen und musste nach Grossbritannien, die Familie hat er mit genommen. Taylor und ich wären einfach nicht mehr Taylor und ich gewesen. Der Umzug hätte bedeutet, dass wir für eine lange Zeit getrennt gewesen wären. Und wegen dem absturz bin ich wo gelandet? In dieser Verdammten Entzugsklinik. Seit 2 Monaten sitze ich hier fest. Es stimmt schon, ich habe übertrieben und zuviel getrunken und geraucht und gekifft. Das mit dem zuviel ist mir leider erst hier klar geworden. Ich habe mir geschworen mit dem trinken und rauchen aufzuhören, weil ich zu der entsetzlichen Erkenntniss gekommen bin, dass ich so wie meine Mutter werde wenn ich so weiter trinke.

Das rauchen gebe ich auf, weil ich gesehen habe wie eine Raucherlunge nach paar Jahren aussieht. Ekelhaft.

Joint rauchen gebe ich nicht auf, weil es mich beruhigt und wenn ich mich nicht beruhige in manchen Situationen, könnte ich wieder 10 Tage in den Knast wandern wegen Körperverletzung. Und es wäre ehrlichgesagt schlimmer für die angegriffene Person als für mich.

Ach ja im Knast war ich auch noch. Darüber rede ich nicht, damals hat es mir einfach gereicht. ...Okay es war erst vor 3 Monaten.

Aber es tut auch jetzt noch weh, so dass ich jemandem die Fresse polieren könnte. Es tut auch 6 Monaten nach der Trennung noch weh und ich habe Angst, dass es nie aufhören wird weh zu tun. Ja vielleicht bin ich dumm und das ganze macht es nur noch schlimmer, aber im Ernst sehe ich so aus, als ob es mich interessiert?

Doch gestern hat meine Mom angerufen und mir den letzten Brocken Boden unter den Füssen weggerissen den ich noch hatte. In einem Monat werde ich auf ein Internat in England gehen. Ich werde Luna und Sophie erst in einem Jahr wiedersehen. Ach und natürlich Henry, Luna's Freund.

~1 Monat später~

Ich musste alles schon ins Internat vorschicken bis auf meine Kleider und Schuhe und solche Dinge.

Ich nehme den letzten Koffer aus meinem Zimmer und gehe ohne einen Blick nach hinten zu werfen.

erst draussen als ich Luna, Sophie und Henry sehe brökelt meine Fassade. Nicht weinen, nicht... Ach scheiss drauf!

Ich springe Luna und Sophie in die Arme und fange an zu heulen. Nach ganzen 5 Monaten ohne eine einzige Träne lasse ich jetzt alles raus. Jetzt habe ich alles verloren. Alles. Ich gehe nach England in ein Internat in dem ich keinen Menschen kenne, ich werde den Rest meines Menschlichen Verstandes erst in einem Jahr wieder sehen (Luna, Sophie) und bin innerlich zerstört.

"Wir werden dich vermissen Jessi" schluchzt Sophie und eine ihrer Tränen landet auf meiner Schulter.

"Ich euch auch" schniefe ich. Noch einmal Atme ich tief ein und drehe mich dann um. Mit wackligen Schritten gehe ich auf das Taxi zu. Als ob meine Mom mich zum Flughafen bringen würde.

"Bis dann Jessi" ruft mir Luna noch hinterher.

Ich hole meine Kopfhörer hervor und mache Musik an. Eine Droge die keine Folgen hat, Musik. Nur hat sie mir leider nicht gereicht. Im Taxi lehne ich meine Stirn an die Fensterscheibe und sehe wie mein altes Leben an mir vorbeirauscht.

Der Rest des Tages geht an mir wie im Flug vorbei. Check in usw., Flugzeug, Flughafen, aufs Gepäck warten, auf ein Taxi warten.

Und jetzt sitze ich wieder in einem Taxi, lehne meinen Kopf an die Fensterscheibe und sehe wie mein neues Leben langsam näher rauscht.

Bad Girl and Play Boy ~ Liebe, Wunderschön und ZerstörerischWhere stories live. Discover now