𝗣𝗿𝗼𝗹𝗼𝗴 - Cranks

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Mädchen P.o.V.

Sie kamen von überall.
Ein Crank schlug mit seinem Kopf so lange gegen eine Fensterscheibe, bis sie zerbrach, dann sprang er hindurch. Zwei andere kamen durch ein anderes Fenster und etliche weitere Cranks kamen durch die Eingänge gestürmt.

Ich lud gerade meine Pistole nach, als plötzlich ein Crank vor mir auftauchte. Sofort wich ich zurück, doch bevor ich auf den Crank schießen oder er mich angreifen konnte, ging er auf einmal zu Boden.

Ein Junge in meinem Alter mit etwas längerem, braunem Haar stellte sich zu mir und schoss auf weitere Cranks.
Ich wusste zwar nicht, wie sein Name war, aber ich war ihm dankbar. Er hatte mein Leben gerettet, höchstwahrscheinlich hätte der Crank mich angegriffen, bevor ich auf ihn hätte schießen können.

Ich schoss einem Crank, der gerade um die Ecke kam, in den Kopf, woraufhin er sofort zusammenbrach. Doch schon im nächsten Moment kamen zwei weitere Cranks hinter ihm um die Ecke.

Verdammt nochmal, wie viele Cranks wollten noch kommen? Wir konnten nicht ewig so weiter machen, irgendwann ging uns die Munition aus. Außerdem wusste ich, dass schon einige von uns erwischt worden sind und wir schrumpften immer mehr.

„Kommt hier hoch!", hörte ich eine vertraute, männliche Stimme über mir. Als ich hochblickte, sah mich ein schwarzhaariger Junge besorgt an. Ich erkannte ihn sofort.

Doch ich musste zuerst einen weiteren Crank erschießen, dann zog ich den Braunhaarigen mit mir. „Renn verdammt nochmal!", schrie ich ihn im ganzen Chaos an und flitzte los. Er folgte mir und wir rannten gemeinsam eine Treppe hoch.
Oben standen schon mehrere von uns und schossen an uns vorbei, ich konnte die Cranks hinter uns hören.

Auf einmal sprang ein Crank von oben auf die Treppe, er war einen der Pfeiler hochgeklettert. Bevor ich allerdings reagieren konnte, stürzte sich der Crank auf den braunhaarigen Jungen. Dieser schrie erschrocken auf und ich wollte ihm schon zur Hilfe kommen, doch ich wurde weggezogen.

Als ich nachsah, wer mich weggezogen hatte, erblickte ich einen etwas älteren Mexikaner. „Vergiss ihn, der Crank hat ihn schon längst infiziert.", zischte er mir zu und wir waren oben angelangt.

Den braunhaarigen Jungen zurückzulassen gefiel mir zwar überhaupt nicht, doch er hatte Recht. Als ich nochmal zurückgesehen hatte, wurde dem Jungen gerade zum zweiten Mal in den Arm gebissen. Wir konnten ihm nicht mehr helfen.

Als wir oben ankamen, wurde die Tür hinter uns sofort verbarrikadiert und wir rannten zu denen, die übrig geblieben sind.
Zu meinem Entsetzen waren wir um die Hälfte weniger als zuvor.

Der Schwarzhaarige von vorhin zog mich in eine Umarmung. „Ich bin froh, dass es dir gut geht...", flüsterte er erleichtert. Ich lächelte leicht und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange, dann krachte es.

Die Cranks hatten die Tür aufgebrochen und machten sich daran, die weiteren Barrikaden wegzuräumen.

„Jorge! Was sollen wir jetzt tun?", fragte eine Frau panisch, sie war ein paar Jahre älter als ich. Der ältere Mexikaner von vorhin sah sie kurz nachdenklich an, dann schien ihm etwas einzufallen.

Er öffnete eine weitere Tür und ging in den Raum, dann schlug er ein Fenster ein. „Los! Ihr müsst hier lang, wenn ihr leben wollt! Passt auf, ihr müsst euch an der Wand entlang bewegen!", rief er und stieg aus dem kaputten Fenster. Dann verschwand er schon um die Ecke.

Die Ersten folgten ihm und ich wollte auch schon hinterher, als ich ein unnatürlich hohes Kreischen hinter mir hörte. Ich zückte meine Pistole, wirbelte herum und wollte schießen, doch meine Munition war leer.

„Scheiße...", murmelte ich. Der Crank rannte auf mich zu und ich wusste, ich hatte keine Chance mehr, er war mir zu nah.
Die Restlichen von uns waren mit anderen Cranks beschäftigt, die ebenfalls angriffen.

Doch bevor der Crank mich angreifen konnte, wurde ich zur Seite gestoßen. Ich prallte hart gegen die Wand und schlug mir den Kopf an. Leise stöhnte ich auf.
Verdammt, das tat weh.
Als ich aber nachsah, wer mich weggestoßen hatte, stockte mir der Atem.

Es war der Schwarzhaarige. Doch dieser stürzte gerade mit dem Crank auf den Boden, der mich angreifen wollte. Der Crank biss ihm kräftig in die Schulter und der Schwarzhaarige schrie schmerzerfüllt auf.

„Nein! Jay!", kreischte ich, packte das Nächstbeste, was ich greifen konnte - einen Stuhl - und haute ihn mit voller Wucht gegen den Crank. Dieser flog vom Körper des Jungen und knallte gegen eine Wand, dann blieb er leblos auf dem Boden liegen.

Ich stürzte zum Schwarzhaarigen auf den Boden und nahm seine Hand. „Scheiße Jay...", flüsterte ich, die Tränen stiegen in mir auf, als ich seine Bisswunde an der Schulter genauer sah.

Es quoll Blut hervor, doch das Schlimmste war, dass er nun mit dem Brand infiziert war. Jay hustete, er drehte sich dabei möglichst weit von mir weg. „Bitte verschwinde... Du musst gehen... Es sind zu viele... Lass mich hier.", krächzte er.

Ich spürte, wie die Tränen über meine Wangen flossen und schüttelte den Kopf. „Nein... Das kannst du nicht von mir verlangen, Jay...", wimmerte ich.
Ihn hier einfach liegen zu lassen, das ging doch nicht! Ich konnte doch nicht auch noch ihn einfach hier zurück lassen!

Der Schwarzhaarige lächelte mich leicht an. „Ich liebe dich, Olivia.", hauchte er und drückte sanft meine Hand.
Ich schluchzte auf. „Jay! Nein, verdammt, ich lasse dich nicht hier!", sagte ich und versuchte bestimmend zu klingen, doch meine Stimme klang eher weinerlich und wie die eines Kleinkindes.

Jay lächelte erneut, doch bevor weder er noch ich etwas sagen konnten, wurde ich hochgehievt und erneut mitgezogen.
Ich war mir sicher, es war Brenda, die mich mitzog. Aber ich wehrte mich gar nicht, sondern starrte nur weinend auf Jay, welcher auf dem Boden lag und mich noch immer anlächelte.

Die Cranks strömten weiterhin in den Raum und stürzten sich auf die Übrigen, die noch im Raum waren. Ich sah ein letztes Mal auf Jay und beobachtete, wie dieser nach seiner Waffe griff.

Dann wurde ich um die Ecke gezogen, er verschwand aus meinem Blickfeld und ein Schuss ertönte, der für mich um das Zehnfache lauter war, als das ganze Chaos drumherum.


Ich hoffe, euch gefällt es bisher. Ich kenne mich noch nicht allzu gut mit Wattpad aus und das ist die erste Fanfiction, die ich hier hochlade. Schreibt mir gerne eure Meinung oder Kritik, damit ich mich verbessern kann :)
LG, Lu

𝐄𝐢𝐬𝐛𝐥𝐚𝐮 [𝖲𝖼𝗈𝗋𝖼𝗁 𝖳𝗋𝗂𝖺𝗅𝗌 𝖥𝖿 / 𝖭𝖾𝗐𝗍] | PAUSIERTWhere stories live. Discover now