Kapitel 2

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Gibbs legte wie üblich den Schalter um und der Fahrstuhl kam zum Erliegen. „Hast du gewusst, dass sie wiederkommt?" „Ich habe es mir jeden Tag gewünscht und jetzt kann ich es einfach nicht fassen." „Nicht nur du. Erhoffe dir aber nicht zu viel." „Sie geht nicht wieder, das weiß ich." Er legte mir die Hand auf die Schulter: „Ich meine es nur gut und will nicht, dass du wieder enttäuscht wirst." Diesen Vaterkomplex fand ich echt süß, trotzdem war ich zu optimistisch gestimmt. Er holte mich mit einer Kopfnuss in die Realität zurück: „Regel 12, DiNozzo. Ich weiß, dass sie für dich mehr als nur eine Kollegin ist." „Genau genommen ist sie erst morgen um 8 Uhr wieder meine Kollegin. Deshalb treffe ich mich heute Abend mit einer alten Freundin." Er schüttelte grinsend den Kopf: "Du alter Fuchs." Ich dachte, dass die Belehrung jetzt kommen würde. Stattdessen öffnete sich die Fahrstuhltür und er ging zu den anderen. Sein Verhalten und seine Worte verunsicherten mich etwas.

Ich bearbeitete die Akte von vorhin weiter und freute mich so sehr wie lange nicht auf den Feierabend. Ziva ging, nachdem sie aus Leons Büro kam, mit Abby ins Labor, der Boss, der Nerd und ich saßen im Büro. "Wie geht es Delilah?", begann ich den Smalltalk. "Gut, wir gehen heute Abend essen." "Das klingt toll, grüß sie mal von mir." "Mache ich gerne." Die Stunden wollten einfach nicht vergehen und ich musste mich ablenken. Deshalb begann ich, Akten neu zu sortieren. Das war aber nicht so einfach, weil mir Ziva nicht aus dem Kopf ging. Ich durfte keine Fehler machen, sonst drohten mir noch mehr Kopfnüsse. Erst alphabetisch sortieren und dann die losen Blätter einheften. Es war sehr viel Arbeit.

Vance läutete den Feierabend schon eine Stunde früher ein, wofür ich ihm dankbar war. Ducky, Jimmy, Abby und Ziva kamen ins Büro.

Zivas P.O.V.

Tony lächelte mich an und ich zurück. Die Zeit wollte nicht vergehen, obwohl ich die Gespräche mit Abby schön fand. Alle verließen den Navy Yard, nur Tony, Gibbs und ich standen noch im Büro. Unser Boss umarmte mich und ging dann zum Fahrstuhl. Nur Tony und ich, alleine im Großraumbüro. Tony nahm seine Sachen und ich auch. „Ziva?" „Ja?" Augenkontakt. „Hast du Lust, etwas essen zu gehen?" „Sehr gerne", ich lächelte, was er erwiderte. Wir gingen Richtung Fahrstuhl und stiegen dort ein. War er nervös? Ich ein bisschen. Die Ziva von damals hätte nie privat mit Tony gegessen, ich habe mich verändert. „Bist du mit dem Auto hier?" „Nein, ich bin mit dem Taxi hierher gekommen." „Dann steig ein", er hielt mir die Beifahrertür auf. „Danke", ich stieg ein. Am liebsten wäre ich selbst gefahren, aber das wäre unhöflich. Tony stieg ein und fuhr los. Ich überlegte, wo wir hinfahren könnten. Wir fuhren aber an Restaurants vorbei, seltsam...

Tonys P.O.V.

Warum war ich so fucking nervös? Cool bleiben DiNozzo, sonst merkt sie es. Ich hielt vor meiner Wohnung und wir stiegen aus. „Schickes Restaurant", lachte Ziva. „Mein eigenes und privates Restaurant, das hat eine Menge Vorteile." Ja, ich war ein schlauer Fuchs, um es in Gibbs' Worten auszudrücken. „Ich war lange nicht hier", bemerkte sie, als wir in meiner Wohnung standen. „Das stimmt", flüsternd ergänzte ich, „viel zu lange nicht." Sie schaute sich um, während ich mich ums Essen kümmerte. Zum Glück hatte ich heute Morgen vor der Arbeit schon gekocht, ich bin deshalb eine Stunde früher aufgestanden. Aber es hat sich gelohnt und ich habe jetzt weniger zutun. Ziva schaute in die Küche: „Soll ich dir irgendwie helfen?" „Nein, es geht schon."

20 Minuten später saßen wir am Tisch. Ich hatte mir Mühe gegeben: eine Tischdecke, Kerzen und leise Musik im Hintergrund. Es war wie im Restaurant, nur viel schöner. Ich schenkte uns Wein ein. „Das sieht ja lecker aus." „Penne a la DiNozzo mit einem passenden Rotwein." Sie lächelte und wir stießen auf den Abend an, während mein Inneres auf ihre Rückkehr anstieß.

Rückkehr mit FolgenWhere stories live. Discover now