Kapitel 8

402 9 0
                                    

Zivas P.O.V.

Ich saß gefesselt auf einem Stuhl, blutend. Gleich würde er wieder kommen, DeMill dieses Arschloch. Das Team machte sich bestimmt Sorgen um mich, besonders Tony. Heute morgen schien noch alles gut: ich hatte mit den Agenten gefrühstückt und bin danach ins Bad gegangen, um mir einen Zopf zu machen. Dann wurde die Türklinke heruntergedrückt und DeMill stand plötzlich in meinem Badezimmer. Er kam auf mich zu und wir lieferten uns einen Kampf. Wir beide landeten Treffer und mussten dementsprechend einstecken. Ich schlug ihm ein Zahn aus, woraufhin er blitzschnell ein Messer zog. Ich konnte gar nicht so schnell gucken und schon hat er mir eine tiefe Schnittwunde am Bein zugefügt, die stark zu bluten begann. Dieser Schmerz war unerträglich, mir wurde schwindelig und dann fiel ich zu Boden. Er holte ein Taschentuch aus der Hosentasche und presste es mir auf Mund und Nase. Ich hatte mich noch versucht zu wehren, aber letztendlich wurde meine Welt schwarz. Dann bin ich in diesem Raum aufgewacht und das war die Geschichte. Die Tür öffnete sich und James DeMill kam herein. „Na Ziva, gut geschlafen?", er grinste böse. Ich antwortete nicht, warum auch? Er setzte sich auf den kleinen Hocker vor mich und begutachtete meine Wunde. „Das sieht gar nicht gut aus, ich helfe dir." Er öffnete einen Koffer, den er wohl mitgebracht hatte und ich nicht wahrgenommen habe, und nahm Verbandszeug heraus. „Was wird das?", fragte ich bissig. „Wonach sieht es denn aus? Ich versorge die Wunde. Du willst doch nicht an der sich bildenden Entzündung sterben, oder? Das wäre sehr tragisch, besonders für Anthony." „Finger weg von ihm oder du wirst es bereuen." Er begann, meine Wunde zu desinfizieren. „Jetzt bekomme ich aber Angst. Wo ist denn die starke Ziva? Etwa gefesselt?" Ich versuchte, mich zu befreien. Leider erfolglos. „Wie niedlich... Ach Ziva, Amerika hat dich schwach gemacht. Du hättest beim Mossad bleiben sollen und bei mir." „Nie im Leben! Orli hat alles verändert und wir beide wären niemals zusammengekommen." „Woher willst du das wissen? Ein bisschen mehr Zeit hätte ausgereicht, aber dann bist du abgehauen." „Und das war die beste Entscheidung meines Lebens, ich bereue es kein Stück." Er schaute mich an: „Ach nein? Auch nicht, dass du so das Leben deiner Freunde aufs Spiel setzt? Mr. DiNozzo konnte ich noch leichter außer Gefecht setzen als dich." „Lass ihn sofort wieder frei! Er hat mit alledem nichts zutun." „Ist da etwa jemand verliebt? Das ist ja süß." Ich hatte gar nicht gemerkt, wie er mich verarztet hatte und jetzt packte er die Sachen wieder ein. „Es ist doch nicht meine Schuld, wenn du nicht geliebt wirst." Das war ein Griff ins Klo, denn er gab mir eine ordentliche Backpfeife. „Du hättest mich lieben müssen, aber du wolltest ja nicht. Jetzt musst du für deine Fehler geradestehen." Mit diesen Worten verließ er den Raum. Wie ich doch diesen Typen hasste... Hatte er Tony wirklich in seiner Gewalt oder blöffte er nur, damit ich redete? Egal, was davon stimmte: Ich musste etwas unternehmen, am besten sofort. Mir war vorher gar nicht aufgefallen, dass ich auf irgendetwas saß. Das musste mein Handy in der Hosentasche sein und er war zu dumm, um es mir wegzunehmen. So versuchte ich mit Glück und schmerzenden Handgelenken, weil ich ja gefesselt war, ans Handy zu kommen. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht, aber ich gab nicht auf. Niemals! Wer weiß, was er Tony jetzt schreckliches antat und ich saß hier rum und konnte ihm nicht helfen. Dieses Gefühl machte mich wütend und traurig, umso entschlossener war ich, das zu schaffen und Tony zu retten. Vielleicht hatte er nicht nur Tony, sondern auch das restliche Team in seiner Gewalt. Ich würde nicht brechen, was meiner Ausbildung geschuldet war, aber bei den anderen war ich mir nicht so sicher. Bei Abby hatte ich die größten Sorgen, sie wurde doch noch nie von einem Terroristen gefoltert. Hoffentlich irrte ich mich mit Gedanken, dass er das komplette Team beziehungsweise nur Tony gefangen hielt. Was wohl Avi, Orell und Shira machten? Hoffentlich ging es ihnen gut und die Tarnung war nicht aufgeflogen. Aber sie musste ja aufgeflogen sein, weil James mich ja nicht ohne Grund hier festhielt. Fragen über Fragen und ich konnte mir keine beantworten. Mit meinem Handy könnte ich diese beantworten und hier rauskommen.

Rückkehr mit FolgenWhere stories live. Discover now