Kapitel 31

235 10 0
                                    

„Tony?", Shira wedelte vor meinem Gesicht herum. „Ja?", ich kam zurück in die Realität und saß mit dem restlichem Team im Wartezimmer. „Alles in Ordnung? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, du warst die ganze Autofahrt wie in Trance", Abby wirkte besorgt. „Ich habe nur nachgedacht. Wie lange warten wir denn jetzt hier schon?" Gibbs sah mich an: „Seit 2 Stunden." Endlich kam Leben in die Bude, als der Arzt uns aufsuchte. Ich sprang vom Stuhl hoch und war Feuer und Flamme. „Gehören Sie zu Ziva David?" Seine Frage war überflüssig, aber ich nickte. „Sie können noch nicht zu ihr, da müssen Sie um 19 Uhr wiederkommen." „Warum denn? Was ist los?", ich sah ihn an. Er räusperte sich kurz: „Miss David ist von der Rehabilitation sehr geschwächt und Sie braucht erstmal etwas Ruhe. Ihr Zustand ist aber stabil." Ich drehte mich zu dem Team: „Ich bleibe auf jeden Fall hier, auch wenn es 9 Stunden sind." „Es gibt noch etwas, was Sie alle wissen sollten: Miss David hatte Gift im Blut, weshalb sie fast gestorben wäre", sagte der Arzt. Ich riss die Augen auf: „WAS?!" „Wie konnte das passieren? Wurde sie vielleicht vergiftet?", Ducky sah mich fragend an. Der Arzt griff in seine Kitteltasche und reichte Gibbs eine Dose: „Miss David hatte diese Tablettendose in ihrer Hosentasche und wir haben uns die Tabletten angeschaut." „Die sollte Ziva gegen ihre Schmerzen nehmen, da sie mehrfach fast getötet wurde", klärte Ducky den Arzt auf. „Die Tabletten sind mit einem Gift versetzt, die schon nach kurzer Einnahme jemanden töten können." „Oh Gott", ich war entsetzt. „Wer hatte Zugang dazu?", fragte Vance in die Runde. „Wir alle waren bei Ziva, aber es war keiner von uns.", Dilara dachte kurz nach, „Es kann doch nur der Arzt gewesen sein." „Daria, Dilara und Avi fliegen sofort nach Israel und holen ihn", Gibbs' Stimme hatte einen ernsten Unterton. „Alles klar, wir melden uns zwischendurch mal. Passt auf euch auf", sagte Daria. „Und ihr auf euch", antwortete Abby. Die drei gingen und das Wartezimmer wurde etwas leerer. „Abby, Tim, Ducky, Palmer, der Direktor und ich fahren zum Navy Yard. Wir werden jetzt noch den Papierkram von gestern bearbeiten. Lasst zwischendurch mal von euch hören." „Das machen wir, Gibbs", Shira sah mich kurz an und ich war froh, dass sie mit mir hierbleiben würde.
Wir verabschiedeten uns vom Team, welches dann Richtung Ausgang ging. „Ich werde Sie über Neuigkeiten informieren. Bis dahin können Sie es sich gemütlich machen", verabschiedete sich der Arzt ebenfalls und ging in ein Behandlungszimmer.

„Danke, dass du da bist", wir setzten uns wieder auf die Stühle. „Du musst dich nicht bedanken, ich bin gerne bei dir", Shira lächelte und erinnerte mich ein bisschen an Ziva. Sie lachte einmal kurz auf und nach meinem fragenden Blick antwortete sie: „Ziva hat mir viel von dir erzählt, als sie in Israel war. Sie hat dich und deine Art schrecklich vermisst. Und sie sagte an einem Freitag, ich zitiere ‚Ich hoffe, du lernst Tony eines Tages mal kennen. Ihr würdet euch gut verstehen und Freunde werden.' Sie hatte recht." „Es fühlt sich an, als würden wir uns schon ewig kennen", antwortete ich. Ziva hatte mir bisher nicht davon erzählt. „Ich empfinde das auch so. Du bist für mich irgendwie wie ein großer Bruder, den ich nie hatte, und mit dem man jeden Scheiß machen kann", Shira lächelte mich an. Ich hatte Mitleid mit ihr und legte meinen Arm um sie: ich hatte mir auch oft Geschwister gewünscht, dann wäre meine Kindheit nicht so einsam gewesen. Sie legte ihren Kopf leicht auf meine Schulter: „Tony, kannst du mir bitte etwas versprechen?" Ich sah sie gespannt an und sie fuhr fort: „Bitte versprich mir, dass wir beide, egal was passieren wird, Freunde bleiben. Ich habe nämlich nicht viele wahre Freunde." „Darauf kannst du dich verlassen Kleine", grinste ich. Sofort richtete sie sich auf und schlug mir gegen die Schulter: „Hey, so klein bin ich nun auch wieder nicht." Shira war mir nach so kurzer Zeit schon so vertraut und wichtig geworden. Das lag wahrscheinlich daran, dass Ziva sie sehr mochte, schätzte und ihr vertraute. „Mit dir kann man bestimmt auch jeden Scheiß machen", ich lachte, da ich wilde Szenarien im Kopf hatte. „Darauf kannst du dich verlassen und zusätzlich bin ich noch extrem gefährlich." Ich wich etwas zur Seite: „Oh, da bekomme ich jetzt aber Angst." Sie haute mich wieder: „Du bist echt ein Spinner. Ich kann schon verstehen, was Ziva an dir findet, Prinz Charming." „Aua", ich rieb mir die Stelle und konterte scherzhaft, „Aber leider bin ich schon vergeben Süße." Sie grinste und verdrehte die Augen, das war es absolut wert.

Rückkehr mit FolgenWhere stories live. Discover now